Emil Zola
Die Sünde des Abbé Mouret
Emil Zola

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10

Zehn Tage später kam es neuerdings zu einer großen Entdeckungsfahrt in den Park. Es handelte sich darum, über den Obstgarten hinauszukommen, links herüber nach den von vier Bächen durchzogenen Wiesenmatten. Im hohen Gras sollte meilenweit gewandert werden, verirrte man sich, müßte man vom Fischfang leben.

»Ich nehme mein Messer mit,« sagte Albine und wies ein Bauernmesser mit breiter Klinge vor.

Von allem steckte sie sich in die Taschen: Kordel, Brot, Streichhölzer, eine kleine Flasche Wein, kleine Zeugstücke, einen Kamm, Nadeln. Sergius mußte eine Decke nehmen, aber bereits am Ende des Lindenganges, als sie an den Trümmern des Schlosses vorbeikamen, war ihm die Decke so lästig geworden, daß er sie unter Mauerresten verbarg.

Die Sonne schien schon warm, Albine hatte sich bei ihren Vorbereitungen verspätet. In der Morgenwärme gingen sie Seite an Seite, fast vernünftig. Sie brachten es fertig, bis zu zwanzig Schritte zu machen, ohne sich spaßeshalber zu stoßen. Sie unterhielten sich.

»Ich wache nie auf,« sagte Albine. »Diese Nacht hab' ich gut geschlafen. Und du?«

»Ich auch,« erwiderte Sergius.

Sie fing wieder an:

»Was hat das zu bedeuten, wenn man von einem Vogel träumt, der zu einem spricht?«

»Das weiß ich nicht. Was sagte denn der Vogel?«

»Ach, ich weiß nicht mehr ... Er sagte sehr vernünftige Dinge, vieles, das mir komisch vorkam ... Da, siehst du die große Mohnblume da hinten, die bekommst du nicht, du bekommst sie nicht.«

Sie raste davon. Sergius aber, dank seiner langen Beine, überholte sie und pflückte die Mohnblume, schwenkte sie triumphierend über dem Kopf. Sie kniff die Lippen zusammen, sagte nichts und hatte große Lust zu weinen. Es blieb nichts übrig, als die Blume fortzuwerfen. Dann, um des lieben Friedens willen:

»Willst du nicht auf meinen Rücken steigen? Ich trage dich, wie neulich.«

»Nein, nein.«

Sie schmollte. Aber noch keine dreißig Schritte hatte sie gemacht, da drehte sie sich um, eitel Fröhlichkeit. Eine Dornranke hielt sie am Kleide fest.

»Ach, ich dachte, du wärest es, und du trätest mir mit Absicht auf das Kleid ... Sie will mich nicht loslassen. Mach mich los, ja?«

Und als sie befreit war, gingen sie wieder sehr gesittet nebeneinander her.

