F. M. Dostojewskij
Der Jüngling
F. M. Dostojewskij

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III

Dieses wertlose Geschichtchen von dem unbedeutenden Leutnant will ich absichtlich nicht übergehen, da ich mir den ganzen Wersilow jetzt nicht anders ins Gedächtnis zurückrufen kann als mitsamt allen, auch den geringfügigsten Einzelheiten jener für ihn so verhängnisvollen Stunde. Ja, es war eine verhängnisvolle Stunde, aber ich wußte es nicht!

»Wenn Sie nicht machen, daß Sie fortkommen, mein Herr, werde ich sofort die Polizei rufen«, sagte Wersilow auffallend laut, indem er vor dem Leutnant stehenblieb. Ich hätte nie gedacht, daß ein solcher Philosoph so zornig werden könne, und noch dazu aus einem so unwichtigen Anlaß. Und dabei ist noch zu beachten, daß wir unser Gespräch gerade an der für ihn interessantesten Stelle – wie er selbst erklärt hatte – unterbrachen.

»Also haben Sie wirklich nicht einmal einen Fünfer?« schrie der Leutnant frech und schwenkte dabei den Arm. »Keine Kanaille hat ja heutzutage mehr einen Fünfer! Schurken! Halunken! Geht im Biberpelz, aber aus einem Fünfer macht er eine Staatsfrage!«

»Schutzmann!« rief Wersilow.

Aber er hätte gar nicht zu schreien brauchen; ein Schutzmann stand gerade an der Ecke und hörte selbst, wie der Leutnant schimpfte.

»Ich ersuche Sie, mein Zeuge für die mir angetane Beleidigung zu sein, und Sie ersuche ich, sich mit auf die Wache zu bemühen«, sagte Wersilow.

»Ach was, mir ganz egal, beweisen können Sie gar nichts! Und besonders keinen Verstand!«

»Lassen Sie ihn nicht weg, Schutzmann, und kommen Sie mit uns mit!« sagte Wersilow in energischem Ton.

»Wollen wir denn wirklich auf die Wache gehen? Hol den Kerl der Teufel!« flüsterte ich ihm zu.

»Unbedingt wollen wir hingehen, mein Lieber. Diese Unverschämtheit auf unseren Straßen wird einem schließlich denn doch zu bunt, und wenn jeder seine Pflicht täte, so wäre das für alle ein Segen. C'est comique, mais c'est ce que nous ferons.«

Während der ersten hundert Schritte benahm sich der Leutnant sehr aufgeregt, spielte den Mutigen und renommierte; er behauptete, das sei unzulässig, wegen eines Fünfers und so weiter und so weiter. Aber schließlich fing er an, dem Schutzmann etwas zuzuflüstern. Der Schutzmann, ein vernünftiger Mensch und offenbar ein Feind von Straßenszenen, schien auf seiner Seite zu sein, aber doch nur in gewissem Sinne. Auf seine Fragen antwortete er ihm halblaut, jetzt ginge es nicht mehr, jetzt sei die Sache anhängig gemacht; »wenn Sie aber vielleicht um Entschuldigung bitten wollten und der Herr sich bereit fände, die Entschuldigung anzunehmen, dann könnte man wohl ...«

»Na, hö–ören Sie mal, verehrter Herr, wo gehen wir denn hin? Ich frage Sie: wohin begeben wir uns, und was ist für ein Witz dabei?« schrie der Leutnant laut. »Wenn ein unglücklicher Mensch in seinem Mißgeschick bereit ist, um Entschuldigung zu bitten ... wenn Sie schließlich verlangen, daß er sich demütigt ... Hol's der Teufel, wir sind hier doch in keinem Salon, sondern auf der Straße! Für die Straße ist diese Entschuldigung ausreichend! ...«

Wersilow blieb stehen und brach plötzlich in ein Gelächter aus; ich dachte schon beinahe, er hätte diese ganze Geschichte nur spaßeshalber in Szene gesetzt, aber dem war nicht so.

