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Was bleibt wenn abfällt Erde von mir

Was bleibt, wenn abfällt Erde von mir?
Ist mein Leib mir so viel näher als mein Rock und Hemd,
Daß wir drei sind, vier, statt zwei oder eins?
Näher zu meinem Leib, und doch so fern –
Näher zu mir wohl noch, und doch wie fern!
Ich zu mir, zum Leib, zu Rock und Hemd –
Was ist erreichbar? Quälender ist
Das Entfliehen meiner, wenn ich greife nach mir.
Wohl greift meine Hand meinen Fuß,
Nie noch griff ich mich.
In mir bin ich gefangen ängstlicher noch
Als in den Mauern des Leibs;
Die betast ich; aber nie noch faßt ich
Festes, wo ich tastete in mir.
Die wahre Zwei sind nicht Körper und Geist –
Dämmernde Bewußtheit sieht, wie alles filtriert zu Geist,
Der ist mein Leib im Leib und um den Leib.
Aber Bewußtheit meiner
Ist immer wieder ein Leib um mich –
Inner mir ist da das Festeste, Vollste?
Oder Leerstes, Leichtestes?
Ich! Das Rätsel schauervollste –
Sag ich Du, bin ich dann erlöst?
Oder nur gut? Sagt auch in mir
Zu mir der Mann am Stein:
Ich bin nicht du?
Könnt ich sagen in mir zu mir:
Ich bin nicht ich, war das Erlösung?
Ich weiß keinen Weg, als nur zu tun
Denken, Tat, Geduld. Und was ich fürchte:
Ist doch ein unausfühlbar Fernes, Heiliges,
Der Einsamkeit Verzweiflung, scheue Kindlichkeit
(Ob Schöpferhoffnung oder bräutlich Finden)
(Suchen, Ahnung, oder Tat)
Fern und scheu –
Wer Ich weiß,
Flüstert –
Dann schweigt er erschreckt.
Und Bild ist hin, Abgrund liegt,
Abgrund ist doch noch Bild, bis auch das hin –
Dann weht etwas her.
Ich sagt Jenseits,
Dann sagt es auch das nicht mehr.
Lehre mich schweigen, Gott, sie reden zu bewußtlos von dir.
Ich will tun.
Ich
Das will
Tun.
Sein ist fern.


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