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Vierundzwanzigstes Kapitel.

Schulstunde.

 

Zwei bis drei Tage später gab ich Schulunterricht, und zwar in der Milchkammer, denn die Wohnstube war für den Zweck zu klein, und die Küche und »Aufwasche«, wie die Hinterküche genannt wurde, blieben zu wenig vor Störungen durch Tim und Suke geschützt. Meine Klasse bestand aus zehn oder vielmehr acht Mitgliedern, denn die beiden Kleinsten, Großbaby und Kleinbaby, betheiligten sich nur des guten Beispiels wegen, und weil sie sich eine Trennung von den übrigen Kindern nicht ohne Schreien hätten gefallen lassen. So durften diese Beiden also auf dem Fußboden kriechen, wo sie sich entweder ganz gegen allen Anstand herumkugelten oder auf ihren rothen dicken Fingern lutschten. Dann zeigten sie auch wohl mit diesen glänzenden Fingern auf mich oder meine Zuhörer und kicherten mit unverhohlenem Spott. Die übrigen Acht, welche thaten, als ob sie Etwas lernten, waren die sechs älteren Huxtables und zwei von Tim Badcocks Sprößlingen. Ich hatte ihnen je vier und vier längs der weiß getünchten Wände, vor den Brettern, auf denen die Milchschalen standen, ihre Plätze angewiesen. Obenan saß Sally, meine beste Schülerin, und sie maß mit Stolz ihre Größe an dem Rande der hinter ihr befindlichen Milchschale, bis zu welcher Höhe es Tabitha Badcock noch nicht einmal gebracht hatte, wenn sie sich auf die Zehen stellte. Sie waren Alle mit sauberen weißen Schürzen geputzt, und dazu hatten Scheuerseife und ein grobes Handtuch das Möglichste geleistet, ihren rothen Backen die höchste Politur zu verleihen. Ich konnte es ihnen deßhalb auch nicht ausreden, daß jetzt alle Tage Sonntag sei.

Zwar hielt ich auf strenge Disciplin und duldete keinen Unsinn, doch zwei Uebelstände setzten mich fortwährend in Verwirrung. Erstlich waren die Kinder so komisch, und sie bemühten sich so viel eifriger, mich zum Lachen zu bringen, als Etwas zu lernen, daß ich meine würdevolle Haltung nicht immer behaupten konnte. Wenn mein Gesicht also hinter der Fibel verschwand, so wußten sie ganz genau, was sich begab, und guckten daneben oder darunter, bis sie sämmtlich in ein helles Gelächter ausbrachen. Der zweite Uebelstand war der, daß Mrs. Huxtable trotz meiner vielen Gegenvorstellungen unter allerlei Vorwänden beständig aus und ein lief, und der Pächter selber sich immer gerade in der Nähe des nicht mit Glas, sondern nur mit einem Drathgitter versehenen Fensters zu schaffen machte, von wo sein lautes »Haha« und seine nur zu verständlichen Selbstgespräche, wie »Sapperlot, das war brav, Sally, – das mußt Du noch einmal sagen, Kind!« meine feierlichen Anordnungen gänzlich über den Haufen warfen.

»Nun Ihr Kleinen,« sprach ich in meiner nichts weniger als klassischen Devonshire-Mundart, denn ich wußte, daß ihre Aufmerksamkeit durch das Bestreben gefesselt wurde, mich zu kritisiren, wenn ich Fehler machte, »kommt jetzt einmal her. Ihr habt lange genug buchstabirt, stellt Euch um mich herum und antwortet auf meine Fragen.«

Ich mußte wohl sehr falsch gesprochen haben, denn Billy, das anerkannte Genie in der Familie, begann zu kichern.

»Also, was ist ein Vierfüßler?«

»Ich weiß es,« spricht Sally und hält ihre Hand hoch.

»Ich auch!« ruft Jack und wirft sich in die Brust.

»Habe ich Euch gefragt?« sage ich würdevoll. »Seid Ihr etwa mit den Kleinen gemeint? – Bill weiß es gewiß,« fahre ich fort, werde jedoch durch seine Miene etwas unsicher gemacht.

