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Bekenntnisse

Die Wiener Verlagsanstalt G. m. b. H. fragte mich: ob ich wohl ein Buch österreichischer Anekdoten für sie schreiben könnte.

Ich antwortete der Wahrheit gemäß:

»Schreiben könnt ich das Buch schon, aber ich will nicht. Wenden Sie sich doch an meinen Kollegen Habel. Er kann es zwar nicht, wird es aber gern tun.«

*

Man wirft mir vor, ich produziere zu viel, zu wahllos und schade dadurch meinem Ruf.

Unsinn. Ich halte mich an das Beispiel Gottes: was hat Gott nicht alles geschaffen – wieviel Mist ist darunter – und was hat Gott für einen Namen!

*

»Kennen Sie viele deutsche Dichter persönlich?«

Nur zwei: Heinrich Mann, Gustav Meyrink und Carl Sternheim.

*

Da ist eine Polemik ausgebrochen zwischen Wilhelm von Scholz, Paul Ernst und Ernst Hardt.

Die Herren streiten sich und merken gar nicht, daß sie identisch mit einander sind.

*

Einmal, als es mir lausig ging, pumpte ich den Bankier Löwenstein an um fünfzig Mark.

Löwenstein sagte:

»Lieber Freund, bei den fünfzig Mark wird es nicht bleiben. Sie werden mich nächstens um hundert anborgen – zum dritten-, viertenmal anborgen – um wachsende Beträge – und das wird schließlich unsre Freundschaft trüben. Wählen Sie also zwischen fünfzig Mark und meiner Freundschaft!«

»Herr Löwenstein,« sagte ich bescheiden, »ich bitte um die fünfzig Mark.«


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