»Ich nehme Ihre Bitte um Entschuldigung an, Herr Offizier, und bestätige Ihnen, daß Sie ein Mann mit Fähigkeiten sind. Handeln Sie so nur auch im Salon – bald wird ein solches Verhalten ja auch für den Salon vollkommen genügen –, einstweilen aber nehmen Sie hier diese beiden Zwanziger, trinken Sie dafür einen Schnaps und essen Sie etwas dazu! Entschuldigen Sie die Belästigung, Schutzmann; ich würde mich gern auch Ihnen für Ihre Mühe erkenntlich zeigen, aber die Schutzleute haben jetzt ein so vornehmes Wesen ... Mein Lieber«, wandte er sich an mich, »hier ist eine kleine Kneipe, in Wirklichkeit eine fürchterliche Kloake, aber man kann dort Tee trinken, und ich möchte dir den Vorschlag machen ... da ist sie schon gleich, komm nur!«

Ich wiederhole: ich hatte ihn noch nie in solcher Erregung gesehen, obwohl sein Gesicht heiter aussah und geradezu strahlte; aber ich bemerkte, daß, als er die beiden Zwanziger aus dem Portemonnaie herausnehmen wollte, um sie dem Offizier zu geben, ihm die Hände zitterten und die Finger ihm absolut nicht gehorchen wollten, so daß er schließlich mich bat, das Geld herauszunehmen und dem Leutnant zu geben; ich kann das nicht vergessen.

Er führte mich in ein kleines Kellerlokal am Kanal. Gäste waren nur wenige da. Ein verstimmtes, heiseres kleines Orchestrion spielte, es roch nach fettigen Servietten; wir setzten uns in eine Ecke.

»Du weißt es vielleicht nicht? Aus Langeweile... aus schrecklicher seelischer Langeweile ... gehe ich manchmal gern in allerlei solche Kloaken. Diese ganze Einrichtung, diese holprige Arie aus der »Lucia«, diese Kellner in ihren unanständig unsauberen russischen Kostümen, dieser Tabaksqualm, dieses aus dem Billardzimmer hereintönende Geschrei, alles das ist so gemein und prosaisch, daß es nahezu ans Phantastische grenzt. Na also, wie steht es, mein Lieber? Dieser Marsjünger hat uns ja wohl gerade an der interessantesten Stelle unseres Gesprächs unterbrochen ... Aber da ist auch der Tee; ich liebe den Tee hier ... Denk dir nur, Pjotr Ippolitowitsch behauptete vorhin seinem andern, pockennarbigen Mieter gegenüber, es sei im vorigen Jahrhundert im englischen Parlament eigens eine Kommission von Juristen eingesetzt worden, um den ganzen Prozeß Christi vor dem Hohenpriester und Pilatus zu revidieren, einzig und allein, um festzustellen, wie die Sache nach unseren Gesetzen abgelaufen wäre, und alles sei in feierlichster Form, mit Advokaten, Staatsanwälten und so weiter, durchgeführt worden ... na, und die Geschworenen hätten sich genötigt gesehen, ein verurteilendes Verdikt zu fällen ... Eine wunderliche Geschichte! Der dumme Kerl, der Mieter, betritt die Sache, erboste sich, überwarf sich mit seinem Wirt und erklärte, er werde morgen ausziehen ... Die Wirtin fing an zu weinen, weil sie dadurch ihre Einnahme verliert ... Mais passons! In diesen kleinen Kneipen werden manchmal Nachtigallen gehalten. Kennst du die alte Moskauer Anekdote à la Pjotr Ippolitowitsch? In einer Moskauer Kneipe singt eine Nachtigall; es kommt ein Kaufmann herein, so einer mit dem Grundsatz: ›Was mir Spaß macht, darf mir niemand verwehren.‹ Er fragt: ›Was kostet die Nachtigall?‹ – ›Hundert Rubel.‹ – ›Braten und auftragen!‹ Sie wurde gebraten und aufgetragen. ›Schneide mir für zehn Kopeken ab!‹ Ich habe diese Geschichte einmal Pjotr Ippolitowitsch erzählt; aber er glaubte sie nicht und war sogar entrüstet darüber ...«

