Hermann Heiberg
Apotheker Heinrich
Hermann Heiberg

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Zehntes Kapitel.

Frühjahr, Sommer und angehender Herbst waren außerordentlich warm und milde gewesen, und deshalb war es Heinrich möglich geworden, sein neues, im übrigen nur für eigene Zwecke hergerichtetes Haus bereits vor dem Winter bewohnbar zu machen. Das war eine Tatsache, welche die Bewohner des Ortes mit Neugierde und Spannung erfüllte.

Die schönsten Möbel und sonstige Ausstattungsgegenstände ließ er aus Hamburg kommen, und das Einweihungsfest war ein Ereignis für ganz Kappeln. Und gleich nach dieser Feier, die glänzend verlaufen war, zu der die halbe Stadt Einladungen erhalten, und bei der Frau Physikus Paulsen die Honneurs gemacht hatte, ereignete sich etwas so Außerordentliches, daß Dora eines Nachmittags atemlos zu Sophie in die Wohnung gelaufen kam, um es ihr mitzuteilen.

Die immer noch kränkelnde Freundin saß mit den Füßen in einem Fußsack; über die Beine hatte sie eine von Dora gestickte Decke geschlagen, die Perücke saß nicht so ganz gerade auf dem Kopf, und in dem Zimmer herrschte jene dumpfe Luft, welche kränkelnde Menschen umgibt.

Aber Dora, sonst wohl etwas abgestoßen durch die Eigenheiten und das altjüngferliche Wesen der Kranken, sah heute nur die guten, teilnehmenden Augen Sophiens und ward nicht gestört durch das etwas unruhige Hin und Her der alten Dame.

Nachdem diese mit unbehilflicher Befangenheit allerlei unschöne Siebensachen von Tisch und Sofa abgeräumt hatte, ließ sich Dora nieder, strich sich die krausen Haare von der heißen Stirn und sagte ohne Übergang mit großer Hast:

»Ich komme schon heute wieder, denn ich muß dir etwas erzählen, Sophie –«

»Nun, was gibt's denn? Du bist ja ganz außer dir, Dora!«

»Heinrich hat um mich angehalten!« platzte das junge Mädchen heraus und legte erschrocken, aber doch nicht ohne einen Anflug von glücklicher Überraschung die Hand aufs Herz.

»Heinrich? Um dich?« Die Alte sank in die Kissen zurück, richtete sich nur mühsam wieder empor, fand eine bequeme Stellung und drang alsdann mit Fragen auf ihre hochgerötete und äußerst erregte junge Freundin ein.

»Heute, gleich nach dem Kaffee, haben die Eltern es mir mitgeteilt! Papa mußte über Land; ihn habe ich nur kurz gesprochen, aber Mama war sehr bewegt, weinte und hat mich viel geküßt. Morgen will er Antwort haben. Was werden Franzius sagen und die andern! Gott! ich weiß mich noch gar nicht zu fassen!« Und nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Mama meint, ich solle für das große Glück dankbar sein! Aber ich weiß nicht, mir ist so eigentümlich zumute. Als ich über die Straße ging, dachte ich, jeder müßte es mir ansehen, müßte mich beneiden, und dann genierte ich mich doch wieder und wünschte, daß es niemand erführe. –«

Nach diesen schnell hervorgestoßenen Sätzen schoß Dora empor, neigte sich zu der alten Dame herab, umarmte sie und versuchte vergebens, die Tränen zurückzudrängen. Aber während sich ihre Erregung in solcher Weise kundgab, befremdete es sie, daß Sophie bisher noch kein Wort geäußert hatte.

»Nun, Tante, was sagst du dazu? Was meinst du? Freust du dich?« stieß sie unsicher heraus.

Daß sich die alte Dame nicht eben freute, war augenscheinlich, sie ging auch auf Doras Fragen nicht ein, sondern sagte mit unverhohlenem Erstaunen:

»Und deine Mama hat dir zugeredet, und dein Papa auch?«

Dora nickte.