Albine gab vor, daß es viel lustiger sei, so sittsam nebeneinander zu gehen, wie erwachsene Leute. Sie kamen ins Wiesenland. Endlos erstreckten sich vor ihnen große Wiesenflächen, kaum unterbrochen hier und da vom zarten Blätterfall hängender Weiden. Die Wiesenstrecken waren samten überflaumt; sie waren starkgrün, blaßten in der Ferne etwas ab, vergingen in lebhaftem Gelb, an den Horizonträndern von der Sonne überbrandet. Die Weidengruppen, ganz weit drüben, schienen wie fernes Gold inmitten der zitternden Lichter. Tanzender Staub überrieselte Gräserspitzen, und wenn manchmal der Wind frei das flache Feld überstreifte, glänzten die Gräser seidig auf im Erbeben liebkoster Pflanzen. Und an den nächstgelegenen Wiesen entlang belebten Unmengen kleiner weißer Gänseblumen, einzeln verstreut, eng zusammenstehend und in Gruppen, wie eine festlich erregte Menge auf der Straße wimmelt, mit ihrer überall ausgestreuten Fröhlichkeit die dunklen Rasen. Butterblumen nahmen sich vergnüglich aus, wie polierte Messingglöckchen, die von der Berührung eines Käferflügels zum Läuten hätten gebracht werden können; große, einzeln stehende Mohnblumen flirrten grell auf, zogen sich weiterhin in Zügen und breiteten ihre heiteren Seen, wie vom Wein noch überpurpurte Kelterböden; große Kornblumen schaukelten ihre leicht gerüschtblauen Bäuerinnenhauben, die bei jedem Lufthauch auf und davon zu fliegen drohten. Dann kamen Teppichbeete wolliger Minze, wohlriechenden Klees, zottigen Schottenklees, Hahnenfuß, Wiesenschaumkraut, Salbei und Männertreu. Das Zittergras stand magerspitz, der Klee zeigte seine scharfgezeichneten Blätter, Wegerich schüttelte Lanzen, die Luzernen bildeten weiche Pfühle, Daunenkissen aus wassergrünem, blumig blaßviolett durchwirktem Atlas. Zur Rechten, zur Linken, geradeaus, überall ringsum wogte es übers flache Land, weitete sich die überschäumte Oberfläche zu reglosem Meer, das unter dem geweiteten Himmel schlief. In der Wiesenunendlichkeit schimmerten die Gräser stellenweise in durchsichtiger Bläue, als hätten sie dem Blau des Himmels nachgedacht. Albine und Sergius wanderten mitten über die Wiesen, bis zu den Knien hob sich ihnen das Grün. Es war ihnen zumut, als durchschritten sie kühles Wasser, das ihnen die Füße umspielte. Wirkliche Strömungen durchquerten sie für Augenblicke, ein Geriesel sich neigender hoher Stengel, dessen schnelles Strömen sie im Schreiten spürten. Ruhige Teiche schlummerten, Seebecken kurzen Rasens, der ihnen kaum die Fußknöchel netzte. Wie sie so dahingingen, spielten sie nicht mehr sorglos wild wie im Obstgarten, sondern ließen sich gerne zurückhalten, fußumfingert von windender Pflanzengeschmeidigkeit, kosteten sie liebkosende Bachesreinheit, die die Roheiten des Kindesalters in ihnen stillte. Albine bog ab und hüllte sich in hohe grüne Stauden, die ihr bis zum Kinn reichten. Nur ihr Kopf kam zum Vorschein. Eine Zeitlang verhielt sie sich ganz ruhig, rief Sergius zu:

»Komm doch, wie in einem Bad ist man, grünes Wasser überall.«

Dann entschlüpfte sie mit einem Sprung, ohne zu warten, ob er käme, und sie gingen entlang am ersten Flußlauf, der ihnen den Weg versperrte. Ein flaches, wenig tiefes Wasser war es, das zwischen kressebestandenen Ufern dahinfloß. Weich zog es in sanften Windungen dahin, so säuberlich und klar, daß sich das kleinste Schilfrohr seines Ufers widerspiegelte. Albine und Sergius mußten längere Zeit seinen Lauf verfolgen, der weniger beeilt als sie schien, ehe sie einen Baum fanden, dessen Schatten in dieser trägen Flut badete. So weit ihr Blick reichte, sahen sie das unbedeckte Wasser klargliederig das grüne Bett überrekeln, in der grellen Sonne ruhen, im biegsam gelösten natterblauen Schlummer. Endlich trafen sie auf drei eng zusammenstehende Weiden; zwei standen im Wasser, die dritte wuchs etwas weiter nach rückwärts, bekrönt mit blondem Kinderhaar. So hell malte sich der Schatten, daß er das besonnte Ufer kaum mit leisen Schraffierungen streifte. Doch das stromauf und -ab so glatte Wasser war hier lichtdurchschauert, in leiser Erregung kräuselte sich die durchsichtige Oberfläche, bezeigte sein Erstaunen, des überschleppenden Schleierendes wegen. Zwischen die drei Weiden senkte sich in unmerklicher Neigung ein Wiesenstreif, der Mohn bis in die Strömung drängte. Wie ein grünes Zelt über drei Pfählen war es anzusehen in der wogenden Graswüste.