»Ich hab's!« ruft Bill und sein Gesicht klärt sich plötzlich auf. »Es ist das, worauf Mutter immer sitzt, wenn sie die Kühe melkt, nicht wahr?«

»Du hast ein Bein ausgelassen, Bill. Weiter. Tabby Badcock?«

Während Tabby in ihrem Gedächtniß herumtappt, denn ich hatte es ihnen Allen in der vorigen Woche schon gesagt, zeigt der Pächter sein erregtes Antlitz dreist hinter dem Drahtfenster. Er hat keine Ahnung, welche Antwort ich verlange, und hofft natürlich, daß eines seiner Kinder dieselbe zuerst finden wird. Er ist aber entschlossen, ehrliches Spiel gelten zu lassen. Nicht so Mrs. Huxtable, die, mit vollständiger Sachkenntniß ausgerüstet, hinter mir erscheint und der armen verwirrten Tabby mit der Faust droht. »So sag's doch besser wie Unsere«. Dies versucht sie Tabby verständlich zu machen, ohne daß ich es höre. Der Pächter aber ruft hitzig: »Laß' sie zufrieden, Frau. Willst Du wohl die Hände vom Munde wegnehmen! Sag' Du nur dreist Deinen Lex, kleine Dirne.«

Auf diese Ermunterung giebt Tabby ihre Antwort, während sie heimlich nach Mrs. Huxtable hinschielt.

»Ja, Miß, es ist ein Thier mit vier – vier Schwänzen.«

»Richtig!« ruft der Pächter, dessen Enttäuschung von der Bewunderung besiegt wird. »Mein Wort darauf, diesmal war's richtig. Ich habe voriges Jahr so eine Kreatur auf dem Jahrmarkt zu Barnstable gesehen und sie hieß mit Taufnamen ›Vierfüßler‹ und mit Zunamen ›Phänomen‹. Jetzt hab' ich mich darauf besonnen.«

Tabby blickt stolz um sich und Mrs. Huxtable macht ein verdrießliches Gesicht. Noch ehe ich den Irrthum berichtigen kann, rufen mehrere dumpf tönende Schläge eine neue Störung hervor. Wir erkennen sämmtlich das Signal des königlichen Postboten, eines Jungen, der zweimal wöchentlich von Martinhoe auf einem Esel herüber kommt, wenn gerade Briefe im Dorfe abzugeben sind.

Sofort stürzen Mrs. Huxtable und Suke hinaus (Letztere hatte einmal einen Brief bekommen), und auch die Kinder würden für ihr Leben gern fortrennen, sie wissen aber, daß sie es nicht dürfen. Der Junge hat nur einen Brief für mich von Mrs. Shelfer, einer Cousine meiner Ann Maples, bei der ich angefragt hatte, ob sie Zimmer zu vermiethen habe. Mrs. Shelfer antwortet, daß sie mir ein paar prachtvolle möblirte Zimmer für eine ganz unbedeutende Miethe überlassen wolle, und deßhalb wird die Post mit einem Glas Cider zum Warten bestochen, während ich mir brieflich eine neue Heimath sichere.

Da meine Abreise nun beschlossen und unvermeidlich war, begannen sich die Frauen natürlich mehr denn jemals dagegen zu sträuben. Es war bestimmt, daß Ann Maples mitreisen solle, aber nicht, um in meinem Dienst zu bleiben, sondern sich eine Stelle in London zu verschaffen.

Meine geringen Vorbereitungen, die mir weit mehr Kummer als Mühe verursachten, erforderten nicht viel Zeit. Nachdem ich an die Bettchen sämmtlicher Kinder getreten war und ihnen die hübschen Gesichter zum Abschied geküßt hatte, wobei Sally in Thränen ausbrach, war ich bei meinem Eintritt in die Küche überrascht, Mr. Beany Dawe dort vorzufinden. Wir hatten wenig Zeit zum Plaudern, noch weniger zur Poesie übrig. Um sechs Uhr Morgens wollten wir abreisen, denn der Pächter hatte versprochen, mich nach Barnstable zu fahren, von wo wir mit dem Stellwagen noch dreißig englische Meilen bergigen Weg bis zur Eisenbahnstation Tiverton zurückzulegen hatten. Auf diese Weise konnte die Reise nach London in einem Tage gemacht werden, obgleich Niemand im ganzen Kirchspiel dies glauben wollte.