»Nun, – dann –« Sophie sprach nicht aus.

»Dann?« fiel Dora besorgt ein.

»Ja, dann, liebes Kind – Liebst du denn Heinrich?«

»Ich weiß es nicht!« schluchzte das junge Geschöpf, dem plötzlich bei den Zweifeln der Freundin die eigenen aufstiegen, und dem es immer beklommener ums Herz ward.

»Du weißt es nicht, Dora?«

Dora schüttelte, ohne die Augen zu erheben, den Kopf. »Ist es nicht das Richtige, wenn man's nicht recht weiß, Tante?« drängte es sich zaghaft aus ihr hervor.

Die alte Dame kämpfte; sie übernahm eine große Verantwortung; ihr war selbst so traurig zumute, daß es in den rot entzündeten Augen feucht zu werden begann. »Es kommt darauf an, mein liebes Kind. Viele wissen es nicht, ob und wie sehr sie einen anderen Menschen lieben. Bestimmte Vorfälle bringen es erst zum Vorschein. Du mußt dein Herz befragen! Es macht dich stolz, daß Heinrich gerade dich unter den jungen Mädchen ausersehen hat. Das verstehe ich, das begreife ich. Klopft dir das Herz, wenn du dir denkst, daß er dir gegenübersteht und dich in seine Arme schließt? Macht es dich glücklich?«

»Das eben nicht, Tante, es macht mich aber glücklich, daß er, der so viel verlangt und so große Ansprüche erhebt und erheben kann, gerade mich – –«

Sie schwieg und fuhr dann wieder nach raschem Besinnen fort:

»Ja, das ist es, Tante, dies Gefühl habe ich. Es erfüllt mich mit einem großen Stolz, daß Heinrich gerade mich – Ist das das Richtige?«

Ach, wenn Liebe erst definiert werden soll! dachte die alte, lebenserfahrene Dame. Jählings drängte sich ihr eine gebieterische Pflicht gegen das junge Mädchen auf. Mochte kommen, was da wollte, sie durfte nur nach ihrer Überzeugung handeln, und sie sagte deshalb:

»Wenn nun ein Brief von Bernhard gekommen wäre, und der bei deinen Eltern um deine Hand angehalten hätte, würde dir da anders zumute sein, Dora?«

Es zuckte in des Mädchens Gesicht auf. Bedurfte es einer Antwort?

»Sieh, Dora, wenn dir bei Heinrichs Antrag so zu Sinn gewesen wäre, dann würde es die richtige Liebe sein. Ich will dir nicht raten! Ich will dich nicht bereden, ja oder nein zu sagen. Du mußt selbst entscheiden. Du weißt es ganz genau, ob du mit Heinrich glücklich werden wirst, – glaube es mir, – gewiß! Und, Dora, wenn du das Gefühl hast, du kannst ihn nicht so lieben, wie eine treue Hausfrau ihrem Manne zugetan sein muß, dann sage lieber nein, bestimmt nein, und wenn sie noch soviel auf dich einreden. – Ach, mein Kind! Es ist schwer für mich, denn deine Eltern sprechen selbst den Wunsch aus, sie raten dir, und es wird ihnen vielleicht nicht angenehm sein, daß ich dich zum Nachdenken anrege. Es gibt viele, die über diesen wichtigen Punkt im Menschenleben andere Ansichten haben. Sie sprechen von Vernunftheiraten und stellen sie über die Verbindungen, die mit dem Herzen geschlossen werden; ja, deine Eltern werden es mir vielleicht nie vergeben, wenn ich die Antwort, die du Herrn Heinrich zu geben hast, beeinflusse. Aber ich kann mir nicht helfen! Du, ein frisches, blühendes Geschöpf, voll Herz und Gemüt, voll Jugend und Leben – und Heinrich –«

»Du meinst?« tastete Dora in ängstlicher Spannung.