»Hier ist's! Hier!« rief Albine und glitt unter die Weiden.

Sergius setzte sich neben sie; fast netzte das Wasser ihm die Füße. Er sah um sich und sagte leise:

»Du kennst dich aus, überall weißt du die besten Rastplätze ... Eine Insel, zwei Fuß im Geviert, mitten im Meer, könnte man meinen.«

»Ja, wir sind zu Hause,« begann sie wieder und trommelte vor Vergnügen mit den Fäusten auf den Boden. »Dies Haus gehört uns, wir können tun, was wir wollen.«

Dann kam ihr ein neuer Einfall, triumphierend warf sie sich gegen ihn, sagte ihm dicht ins Gesicht in einem Freudenausbruch:

»Willst du mein Mann sein, ich will deine Frau sein.«

Er war begeistert von diesem Einfall und erwiderte, noch lauter lachend als sie, daß er gerne ihr Mann sein wollte. Da wurde sie mit einem Male ernsthaft und nahm die Miene einer sehr beschäftigten Hausfrau an.

»Du mußt wissen,« verkündete sie, »ich bin es, die hier zu befehlen hat ... Wir werden frühstücken, sobald du den Tisch gedeckt hast.«

Und gebieterisch erteilte sie ihm Befehle. Alles, was sie ihren Taschen entnahm, mußte er im hohlen Stamm einer Weide bergen, den sie Schrank nannte. Die Stofffetzen waren die Wäsche, der Kamm stellte die Toilettengarnitur dar, Nadel und Faden sollten dazu dienen, die Kleider der Entdecker auszubessern. Was die Mundvorrate anging, so bestanden sie aus der kleinen Flasche mit Wein und einigen Krusten alten Brotes. War man genau, so mußte man auch die Streichhölzer anführen, mit deren Hilfe man die Fische zu kochen gedachte, die gefangen werden sollten. Als er mit dem Aufdecken der Tafel zu Ende war, die Flasche in der Mitte, die drei Krusten ringsherum, bemerkte er schüchtern, die Mahlzeit sei nicht, sehr glänzend. Sie aber zuckte die Achseln in frauenhafter Überlegenheit, stellte sich ins Wasser und sagte streng:

»Ich fische. Du wirst zusehen.«

Eine halbe Stunde gab sie sich unendliche Mühe, kleine Fische mit den Händen zu fangen. Ihre Röcke hatte sie mit einem Fadenende aufgebunden. Mit endlosen Vorsichtsmaßregeln ging sie vor, damit das Wasser nicht in Bewegung geriete; war sie dann ganz nahe bei dem kleinen Fisch, der zwischen zwei Steinen sich hielt, streckte sie ihren bloßen Arm aus unter aalartigen Windungen und bekam nur Kies zu fassen. Sergius' schallendes Gelächter trieb sie aufgebracht ans Ufer zurück, sie schrie ihn an, er habe kein Recht zu lachen.

»Aber,« sagte er schließlich, »wie willst du deinen Fisch kochen? Es ist kein Holz da.«

Das nahm ihr allen Mut. Außerdem schien ihr dieser Fisch auch nicht besonders. Sie stieg ans Land, dachte aber nicht daran, ihre Strümpfe anzuziehen. Mit bloßen Füßen lief sie im Gras umher, um sich zu trocknen. Und hier kam sie das Lachen wieder an, weil sie das Gras an den Fußsohlen kitzelte.

»Oh, Bibernell!« sagte sie plötzlich und warf sich auf die Knie. »Das ist gut! Das wird ein feiner Schmaus.«

Sergius mußte Pimpernell auf den Tisch häufen, und sie aßen Bibernell zu ihrem Brot. Albine behauptete, es schmecke besser als Haselnuß. Sie legte vor, als Herrin des Hauses, schnitt Sergius Brot ab, unter keinen Umständen wollte sie ihm ihr Messer anvertrauen.

