Johann Gottfried Herder
Stimmen der Völker in Liedern
Johann Gottfried Herder

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Der König im Krieg

Welcher Tollkühne wagt's, Ampanani zum Kampfe zu fordern? Er faßt seinen Wurfspieß, der mit einem gespitzten Knochen bewehrt ist, und schreitet mit großen Schritten über die Ebne. An seiner Seite wandelt sein Sohn; er erhebt sich wie ein junger Palmbaum auf dem Berge.

Stürmische Winde, schonet des Palmbaums auf dem Berge.

Zahlreich sind seine Feinde. – Ampanani sucht nur einen von ihnen, und findet ihn. Tapfrer Feind, glänzend ist dein Ruhm: der erste Stoß deines Wurfspießes hat Ampananis Blut vergossen. Aber sein Blut fließt nicht ungerächt! Du fällst! und dein Fall ist die Losung des Schreckens für deine Krieger. Sie flieh'n in ihre Hütten zurück; auch hier verfolgt sie der Tod noch. Schon liegt, vom flammenden Pech angezündet, das ganze Dorf in Asche.

Friedlich geht der Sieger zurück, treibt vor sich her die brüllenden Heerden, die geschlossenen Gefangenen und die weinenden Frauen. – Unschuldige Kinder, ihr lächelt, und ihr seyd Sklaven.

 


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