Er erzählte noch vieles. Ich führe diese Bruchstücke nur als Proben an. Er unterbrach mich fortwährend, sowie ich nur den Mund öffnete, um meine Erzählung zu beginnen, und fing irgendwelches wunderliches, gar nicht dahingehöriges Zeug zu reden an; er redete lebhaft und vergnügt, lachte Gott weiß worüber und kicherte sogar, was ich bei ihm noch nie erlebt hatte. Er trank ein Glas Tee in einem Zuge aus und goß sich ein neues ein. Jetzt ist mir das verständlich: er glich damals einem Menschen, der einen wertvollen, interessanten, lange erwarteten Brief erhalten hat und nun vor sich hinlegt und absichtlich nicht öffnet, sondern vielmehr lange in den Händen hin und her dreht, das Kuvert und das Siegel betrachtet, ins Nebenzimmer geht, um etwas zu besorgen, kurz, den interessanten Augenblick hinausschiebt, weil er weiß, daß er ihm nicht mehr entgehen kann, und alles das, um den Genuß noch zu steigern.

Ich erzählte ihm natürlich alles, alles von Anfang an, und erzählte vielleicht eine Stunde lang. Und wie hätte es auch anders sein können; ich hatte schon vorher von Begierde zu reden gebrannt. Ich begann mit unserer allerersten Begegnung, damals beim alten Fürsten nach ihrer Ankunft aus Moskau; dann erzählte ich, wie das alles Schritt für Schritt weitergegangen war. Ich ließ nichts weg und konnte auch nichts weglassen; er selbst führte mich auf vieles hin, erriet vieles und sprang mit ein. Manchmal schien es mir, als gehe etwas Phantastisches vor, als habe er jedesmal während dieser ganzen zwei Monate dort irgendwo hinter der Tür gesessen oder gestanden: er wußte jede meiner Gebärden, jedes meiner Gefühle im voraus. Ich empfand einen unbeschreiblichen Genuß bei dieser Beichte, die ich ihm ablegte, denn ich gewahrte bei ihm eine so herzliche Milde, ein so feines psychologisches Verständnis, eine so erstaunliche Fähigkeit, aus einem Viertelwort alles zu erraten. Er hörte mit zarter Teilnahme zu wie eine Frau. Vor allen Dingen verstand er es so einzurichten, daß ich mich über nichts schämte; manchmal hielt er mich bei irgendeiner Einzelheit fest, oft unterbrach er mich und wiederholte nervös: »Vergiß die Einzelheiten nicht, vor allen Dingen vergiß nicht die Einzelheiten: je kleiner ein Nebenumstand ist, um so wichtiger ist er mitunter.« In dieser Weise unterbrach er mich mehrere Male: Oh, selbstverständlich redete ich anfänglich sehr von oben herab, als stünde ich hoch über ihr, aber bald wurde meine Darstellung wahrheitsgemäß. Ich erzählte ihm aufrichtig, daß ich nahe daran gewesen war, mich hinzuwerfen und die Stelle des Fußbodens zu küssen, wo ihr Fuß gestanden hatte. Das Schönste, Prächtigste war, daß er vollkommenes Verständnis dafür aufbrachte, daß sie unter der Angst wegen jenes Schriftstückes leiden und gleichzeitig doch das sittlich reine, untadelige Wesen bleiben konnte, als das sie sich mir heute gezeigt hatte. Ebenso hatte er vollkommenes Verständnis für den Ausdruck »Student«. Aber als ich schon ziemlich an das Ende meines Berichts gelangt war, bemerkte ich, daß durch sein gutherziges Lächeln von Zeit zu Zeit eine starke Ungeduld, eine gewisse Zerstreutheit und Nervosität in seinem Blick durchschimmerte. Als ich bei dem Schriftstück angelangt war, überlegte ich mir im stillen, ob ich ihm die ganze Wahrheit sagen sollte oder nicht, und ich sagte sie ihm nicht, trotz all meiner Begeisterung. Das notiere ich hier zur Erinnerung für mein ganzes Leben. Ich setzte ihm die Sache ebenso auseinander wie ihr, das heißt, indem ich von Krafft erzählte. Seine Augen begannen zu glühen; eine sonderbare Falte bildete sich vorübergehend auf seiner Stirn, eine sehr finstere Falte.

