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Wenn ich dem Denken vertrauen will

Wenn ich dem Denken vertrauen will,
Ist kein »Gesetz« mehr über mir –
Das Reziproke ist kein Seil,
Das mich an mich bindet
Und dann noch sich schlingt
Um Allerseelen, also wir Gefesselten
Wären dann garnicht uns sondern wären
Zuckungen am Seil, wer aber zuckt und mir
Eine Zuckung macht, der kann auch dann
Nicht »sich« sein, und ich nicht mich –
Mein Denken will einem Wahrerem vertraun,
Das Sein, das sich ist, tut sein Denken,
Es »lebt«. So will ich aufwachen und nicht mehr Leiche
In einer Leiche sein, Gespenst im Trance,
Kein Traum am Kirchhof, ach das Irrenhaus
Hält all uns Menschen noch so eng umbaut.
All eure LOGIK ist die ANGST,
Dess' der nicht sich sein will –
Wer aber einmal erwachte, war und ist
Im horizontlosen Meer. Taucht er herauf,
Dann weiß er: Logik ist Funktion,
Ich lebe, Denken lebt, ich »tue«
Mein Sein, so ist das WERDEN
Meine Identität. Wenn ich euch Schwimmen lehre,
Ist das nicht anders denn euer Gehn und Stehn –
»Ihr« tut das ja, ich wecke euch nur auf.
Wer seine »Funktionen« vergessen hat,
Ihn dran zu erinnern, das ist nichts
Ihm einen Käfig zu baun (Gesetz)
Oder ihn an die Kette zu legen (Pflicht),
Sondern er soll aufwachen zu sich selbst und dann
»Tut« er sein Sein, also »ist« er sein Werden,
Das tat und war er ja immer und eh –
Wie Seele schlafen kann und krank sein, dieses »weiß« ich nicht
Daß aber meine Seele krank ist und solange schlief,
Weiß mein Erwachen, fürchtet mein Wahn,
Den ich herannahn und auch wieder weichen weiß,
Sodaß ich mich an kein »Gesetz«
Negieren »will« und Mut ersehne
Zum Michsein, also daß ich wirkend warte,
Ob mein WERDEN dann »identisch« sei.
Dies Wirken ist nicht Selbsthypnose, Zwang
Von mir zu mir, es ist Vertraun
Dem Denken, ist das Reziproke von mir zu mir,
Von mir zu Allerseelen, Mut zum Wachsein, und Ich-mir
»Weiß« seine Wirklichkeit und Würde, das ist wahr
Als Wiedererkennung, und der Wahn weicht –
WERDEN ist IDENTITAET. Weit, oh weit, unendlich weit
Entwölken deine Träume, wenn du weilst im horizontlosen Meer.