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Seid mir gegrüßt im Sonnenglanz,
      
 Du ferner Alpenschnee,
      
 Ihr Berge meines Heimatlands
      
 Und du, mein blauer See!«
Der hohe Stoffeln winkt's vertraut
      
 Dem hohen Hewen zu,
      
 Durch Wald und Flur erklingt es laut:
      
 »»Mein Hegau, schön bist du!««
 So singt ein Sänger, weit bekannt,
      
 In süsser Melodei,
      
 Die Zither schwebt am grünen Band
      
 Um seine Schultern frei.
Das Band hat liebe Hand gestickt
      
 An wildem Schwarzwaldhang,
      
 Als er, den Bart mit Eis durchspickt,
      
 Dort Schuberts Lieder sang.
Die Stimme, die solch Ständchen bracht,
      
 Einst bei der Schlücht Gebraus,
      
 Drang seit der kalten Winternacht
      
 Weit in die Welt hinaus.
Sie klang, wo frommes Volk sich schart
      
 Im Dom zu Gottes Ehr,
      
 Und wo auf heitrer Sängerfahrt
      
 Von Wein die Becher schwer.
Nun sind die Locken schier ergraut;
      
 heut zählt man fünfzig Jahr,
      
 Daß er zum erstenmal ward laut,
      
 Zur Freud dem Elternpaar.
Doch geht der Schritt noch frank und leicht;
      
 Glückauf zum Jubeltag!
      
 Das grüne Band ist nicht erbleicht,
      
 Er singt wie Lerchenschlag:
»Seid mir gegrüßt im Sonnenglanz,
      
 Du ferner Alpenschnee,
      
 Ihr Berge meines Heimatlands,
      
 Und du, mein blauer See!«
Der hohe Stoffeln winkt's vertraut
      
 Dem hohen Hewen zu,
      
 Durch Wald und Flur erklingt es laut:
      
 »»Mein Hegau, schön bist du!««