»Was ich meine? Nun, daß er gewiß viele gute Seiten hat, daß er soweit ein ganz ehrbarer Mensch ist, – aber er ist nicht jung, nicht biegsam; er ist ein Tyrann, ein Egoist, und – ich weiß nicht, Heinrich ist ein Mensch, den man vielleicht achten, auch trotz seiner vielen abstoßenden Eigenschaften schätzen kann, aber – lieben – lieben – Ach, mein süßes Kind, das ist ein himmelweiter Unterschied.« –

Dora stimmte mit lebhafter Gebärde bei, ja ein Alp schien ihr von der Brust genommen, daß die alte Dame ausgesprochen hatte, was sie im Grunde selbst empfand, und was sich jetzt völlig in ihr abklärte, nachdem sie vor die Frage, ob Nein oder Ja, gestellt war. Und die Erinnerung an Bernhard gab ihr den Maßstab für die Stärke ihrer Empfindungen. Ja, so war's! Während ihr bei dem Gedanken, ihm anzugehören, jede Fiber ihres Herzens zuckte, erfüllte sie bei des Apothekers Antrag nur ein sinnlicher Triumph. Die Vorstellung aber, Heinrich könnte ihr Zärtlichkeiten erweisen, erfüllte sie sogar mit einer stark beklemmenden, sich immer mehr steigernden Angst. Sie hatte niemals wieder an die Szene auf der Wiese gedacht, jetzt aber trat sie lebendig vor ihre Seele. Sie erinnerte sich, welch schauderndes Gefühl sie durchzuckt hatte, als er sie so eng umfaßt, als seine Wange die ihrige berührt hatte.

Auch überlegte sie, daß sie ihre bisherige Freiheit verlieren sollte, und die Einbuße dieses köstlichen Schatzes ängstigte sie. Ein inneres Gefühl sagte ihr, daß sie sich in Zukunft lediglich seinem Willen würde fügen müssen, und alle Folgen jener Empfindlichkeit, die, wenn man ihr hart begegnete, stets in Trotz ausarteten, standen schon lebendig vor ihrer Seele.

Sophie ahnte, wie es in dem jungen Herzen kämpfte, und ein inniges Mitleid bewegte sie. »Die Reue kommt zu spät, Dora! Überlege reiflich und dann handle! Du bist alt und reif genug, das Richtige zu finden!

Heinrich ist reich, sehr reich, aber das macht's nicht. Glaube mir! Man sollte lieber darben, als Glück und Frieden gegen Reichtum austauschen.

Laß dich nicht durch Äußerlichkeiten verblenden! Frage dein Herz und erwäge mit deinem Verstande. Was die dir raten, das tue. – Zürnst du mir?« schloß sie, als Dora mit einem Ausdruck von Unentschlossenheit, ja fast mit gekränkter Miene verharrte.

»Wie könnte ich dir zürnen, Tante Sophie!« rief Dora, sich wieder zu ihr wendend. »Weiß ich doch, daß jedes deiner Worte aus dem treuesten, besten Herzen kommt. Aber meine Eltern, – Papa, Mama! Ich wage mich kaum nach Hause. – Ach, ich bin sehr, sehr unglücklich und weiß nicht, was ich beginnen soll!«

Und nun schoß es aus den blauen Augen unaufhaltsam hervor. Doras Hände waren in fortwährender Bewegung, ihre Brust hob und senkte sich, und zuletzt stand sie auf, drückte die Stirn gegen die Scheiben und starrte hinaus.

»Ist's möglich!? Da kommt Mama über die Straße, sie weiß nicht, daß ich hier bin« – rief sie aufs höchste erschrocken, umarmte die Freundin, verständigte sie mit raschen Worten und schlüpfte, ihr Verschwiegenheit auflegend, ins Seitengemach.

Als sie ihre Mutter im Nebenzimmer sprechen hörte, schlich sie leise auf den Zehen die Treppe hinab und eilte, ohne aufzuschauen, nach Hause und auf ihr Zimmer.

