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Der Herzog wanderte mit Jeanne über die Dünen von Salthouse.
»Also dies ist das Land Ihrer Sehnsucht?« fragte er.
»Ja. Gibt es denn noch etwas Schöneres?«
Sie standen auf dem grasbewachsenen Deich. Über ihnen wölbte sich der wolkenlose, blaue Himmel, zu ihrer Rechten erstreckten sich die Marschen und grünendes Weideland. Der Wind trug Lavendelduft zu ihnen herüber. Zu ihrer Linken strömte die Flut in all die kleinen Kanäle und Buchten, und oben in den Lüften schrien die Seevögel.
»Es ist sehr schön hier, auch wenn sich schmerzliche Erinnerungen daran knüpfen«, sagte sie leise.
Kate Caynsard ruderte eben in ihrem kleinen Boot in die Bucht ein und winkte ihnen zu. Jeanne winkte wieder, aber plötzlich stieg eine Röte in ihre Wangen. Zuerst wollte sie forteilen, aber dann beherrschte sie sich.
»Es war meine letzte Fahrt«, rief Kate schon von weitem, als sie an Land stieg. »Ich habe Abschied von dieser herrlichen Gegend genommen. Morgen geht es nach Kanada!«
»Sie gehen nach Kanada?«
»Wissen Sie noch nichts davon? Ich dachte, Mr. Andrew hätte es Ihnen vielleicht erzählt. Cecil und ich fahren morgen direkt nach der Trauung ab. Mr. Andrew hat dort eine Farm für uns gekauft.«
Jeanne schwankte ein wenig und hielt sich an dem Arm des Herzogs fest.
»Was – Sie gehen nach Kanada – mit Cecil?« brachte sie nur mühsam hervor.
»Ja«, antwortete Kate plötzlich scheu und verwirrt. »Ich dachte, ich hätte Ihnen früher schon einmal von ihm erzählt. Wollen Sie mir denn nicht gratulieren?« sagte sie nach einem kurzen Schweigen und streckte Jeanne schüchtern die Hand entgegen.
Jeanne drückte sie warm und herzlich. Zu ihrem Erstaunen sah Kate Tränen in Jeannes Augen.
»Ach, ich war so töricht! Es war ja Wahnsinn. Aber Sie sprachen immer von Mr. de la Borne, Kate.«
»Vielleicht klärt sich die Sache sehr einfach auf«, meinte der Herzog lächelnd. »Sie dachten wahrscheinlich, daß sie von unserem Freund Andrew sprach. Hierzulande hat sich die Gewohnheit herausgebildet, daß Cecil immer Mr. de la Borne genannt wird, und sein älterer Bruder nur Mr. Andrew.«
Kate sah plötzlich eine hohe Männergestalt über den Deich kommen. Sie zupfte den Herzog leise am Ärmel.
»Ach, würden Sie nicht gerne einmal in die Bucht hinausfahren?«
Der Herzog verstand und kletterte gewandt den steilen Abhang hinunter. Jeanne wandte sich um und ging langsam den Deich entlang. Sie glaubte zu träumen.
Andrew trug eine Jagdflinte über die Schulter, als er auf sie zukam. Er schaute sie zuerst an, als ob sie eine Erscheinung wäre, aber als er in ihre Augen sah, vergaß er plötzlich das kleine Boot, das noch nicht außer Sicht war, vergaß die vielen Fischer in der Nähe, die sich wie Schildwachen von dem klaren Wasser abhoben. Er schloß Jeanne in die Arme und küßte sie überglücklich.
Ende.