»Was diesen Brief betrifft, erinnerst du dich auch ganz genau, mein Lieber, daß Krafft ihn an der Kerze verbrannt hat? Irrst du dich da nicht?«

»Nein, ich irre mich nicht«, versicherte ich.

»Die Sache ist die, daß dieses Schriftstück für sie von größter Wichtigkeit ist, und wenn du es heute in Händen hättest, so könntest du heute ...« (Aber was ich »könnte«, das sagte er nicht mehr.) »Also wie ist's? Hast du es jetzt nicht in Händen?«

Innerlich fuhr ich heftig zusammen, aber äußerlich nicht. Äußerlich verriet ich mich durch nichts und zuckte nicht einmal mit den Wimpern; aber ich wollte immer noch nicht glauben, daß die Frage ernst gemeint sei.

»Wie meinen Sie das: ›in Händen haben‹? Jetzt soll ich es in Händen haben? Aber wenn es doch Krafft damals verbrannt hat?«

»Hat er das getan?« fragte er, indem er einen brennenden, starren Blick auf mich richtete, der mir unvergeßlich ist. Übrigens lächelte er wieder, aber sein ganzer bisheriger gutmütiger, frauenhafter Gesichtsausdruck war plötzlich verschwunden. Seine Miene zeigte eine gewisse Unsicherheit und Verwirrung; seine Zerstreutheit nahm immer mehr zu. Hätte er sich damals mehr in der Gewalt gehabt, nämlich in dem Maße, wie es bis zu diesem Augenblick der Fall gewesen war, so würde er die Frage wegen jenes Schriftstücks nicht an mich gerichtet haben; wenn er es doch tat, so geschah das sicherlich, weil er selbst die ruhige Überlegung verloren hatte. Übrigens rede ich so erst jetzt; damals aber verstand ich die Veränderung, die mit ihm vorgegangen war, nicht so schnell; ich flog immer noch durch die Luft, und in meiner Seele klang immer noch dieselbe Musik. Aber meine Erzählung war beendet; ich sah ihn an.

»Aber eines ist doch wunderlich«, sagte er auf einmal, als ich schon alles bis auf das letzte Tüpfelchen erzählt hatte, »eines ist doch sehr sonderbar, mein Freund: du sagst, daß du von drei bis vier dort gewesen bist und Tatjana Pawlowna nicht zu Hause war?«

»Genau von drei bis halb fünf.«

»Na, und nun denk dir mal, ich kam zu Tatjana Pawlowna Punkt halb vier, auf die Minute, und traf sie in der Küche: ich gehe ja fast immer über die Hintertreppe zu ihr hinauf.«

»Wie? Sie haben sie in der Küche getroffen?« rief ich und beugte mich erstaunt zurück.