*           *
*

Am Abend desselben Tages wurde die Angelegenheit der Heirat im Familienrat besprochen. Der Physikus behandelte Doras Verlobung bereits als eine abgemachte Sache, und die Einwendungen, die seine Tochter machte, schnitt er mit den Worten ab:

»Papperlapapp! Überall ist etwas! Fehler hat jeder Mensch. Die vorausgesetzten Vollkommenheiten sind nur Vorstellungen; der hinkende Bote kommt nach. Aber geordnete Verhältnisse und gutes Auskommen an der Seite eines ehrenwerten, verständigen Mannes, das sind nicht zu unterschätzende Dinge; sie finden sich nur allzu selten, und deshalb – es ist meine innerste Überzeugung – halte ich eine Verbindung zwischen dir und Heinrich für ein großes Glück.« –

Die Frau Doktor gab seltsamerweise ihre Meinung nicht ab. Sie war ernster als gewöhnlich, lehnte sich eifrig über die Stickerei, an der sie arbeitete, und forschte nur hin und wieder in dem Antlitz ihres Kindes, welchem sie nur zu gut anmerkte, wie sehr es kämpfte.

Dora waren die Ruhe und der Ernst ihrer Mutter auffallend, so auffallend, daß es sie drängte, ihre Ansicht zu erbitten.

»Und was sagst du, liebe Mama?« hub sie an.

»Ich stimme deinem Vater bei, liebe Dora«, erwiderte Frau Paulsen rasch und bestimmt. »Bei jeder derartigen Verbindung erheben sich Bedenken, und namentlich ist der Unterschied der Jahre hier wohl zu überlegen. Aber Heinrich ist im besten Mannesalter, er liebt dich und wird, davon bin ich überzeugt, dich in Ehren halten, wenn du deine Pflichten als Frau erfüllst.

Die Aussichten, dich zu verheiraten, sind sehr gering; allmählich bist du in dem Alter, wo wir uns nach einem Manne für dich umsehen müssen; da scheint mir ein Antrag von jemandem, dem selbst seine Feinde nichts nachsagen können, und der sich in so ausnahmsweise guten Lebensverhältnissen befindet, ein großes Glück. Die auf Achtung begründete Ehe ist allemal die glücklichste. Die Illusionen schwinden nur allzubald, wie dein Vater dir schon auseinandersetzte, und von Liebe hat noch niemand gelebt.«

Und dennoch erklärte Dora am nächsten Morgen, nach einer unruhigen, herzbeklemmend zugebrachten Nacht, daß sie Herrn Heinrich ihre Hand nicht reichen könne. Alle Vorstellungen der Eltern fruchteten nichts; sie bat sogar um die Erlaubnis, die Stadt auf einige Zeit verlassen zu dürfen, – sie könne ja vielleicht zum Onkel gehen, der sie gewiß freundlich aufnehmen werde, – kurz, sie sprach mit solcher Entschiedenheit, daß der Physikus und seine Frau, die schon alles gewonnen glaubten, in die größte Aufregung versetzt wurden.

Zuletzt geriet ihr Vater in einen solchen Zorn, daß er kurz erklärte, Dora werde Herrn Heinrich heiraten, und damit basta! Das seien alles Firlefanzereien, das komme vom Romanlesen und von dem Umgang mit jungen, leichtsinnigen Burschen, wie der Bernhard.

»Hab' ich dir's nicht immer gesagt! Der Junge hat ihr etwas in den Kopf gesetzt?« polterte er und wandte sich zu seiner Frau, die mit ängstlich bedrücktem Gesicht daneben stand.

Noch einmal versuchte Dora, ihre Meinung geltend zu machen; sie flehte, man möge ihr Gehör schenken. Aber vergeblich! Noch oft, in späteren Zeiten, erinnerte sie sich des letzten, entscheidenden Auftritts.

