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Einunddreißigstes Kapitel.
Hinab zur Unterwelt.

Mr. Hampton fing an, sich gegen sein Schicksal aufzulehnen. Er fand, daß die Vorsehung nicht gütig gegen ihn gewesen war. Sein Sohn, dem er die kostspieligste Erziehung hatte geben lassen und an den er Unsummen verschwendet, machte ihm wenig Ehre; die Menschen, welchen er sein Vertrauen schenkte, betrogen ihn und diejenigen, welche er mit Wohlthaten überhäuft, paßten die Gelegenheit ab, um ihn, wenn er sie nicht immer im Auge behielt, hinterrücks zu schädigen. Da war dieser Cunningham, der die Frechheit besaß, höflich lächelnd in ein Haus zu kommen, dessen Wirt er die Taschen geleert, und, was noch schlimmer war, die eigne Frau des Geplünderten hatte, ohne jegliches Bedenken, den Bericht Cunninghams von der letzten verdrießlichen Angelegenheit für wahr hingenommen, und der Dieb war ihr nicht nur nach wie vor ein willkommener Gast, sondern sie behandelte auch ihren Mann seitdem mit einer Art verächtlichen Mitleids. Während Mr. Hampton aus einer Verlegenheit, aus einer Schwierigkeit in die andre geriet und wie ein Verzweifelter kämpfte, um den Kopf über Wasser zu halten, empfing sie die halbe Stadt bei sich und gab kostspielige Bälle und Gesellschaften, als wären sie von den höchsten Wellen des Erfolgs getragen. Ob der Hausherr anwesend war oder nicht, machte nicht das mindeste aus, denn es fiel niemand ein, nach ihm zu fragen, und wenn er seinem Sohne in milder Weise vorstellte, daß, wenn der junge Mann sich nicht selbst zu Einschränkungen bequemte, der Vater sich genötigt sehen würde, ihn auf ein bestimmtes knapperes Monatsgeld zu setzen, da hatte sein Sprößling die Keckheit, den Spieß umzudrehen, indem er darauf hindeutete, daß er, wenn er wolle, im stande sei, dem Vater »gehörig einzuheizen«.

Um sein Unglück vollständig zu machen, fing Hampton an zu argwöhnen, daß Cartwright (den er immer als sein Geschöpf betrachtet hatte) mit seinen Feinden im Bunde stehe, und daß die Auskunft und die Privatberichte, welche er so teuer bezahlte, auf einen schändlichen Betrug hinausliefen. Der alte Mann ging in fieberhafter Aufregung umher. Zuweilen wurde es ihm schwarz vor den Augen und ein gähnender Abgrund schien sich vor seinen Füßen zu öffnen. Der Sonnenschein kam ihm wie etwas seltsam Unwesentliches vor und der dröhnende Lärm in den belebtesten Straßen schien für ihn zuweilen in so weiter Ferne zu verhallen, daß er die beängstigende Empfindung hatte, er sei allein in einem schrecklichen, unermeßlichen, leeren Raume. Der dunkle Schatten eines drohenden Unheils schien auf seinem ganzen Dasein zu liegen und zuzeiten vermochte er sich kaum des Gefühls zu erwehren, daß jeder Eindruck, den er durch Augen und Ohren empfing, sich wie ein Druck, eine Lähmung auf seine Nerven legte. Manchmal ging er nach der Börse und schloß, in der unbestimmten, unklaren Hoffnung, eine wohlwollende Macht – mochte man sie Vorsehung oder blindes Glück nennen – könne sich seinem wahnsinnigen Beginnen günstig zeigen und ihm ein neues Vermögen in den Schoß werfen, die kopflosesten Geschäfte ab. Sein ganzes Thun und Treiben beruhte schließlich nur noch auf dieser abergläubischen Vorstellung; und obwohl sein Verstand sich dagegen auflehnte, zwang ihn ein gewisses Etwas stets wieder, ihr zu folgen.