»Ich bin die Dame,« sagte sie voll Ernst, allen Empörungsversuchen zum Trotz.

Dann ließ sie ihn die wenigen Tropfen Wein, die in der Flasche zurückgeblieben waren, dem Schrank einverleiben. Sogar das Gras mußte er fegen, dann konnte man aus dem Eßzimmer in das Schlafzimmer gehen.

Albine warf sich zuerst der Länge nach hin und sagte:

»Du verstehst, jetzt werden wir zu Bett gehen. Du mußt dich neben mich legen, ganz dicht zu mir.«

Ihren Anordnungen gemäß streckte er sich hin. Beide hielten sich sehr steif, hatten die Hände flach rückwärts unter den Kopf geschoben und berührten sich von Schultern bis zu Füßen. Vor allem wußten sie nicht, was mit den Händen anzufangen. Sie blieben tiefernst, sahen vor sich in die Luft mit weit offenen Augen, sagten, sie schliefen und es wäre ihnen gut zumute.

»Siehst du,« murmelte Albine, »wenn man verheiratet ist, friert man nicht. Spürst du nicht meine Wärme?«

»Doch, du bist wie ein Federkissen ... Aber wir sollten nicht sprechen, da wir ja schlafen. Es ist angenehm, nicht zu sprechen.«

Lange schwiegen sie so, bewahrten ihren Ernst. Ihre Köpfe hatten sie unmerklich voneinander fortgebogen, als ob die Wärme ihres Atems sie belästigte. Dann, aus diesem großen Schweigen ließ Sergius nur diesen Satz laut werden:

»Ich habe dich sehr lieb!«

Es war Liebe vor aller Geschlechtlichkeit, der eingeborene Liebesdrang, der die kleinen zehnjährigen Männlein den weißberockten Mädchen nachtreibt. Die offene Wiesenweite um sie ließ die leise Furcht schwinden, die sie voreinander hatten. Sie wußten sich gesehen von allen Gräsern, vom weiten Himmel, dessen Bläue sie betrachtete durch dünnzartes Laub, und das störte sie nicht. Das Weidenzelt über ihren Köpfen war einfach ein durchsichtiger Stoffstreifen, als hätte Albine ihr Kleid ausgespannt. So durchleuchtet blieb der Schatten, daß in ihm nicht die süßen Ermattungen sinken konnten wie im dichten Gehölz, Wünsche nicht aufbeben konnten wie in versteckten Höhlen, grünen Ruhenischen. Vom Horizont her überwehte sie freie Luft, ein gesunder Wind, der die Kühle des grünen Meeres ihnen zutrug, dessen Blumenwogen er aufwachen ließ; der Fluß zu ihren Füßen war, wie sie, voller Kindlichkeit, Treuherzigkeit, seine frischdünne Rieselstimme tönte ihnen wie der fernlachende Ruf eines Spielgefährten. Selige Einsamkeit voller Seelenfrieden, deren Kahlheit sich in entzückend furchtloser Unwissenheit darbot! Unübersehbares Feld, in dessen Mitte der enge, ihnen zum erstmaligen Lager erwachsene Rasen wiegenhafte Einfalt annahm.

»So, nun sind wir fertig,« sagte Albine und stand auf, »jetzt haben wir genug geschlafen.«

Er war ein wenig bestürzt, daß es so schnell schon zu Ende war mit der Ruhe, streckte den Arm aus und zog sie am Rock, wie um sie wieder an sich zu ziehen. Lachend fiel sie in die Knie und sagte:

»Was denn nun, was denn nun?«

Er wußte es selbst nicht, sah sie an und umspannte ihre Handgelenke. Einen Augenblick nahm er sie bei den Haaren, worüber sie ein Geschrei anstimmte. Als sie dann wieder aufrecht stand, preßte er das Gesicht in das von ihrem Körper noch durchwärmte Gras.

