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Volkslied

Das Wecken

Des Morgens zwischen drein und vieren
Da müssen wir Soldaten marschieren
Die Gäßlein auf und ab,
Mein Schätzlein sieht herab.

Ach, Bruder, jetzt bin ich geschossen,
Die Kugel hat mich schwer getroffen.
Tragt mich in mein Quartier,
Es ist nicht weit von hier.

Ach Bruder, ich kann dich nicht tragen,
Die Feinde haben uns geschlagen.
Helf dir der liebe Gott,
Ich muß marschieren in den Tod.

Ach Brüder, ihr geht vorüber!
Ach war es mit mir schon vorüber!
Ihr Lumpenfeind seid da,
Ihr tretet mir zu nah!

Ich muß wohl meine Trommel rühren,
Sonst werde ich mich ganz verlieren,
Die Brüder dick gesät
Sie liegen wie gemäht.

Er schlägt die Trommel auf und nieder,
Er wecket seine stillen Brüder.
Sie schlagen ihren Feind,
Ein Schrecken schlägt den Feind.

Er schlägt die Trommel auf und nieder,
Sie sind vorm Nachtquartier schon wieder,
Ins Gäßlein hell hinaus,
Sie ziehen vor Schätzels Haus.

Da stehen morgens die Gebeine
In Reih und Glied wie Leichensteine;
Die Trommel steht voran,
Daß sie ihn sehen kann.


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