So düster gestimmt und schweren Herzens stand Mr. Hampton an einem Novemberabende auf den Thürstufen seines Hauses und suchte in einem Bund Schlüssel nach dem, welcher den Drücker öffnete. Von drinnen tönte Gesang heraus und mechanisch blieb er stehen, um zu horchen. Es war eine italienische Arie, von welcher er weder Text noch Musik verstand. Die Fenster waren glänzend erleuchtet – Mrs. Hampton gab offenbar eine größere Gesellschaft.

Der unglückliche Mann steckte die Schlüssel wieder in die Tasche und schritt in die feuchte Novembernacht hinaus, um ziellos in den Straßen auf und ab zu wandern. Der Himmel sah drohend schwarz aus und ein feiner Regen begann herabzurieseln. Mr. Hampton hatte sich nie vorher so einsam in der Welt gefühlt. Alle Freuden des Lebens, welche sich ihm aus der Ferne so verlockend gezeigt, hatten sich in Bitterkeiten verwandelt. Selbst das Verhältnis zu seinen Kindern hatte ihm nichts als Kummer und Enttäuschungen bereitet. Seine Kinder? Ja gewiß, er hatte zwei Kinder – aber wie selten hatte er in der letzten Zeit an das zweite gedacht! Alma war ein so schönes Geschöpf gewesen und hätte sich wohl besser versorgen können. Er dachte jetzt daran, daß es einmal sein Wunsch gewesen, sie möge Cunningham heiraten und wie zornig ihn ihre Weigerung gemacht hatte. Aber war sie denn nicht die Klügere gewesen? Ihr rosiges Gesichtchen stand plötzlich lebendig vor ihm und er fühlte eine verspätete Zärtlichkeit in seinem Herzen emporsteigen. Warum sollte er seine Tochter, die er ohne ihr Verschulden aufgegeben, nicht einmal besuchen? Natürlich würden sie sich wundern, er mußte beinahe selbst lächeln, wenn er sich vorstellte, welchen Eindruck sein Erscheinen auf die beiden hervorbringen würde. Unwillkürlich beschleunigte er seine Schritte und erreichte bald den großen Bienenkorb von Backsteinen am Broadway.

»Wie sonderbar, daß sie sich entschlossen hat, in einem solchen Hause zu wohnen, sie, die es so ganz anders gewöhnt war,« murmelte er vor sich hin, während er sich mißbilligend umsah. »Sie muß ihn doch lieber gehabt haben, als wir dachten. Ich meinesteils habe immer geglaubt, sie heiratet ihn nur, um mir Trotz zu bieten.«

Dabei stampfte er mit dem Stocke auf das Straßenpflaster, als wolle er seiner Unfähigkeit, solchen Unsinn zu verstehen, Ausdruck geben. Der Portier öffnete ihm die Thür und der Aufzug beförderte ihn sofort nach dem vierten oder fünften Stockwerke hinauf. Ein junges Mädchen ließ ihn auf sein Klingeln ein und beeiferte sich, nachdem sie seine Karte in Empfang genommen, ihm die Thür des kleinen Salons aufzumachen. Zwei durch Schirme von rosa Seide beschattete Lampen erhellten mit mildem Lichte den Raum, welcher etwas ungemein Behagliches hatte und geschmackvoll, aber ohne allen Prunk eingerichtet war.

Die Thür zu dem Bücherzimmer stand offen und Mr. Hampton sah seine Tochter, auf die Kniee ihres Mannes gestützt und zärtlich zu ihm, aufblickend, auf einem niedrigen Schemel vor dem Kaminfeuer sitzen. Wellingford saß in einem großen mit Leder überzogenen Armstuhle und hielt in der einen Hand eine angerauchte Cigarre, während die andre leicht auf Almas Scheitel ruhte. Sie waren allem Anschein nach in einer traulichen Plauderei begriffen, aus welcher der Eintritt des Mädchens sie aufstörte.

