Wilhelm Jordan
Strophen und Stäbe
Wilhelm Jordan

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Psalm 137.

            An den Bächen von Babel
Wohnten wir und weinten
Wann wir deiner, o Zion,
Verzagend gedachten.
An den Aesten der Weiden
Welche dort wachsen
Hängten wir auf
Unsere Harfen;
Denn es forderten unsre Feinde
Auch noch Saitenspiel und Gesang,
Denn es wünschten unsre Wächter
Auch noch Lieder der Lust.
»Laßt uns doch lieber
Lauschen einem Liede
Das von Zion erzählt.«

Wie sollten wir singen
In der freudlosen Fremde
Die Hymne des Herrn?

Vergäße mein Geist
Jerusalem jemals,
Dann soll mich verrathen
Die eigene Rechte.
Mir soll an das Zahnfleisch
Die Zunge geleimt sein,
Wenn ich Dein nicht gedächte,
Nicht Jerusalem rühmte
Als den Glanz meines Glücks.

O Gott, laß entgelten
Die Söhne Edoms
Was sie gesündigt
Am Tag der Zerstörung
Der heiligen Stadt.
Reißet, so riefen sie,
Reißet nieder
Bis auf den Boden!

Weltverwüstende
Buhlerin Babel,
Heil dem Helden
Welcher heimzahlt
Deinen Töchtern
Was uns du gethan hast.
Heil dem Kühnen
Der deine Kinder
Faßt an den Fersen
Und ihnen am Felsen
Die Schädel zerschellt.


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