»So, es ist genug,« sagte er und stand nun auch auf.

Bis zum Abend liefen sie auf den Wiesen umher. Immer mehr wollten sie sehen. Sie besichtigten ihren Garten. Albine ging wortlos voraus, spürte umher wie ein junger Hund, immer nach der seligen Lichtung spähend, obwohl hier nicht die erträumten hohen Bäume waren. Sergius erschöpfte sich in allerhand ungeschickten Galanterien. So heftig stürzte er vor, um das hohe Gras zurückzubiegen, daß er sie fast umgeworfen hätte. Mit beiden Armen hielt er sie in einer Umarmung, von der sie fast blaue Flecken bekam, wenn er ihr behilflich sein wollte beim Überspringen von Bächen. Zu ihrer großen Freude trafen sie auf die drei anderen Flußläufe. Der erste floß in einem Kieselbett zwischen zwei stetig fortlaufenden Weidenreihen, so mußten sie sich aufs Geratewohl vorwärtstasten mitten im Gezweig, und wirklich fielen sie auch fast in einen großen Wassertümpel; Sergius aber, der zuerst ins Rutschen gekommen war und dem das Wasser nur bis zum Knie reichte, fing Albine in den Armen auf und trug sie ans andere Ufer, um sie vor Nässe zu bewahren. Der zweite Fluß rann schattenschwarz in hoher Blätterallee; schmachtend zog er dahin mit dem leisen Rauschen, den weißen Lichtbrechungen eines Atlasgewandes, das eine Dame im Waldesdunkel träumerisch schleppen läßt; erregend eisige, tiefe Flut, über die sie zum Glück mit Hilfe eines von einem zum anderen Ufer gesunkenen Baumstamms gelangen konnten; rittlings rutschten sie vorwärts und bemühten sich spaßeshalber, den geschwärzten Stahlspiegel aus der Ruhe zu bringen; dann beeilten sie sich weiterzukommen; die seltsamen Augen, die die kleinsten spritzenden Tropfen im schlafenden Strom aufweckten, erschreckten sie. Aber der letzte Fluß war es zumal, bei dem sie gern verweilten. Dieser war freudig wie sie; bei manchen Biegungen verlangsamte er sich, floß von da weiter mit perlendem Gelächter inmitten mächtiger Steine, beruhigte sich im Schutz einer Baumgruppe, außer Atem noch und durchzittert; alle nur erdenklichen Stimmungslaunen waren an ihm zu sehen. Nacheinander floß er über seinen Sand Felsgeröll, helle Kiesel und lehmige Erde, die springende Frösche gelb aufsprühen ließen; Albine und Sergius konnten nach Herzenslust darin herumwaten. Mit bloßen Füßen schritten sie im Fluß zurück, um nach Hause zu gehen; der Wasserweg war ihnen lieber als der Grasweg; bei jeder Insel, die ihnen den Weg sperrte, hielten sie sich auf, stiegen ans Land und eroberten unbekanntes Gebiet; sie ruhten aus inmitten hohen Schilfes, das eigens für sie sich zu Hütten für Schiffbrüchige zu biegen schien. Der Rückweg war reizend, die Ufer zogen bildhaft vorüber das fließende Wasser stimmte fröhlich. Doch als sie aus dem Fluß stiegen, fühlte Sergius, daß Albine noch immer auf der Suche nach etwas war, am Ufer entlang, auf den Inseln, sogar zwischen den Pflanzen, die im strömenden Wasser schimmerten. Er mußte sie mitten aus einer Seerosenwiese herausholen, deren große Blätter ihre Beine mit markisenhaften Kragengehängen umgaben. Er sagte nichts, drohte ihr aber mit dem Finger, und so kehrten sie endlich heim von den Vergnügungen des Tages, lebhaft angeregt wie ein junges Paar, das von einem mutwilligen Unternehmen nach Hause kommt. Sie betrachteten einander, fanden sich schöner und kraftvoller; und eines war sicher: in ihrem Lachen war ein neuer Ton.


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