Alma brach in einen Ruf freudiger Ueberraschung aus, als sie den Namen ihres Vaters auf der Karte las. Harry erhob sich, zog Alma aus ihrer sitzenden Stellung empor und beide eilten Mr. Hampton entgegen, um ihn mit der größten Herzlichkeit zu bewillkommnen. Diese unerwartet warme Begrüßung schien den alten Herrn zuerst befangen zu machen. Er hatte den gewöhnlichen Austausch von höflichen Redensarten und dann ein Gespräch über das Wetter, die Theater oder die verrotteten Zustände der städtischen Verwaltung erwartet. Der starke Einfluß der verwandtschaftlichen Zusammengehörigkeit und die daraus entspringenden Gefühle und Lebensgewohnheiten lagen seinem Erfahrungskreise so gänzlich fern, daß er endlich dazu gekommen war, ihr Dasein überhaupt zu bezweifeln. Er wußte, daß dies Dinge waren, welche in Predigten, Trau- und Leichenreden, sowie in der lyrischen Poesie zu Thränen rühren, aber er hatte bis jetzt keinen Menschen von Angesicht zu Angesicht gekannt, welchem, nachdem er ein verständiges Alter erreicht, großes Glück aus solchen sentimentalen Verhältnissen erwachsen wäre.

Und doch – da, seine eigne schöne Tochter, die mit ihrem süßen, blassen Gesichtchen und ihren vor Glück strahlenden Augen vor ihm stand – was hätte sie ihm werden können, wenn er ihre kindliche Liebe gepflegt, sie sanft zu sich gezogen hätte! Eine seltsame Bewegung stahl sich aus dem abgelegensten Winkel seines Vaterherzens empor und seine Stimme klang eigentümlich heiser, als er die Hand seiner Tochter etwas zögernd erfaßte und sagte: »Ich hatte mir vorgenommen, dir einmal ganz unerwartet ins Haus zu fallen und zu sehen, wie es dir geht.«

»Das ist sehr lieb und gut von dir, Papa,« gab Alma herzlich zur Antwort. »Du machst uns eine große Freude durch deinen lieben Besuch. Du kannst dir denken, wie sehr es uns gekränkt hat, daß du an dem großen Ereignisse, welches uns so glücklich machte, gar keinen Anteil nahmst.«

Hampton blickte verwirrt und verwundert von dem einen glücklichen Gesicht vor ihm zu dem andern.

»Und welches große Ereignis machte euch denn so glücklich?« fragte er.

»O, Harry, Harry, er weiß es noch gar nicht!« rief Alma in die Hände klatschend. »Denke dir nur, er weiß noch nichts davon. Das wird eine Ueberraschung für ihn sein!«

Hampton fing an, zu vermuten, daß sie das große Los in der Lotterie gewonnen oder bei dem letzten schnellen Steigen der Eriebahnaktien einen großen Gewinn gemacht hätten, und wie ein Blitz fuhr ihm der Gedanke durch den Kopf, daß sie, in diesem Falle, vielleicht im stande wären, ihm aus seinen jetzigen Verlegenheiten zu helfen. Aber er sah sich in dieser Hoffnung bald getäuscht. Alma nahm ihn bei der Hand, und er folgte ihr halb widerstrebend durch das Bücherzimmer nach einer geschlossenen Thür.

»Nun mache einmal die Augen zu, Papa, und öffne sie nicht eher wieder, bis ich es dir erlaube,« sagte die Tochter. »Wenn du das thun und hübsch auf den Fußspitzen gehen willst, werde ich dir etwas ganz Herziges zeigen.«

Mr. Hampton fügte sich, vielleicht etwas unbehilflich, aber doch mit leidlich guter Miene in Almas kindisches Verlangen. Die Thür wurde geöffnet und mit fest geschlossenen Augen that er etwa ein halbes Dutzend Schritte in den Raum hinein.

»So, jetzt kannst du die Augen aufmachen – aber verhalte dich ja ganz still!« flüsterte Alma.

