Gustav Wied
Aus jungen Tagen
Gustav Wied

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Auf der Station erfuhr Warberg, daß der Zug nach Kopenhagen erst in anderthalb Stunden abginge, und er entschloß sich, den Strandweg entlang nach Hause zu gehen.

Für Binse hatte er keinen Gedanken mehr übrig. Es war wieder Tages Bild, das sich in den Vordergrund drängte. Tage, den er in des Vaters gemütlichem Zimmer auf Frederiksberg sitzen und mit einem funkelnden Schelm in den Augen über die kleinen Brüder Gericht abhalten sah ... und Tage, der jetzt draußen in dem Giebelzimmer der Villa in Ordrup lag, bleich und müde und erloschen, den Tod erwartend. Und als er spät abends nach Hause in sein Zimmer kam, setzte er sich und schrieb an ihn und bat um Verzeihung, weil er nicht heraufgekommen war, um ihm zum letzten Male Lebewohl zu sagen; er könne es nicht und wage es nicht, weil er fühle, daß er seiner selbst nicht Herr sei.

 


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