Es war morgens, kurz vor des Physikus Fortgang auf Krankenbesuche. Die Fenster nach dem Garten waren geöffnet. Draußen glänzte es ringsum. Die Sonne legte sich mit ihren goldigen Strahlen auf Bäume und Büsche. Hier und dort leuchtete es schon braun und gelb aus dem Laube hervor; der Rasen prangte nicht mehr in dem lebhaften Grün der vollen Jahreszeit, aber es entstieg dem Boden ein frischer, erdiger Hauch, der den ganzen Garten zu erfüllen und auch den Bäumen und Sträuchern mit ihren Silbertropfen auf Zweigen und Blättern eine frischbelebende Kraft einzuflößen schien. – Hier hatte Dora ihre fröhlichen Kinderjahre verlebt, gejauchzt und gespielt. Drüben waren die Bosketts, hinter denen sie mit Bernhard gestanden; auf der kleinen Bank am Abhange hatte sie mit ihm gesessen und in die Ferne, auf das schimmernde Meer geschaut. Zur Linken war ihr eigenes kleines Gärtchen, in dem noch heute einige späte Monatsrosen in sanftem Rot der Sonne sich zuwandten. Es war ihr so traurig ums Herz, es kam ihr vor, als ob sie von allem Abschied nehmen, als ob sie ihre Freiheit unwiederbringlich verlieren solle.

Und ihr Papa ging bereits im Überzieher unruhig auf und ab, stieß mit seinem Stocke auf, ordnete beim Wandern seinen Schreibtisch, zupfte unter heftigem Reden an den Gardinen, stand an der Tür mit dem letzten, entscheidenden Worte und wandte sich wieder um.

»Papperlapapp!« polterte er noch einmal und schob mit dem Fuß den blankgeputzten Spucknapf tiefer in die Ecke. –

Draußen zwitscherte es; der wundervolle Duft aus dem Garten drang in das Gemach, und von drüben tönte Hämmern und Klopfen. Das kam von der Schiffsbrücke! Ganz so hatte es damals geklungen, als Dora mit ihm, mit Bernhard, auf dem Kirchturm gestanden und in die herrliche Welt hinabgeschaut hatte! – –

Und dann kam der Schluß; Dora wollte nicht, – sie konnte nicht! Und da faßte der Physikus ungeduldig heftig ihre Hand, preßte sie, daß Dora hätte aufschreien mögen, und sagte:

»Nun, Dor, so höre! Deine Weigerung ist eine Torheit, und deshalb ist es mein Recht und meine Pflicht, dir noch etwas anderes mitzuteilen.«

Es war grausam, dieses Mittel anzuwenden, denn die, zu der er sprach, war so edel gesinnt, so zartfühlend, daß eine solche Berufung ihre Wirkung nicht verfehlen konnte.

Mit lebhaft eindringlichen Worten erzählte der Physikus, in welcher verzweiflungsvollen Lage sich ihre Eltern befunden, welcher Mühe sich Heinrich unterzogen habe, einen Vergleich zu schließen; wie er endlich selbst die notwendige bare Summe hergegeben, ja sogar die Bedingung daran geknüpft habe, Dora davon nichts mitzuteilen, obgleich – ja, obgleich die Summe auf ihren Namen laute, eine freiwillige Freundesgabe, – ein Geschenk für sie gewesen sei!

»Das alles hat Heinrich getan, Mama?« rang es sich aus Doras Brust.

»Ja, mein Kind! Er hat groß, er hat selten gegen uns gehandelt. In der Not hat er sich bewährt. Daran erkennt man die Menschen!«

»Ich will es mir überlegen, liebe Eltern«, flüsterte Dora demütig, reichte beiden die Hand und verließ gesenkten Hauptes das Gemach.

In ihrem Zimmer überschaute sie alle die Dinge, die sie liebte, und an denen ihr Herz hing, und dann fiel sie mit einem herzzerreißenden Schrei an ihrem Bette nieder und drückte weinend das Angesicht in die Kissen.


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