Mr. Hampton öffnete die Augen und erblickte vor sich, in einer mit Spitzen und rosa Atlasschleifen verzierten Wiege, deren Musselinvorhänge mit großen Bandrosetten zurückgenommen waren, ein rosiges, anscheinend drei oder vier Monate altes Kindchen

»Na, das muß ich sagen!« rief Mr. Hampton. »Warum habe ich denn davon gar nichts erfahren? Warum habt ihr mir das nicht angezeigt? Ich würde gewiß etwas für mein Enkelchen gethan haben.«

»Harry telegraphierte damals, als das Kindchen geboren war, an Mama, und natürlich glaubten wir, sie würde es dir mitteilen,« entgegnete Alma.

»Sie hat mir nichts gesagt,« gab Mr. Hampton mürrisch zur Antwort. »Wir sind in der letzten Zeit etwas auseinandergekommen und sie spricht nur das Notwendigste mit mir.«

Alma kniete an der Wiege nieder und sah ihren schlafenden Sohn zärtlich an.

»Ist's ein Mädchen oder ein Knabe?« fragte ihr Vater.

»Natürlich ein Knabe! Weißt du nicht, daß rosa Schleifen immer einen Knaben bedeuten?«

»Nein, das wußte ich nicht.«

Alma fühlte sich durch die kühle Weise ihres Vaters ein wenig enttäuscht und drückte ihre Wange sanft an die des Knaben, als wolle sie ihm beweisen, was er ihr sei, auch wenn andre nicht bemerken sollten, welch außerordentliches, wunderbares Geschöpfchen er war.

»Ist das Kind nicht entzückend, Papa?« fragte sie dann zu Mr. Hampton aufblickend.

»Gewiß, gewiß,« entgegnete er, in augenscheinlicher Verlegenheit. »Es ist – ein – ein – ein ganz nettes Kerlchen.«

Alma hatte erwartet, er werde das Kind küssen oder in irgend einer andern Weise kundgeben, daß er den Knaben als sein eignes Fleisch und Blut anerkenne. – Aber er machte keine weitere Bemerkung, und sie fühlte sich dadurch sehr ernüchtert. Als sie mit dem Vater nach dem Bücherzimmer zurückkehrte, sah Harry auf den ersten Blick, daß der alte Herr keine Uebung in der Anbetung von Säuglingen an den Tag gelegt hatte. Mr. Hampton selbst hatte ein unbestimmtes Gefühl, daß er hinter Almas Erwartungen zurückgeblieben war, und da er gerade in diesem Augenblicke eine zärtlichere Herzensregung für die Tochter empfand, gab er sich Mühe, den Fehler zu verbessern.

»Wenn Sie mir nur damals direkt telegraphiert hätten,« sagte er zu Harry, nachdem er von diesem eine Cigarre angenommen und sich bequem in einem Lehnstuhl vor dem Feuer zurückgelehnt hatte. »Ich würde damals für mein Enkelchen eine hübsche Anweisung ausgestellt haben. Aber tausend Dollar habe ich wohl auch jetzt noch für den kleinen Burschen übrig, obgleich ich selbst nicht übersehen kann, wie meine Geschäfte stehen, bis ich dieses verwünschte Minenunternehmen wieder los bin.«

Während er das sagte, hatte er sein Checkbuch aus der Tasche gezogen und war an den Tisch getreten, um sich nach einer Feder umzusehen.

»Bitte, bringen Sie zu gunsten des Kindes keine Opfer,« gab Harry zur Antwort. »Wenn Sie im Augenblick in Geldverlegenheiten sind, wäre es mir wirklich lieber, wenn Sie ihm nichts schenkten.«

»Na, für tausend Dollar wird mein Name jedenfalls noch gut sein,« sagte der alte Mann eigensinnig. »Was ich auch sonst sein mag, ein Knauser und Pfennigfuchser bin ich nicht. Z. K. Hamptons erster Enkel soll tausend Dollar haben, und nicht einen Cent weniger. Wie heißt er gleich mit dem Vornamen?«

»Hugh,« gab Alma zögernd zur Antwort.

»Richtig – Hugh Wellingford – da ist die Anweisung. Aber laßt das Geld womöglich gleich morgen von der Bank holen.«

Damit riß er den Check aus dem Buche und warf ihn auf den Tisch.