»Ja, und sie erklärte mir, sie könne mich nicht empfangen; ich blieb nur ein paar Minuten bei ihr; ich war auch nur gekommen, um sie zum Mittagessen einzuladen.«

»Vielleicht war sie eben erst von irgendeinem Gang nach Hause zurückgekehrt?«

»Das kann ich nicht sagen – übrigens nein: sie hatte ihre offene Hausjacke an. Das war genau um halb vier.«

»Aber ... Tatjana Pawlowna hat Ihnen nicht gesagt, daß ich da war?«

»Nein, sie hat mir nicht gesagt, daß du da warst ... Sonst hätte ich es ja gewußt und dich nicht danach gefragt.«

»Hören Sie mal, das ist sehr wichtig ...«

»Ja ... das kommt darauf an, von welchem Standpunkt man es ansieht; du bist ja sogar ganz blaß geworden, mein Lieber; übrigens, was ist denn eigentlich daran so wichtig?«

»Man hat sich über mich lustig gemacht wie über ein kleines Kind!«

»Sie hat sich einfach ›vor deinem heißen Blut gefürchtet‹, wie sie sich selbst dir gegenüber ausgedrückt hat; na, und da hat sie sich durch Tatjana Pawlownas Anwesenheit sichern wollen.«

»Aber, mein Gott, was war das für ein hinterlistiges Verhalten! Hören Sie nur, sie hat mich das alles vor den Ohren einer dritten Person aussprechen lassen, vor Tatjana Pawlownas Ohren; die hat also alles gehört, was ich da heute gesagt habe! Das ... es ist schrecklich, sich das auch nur vorzustellen!«

»C'est selon, mon cher. Und überdies hast du ja selbst vorhin von der Toleranz gesprochen, die man den Frauen gegenüber überhaupt üben müsse, und ausgerufen: ›Es lebe die Toleranz!‹«

»Wenn ich Othello wäre und Sie Jago, so hätten Sie Ihre Sache nicht besser machen können ... übrigens, ich lache darüber! Von einem Othello kann hier nicht die Rede sein, weil gar keine derartigen Beziehungen vorhanden sind. Und warum sollte ich auch nicht darüber lachen? Mag es so gewesen sein! Ich glaube dennoch an das, was unendlich viel höher ist als ich, und lasse mir mein Ideal nicht rauben! ... Wenn es ein Scherz von ihrer Seite war, so verzeihe ich ihr. Ein Scherz mit einem armseligen, unreifen Jüngling – meinetwegen! Ich habe mich ja auch nicht besser gemacht, als ich bin; aber der Student, der Student ist doch trotz alledem in ihrem Herzen gewesen und geblieben; da ist er, und da wird er bleiben! Genug davon! Hören Sie, wie denken Sie darüber: soll ich gleich zu ihr hinfahren, um die ganze Wahrheit zu erfahren?«

Ich sagte: »Ich lache darüber«, aber die Tränen standen mir in den Augen.

»Warum nicht? Fahre hin, mein Freund, wenn du Lust dazu hast.«

»Ich habe mich sozusagen seelisch dadurch beschmutzt, daß ich Ihnen das alles erzählt habe. Seien Sie mir nicht böse, mein Teuerster, aber über eine Frau – ich wiederhole es –, über eine Frau darf man einem Dritten nichts mitteilen; ein Vertrauter wird das, was man ihm sagt, doch nicht verstehen. Selbst ein Engel würde es nicht verstehen. Wenn man eine Frau achtet, so soll man sich keinen Vertrauten anschaffen, und wenn man sich selbst achtet, so soll man es ebenfalls nicht tun! Ich achte mich selbst jetzt nicht. Auf Wiedersehen, ich kann es mir nicht verzeihen...«

»Hör auf, mein Lieber, du übertreibst. Du sagst ja selbst, daß ›nichts gewesen ist‹.«

Wir traten auf die Kanalstraße hinaus und schickten uns an, voneinander Abschied zu nehmen.

»Wirst du mich denn niemals herzlich und kindlich küssen, wie ein Sohn seinen Vater küßt?« fragte er, und seine Stimme bebte dabei eigentümlich. Ich küßte ihn mit heißer Empfindung.

»Mein lieber Junge ... bleib immer so reinen Herzens, wie du jetzt bist!«

Ich hatte ihn noch nie in meinem Leben geküßt und war nie auf den Gedanken gekommen, daß er selbst einen solchen Wunsch haben könne.


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