»Ich habe sehr bedauert, zu hören, daß Sie fast alle Aktien der ›Maid of Athens‹ angekauft haben,« begann Harry nach einer längeren Pause.

»Ich bedaure es auch,« gab Hampton mit schwerer Betonung zur Antwort, »bedaure es sehr.«

»Warum haben Sie nicht mich gefragt, ehe Sie sich auf diese gewagte Spekulation einließen?« versetzte Harry vorsichtig.

»Weil ich Ihnen nicht traute, mein Sohn,« erwiderte sein Schwiegervater mit einer Art polternder Aufrichtigkeit »Ich glaubte, Sie stünden im Solde der feindlichen Partei.«

»Du glaubtest, Harry habe sich verkauft, Papa!« rief Alma im Tone des höchsten Erstaunens. »Willst du damit sagen, daß du Harry für einen unehrenhaften Mann hieltst?«

»Ich hielt ihn nicht für schlimmer, als andre Leute sind,« entgegnete Mr. Hampton. »Jeder Mensch hat seinen Preis, mag derselbe noch so hoch sein; das ist der Grundsatz, nach dem ich immer gehandelt und den ich immer bestätigt gefunden habe.«

»Und dieser Grundsatz gerade wird Sie zu Grunde richten, wenn er es nicht schon gethan hat,« sagte Wellingford mit einer Milde, die im schroffen Gegensatz zu der Strenge und dem Ernste seiner Worte stand.

»Ich fürchte, Sie haben recht, mein lieber Sohn,« gab der alte Mann zur Antwort, indem er den Kopf auf die Brust sinken ließ. Sein rauhes, polterndes Wesen, das offenbar mehr als zur Hälfte künstlich gewesen war, verließ ihn plötzlich. »Ich habe ein schlechtes Geschäft mit diesem Grundsatz gemacht,« fuhr er fort. »Ich kann euch versichern, daß es fast zu Ende mit mir ist.«

Alma, die ihren Vater nie zärtlich geliebt hatte und sich das Gefühl auch in diesem Augenblicke nicht zu geben vermochte, empfand dennoch das innigste Mitleid mit ihm und seiner Hilflosigkeit. Sie fühlte plötzlich, wie nahe er ihr doch stand; es kam ihr zum Bewußtsein, daß sie ihm das Leben verdanke – und so war es immerhin eine echte Empfindung, die sie antrieb, ihre Arme um seinen Nacken zu schlingen, ihm leise die Wangen zu streicheln und sanfte, mitleidige Worte zu ihm zu sprechen. Der alte Mann lehnte seinen Kopf an ihre Brust und schwere Thränen rannen langsam über sein Gesicht.

»Ich habe mich an die gehangen, die nun voll Geringschätzung auf mich herabsehen, und das einzige Wesen, das mich geliebt haben würde, habe ich verstoßen,« stöhnte er.

* * *

 

Am nächsten Morgen trat Walther in das Büreau seines Vaters und fand den alten Mann in seinem Drehstuhle vor dem Schreibtische sitzend. Er hatte sich vornüber gebeugt und lag mit dem Kopfe auf dem Pulte.

»Ich brauche Geld, Papa,« sagte Walther, indem er den Vater auf die Schulter schlug. »Ich brauche –«

Die Heftigkeit des Schlages hatte den auf Rollen stehenden Stuhl in Bewegung gesetzt. Mr. Hamptons Kopf glitt von dem Pulte ab und der ganze Mann fiel, mit dem Gesicht nach vorwärts, auf den Fußboden nieder.

Walther, der vor Schrecken bleich geworden war, bückte sich, um ihn aufzuheben. – Großer Gott, sein Vater war tot! In der starren Hand hielt er noch ein Telegramm, welches mit dem Namen Cartwright unterzeichnet war und folgendermaßen lautete:

»Ihre Silbergrube ist keine zehn Cent mehr wert. Ich habe demjenigen gedient, der das höchste Gebot that – und das waren nicht Sie.«



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