Der Dichter war unzweifelhaft von Mrs. Huxtable beeinflußt worden und ich mußte ein langes Klagegedicht auf die Metropole von England anhören. Ich habe keine Zeit, es zu wiederholen, und es lohnt auch nicht die Mühe. Der Anfang war wie folgt:

»Mein Vater kennt London, war selber mal da,
Der hat mir erzählt, was er Alles dort sah!
›Laß Dich warnen,‹ so sagt' er, ›dort hinzugehen,
Sie melken die Kühe, wenn trocken sie stehen.
Sie schimpfen und toben, es ist ein Geschrei,
Es vergeht Einem Hören und Sehen dabei.
Mit den Köpfen wackeln sie wie 'ne Schelle,
Und Kartoffeln kochen sie ohne die Pelle.
Auf der Gasse essen sie sie in Karren,
Und sie fahren zu Wagen in großen Scharen,
Sie sitzen obendrauf in zwei langen Reih'n,
Inwendig pferchen die Weiber sie ein.
Ein schwarzes Gebräu, das Bier soll sein,
Das trinken sie anstatt Apfelwein.
Ihre Betten, die beißen, und nicht ein Stück
Gekauftes Zeug nimmt der Krämer zurück.
Dann muß jeder reinliche Mensch dort noch
Zwei Hemden anziehen in einer Woch'.«

»Himmel,« rief Mrs. Huxtable aus, »wie können sie nur so viel Wäsche beschaffen. Euer Vater muß das Lügen so gut verstanden haben, wie Ihr selber, Beany. Solche Gaben sind in Familien erblich.«

Als ich diesen poetischen Erguß mit bewunderungswürdiger Geduld angehört hatte, seufzte der Dichter, dessen Wohlwollen ich mir durch die Aufmerksamkeit, welche ich seinen Reimereien schenkte, wie durch die Anrede »Mr. Dave« erworben hatte, einige Mal tief auf. Dann holte er aus dem Grunde seines zerrissenen Quersacks mit geheimnißvoller Miene einen sorgsam in fettiges Silberpapier gewickelten Gegenstand hervor. Er bat mich, denselben anzunehmen und ihn verborgen und sicher für meine ganze Lebenszeit bei mir zu tragen. Keinem Menschen auf der Welt würde er dieses Kleinod geben, wie er sagte, ich aber hätte es als aufrichtige Verehrerin der Dichtkunst verdient und würde es auch inmitten der Gefahren von London als schutzlose Waise gebrauchen. Vergebens suchte ich das Geschenk abzulehnen. Meine Weigerung bestärkte ihn nur in seinem Beschluß. Ich mußte wohl oder übel nachgeben, stellte ihm aber die Bedingung, das Geschenk erst besichtigen zu dürfen. Als er mir dies nach längerem Widerstreben erlaubt hatte, war ich von der Schönheit und Fremdartigkeit des Gegenstandes ganz überrascht. Von glänzend schwarzer Farbe wie Jet, hatte er die Größe einer Genfer Taschenuhr, war aber etwas dicker und genau wie ein menschliches Herz geformt. Um den Rand lief eine leuchtend rothe, schnurartige Einfassung von demselben Material, aus dem das Ganze bestand, und mitten darauf befand sich ein weißer Punkt.

Oben, wo es sich theilte, war das Herz durchbohrt, um ein Band hindurchziehen zu können.

Ich hatte keine Ahnung, was es eigentlich war, aber es schien mir eine mineralische Substanz zu sein. Nachdem Mr. Dave mich lange hatte hin und her rathen lassen, belehrte er mich, daß es ein Feenherz sei, dessen Wunderkraft sowohl gegen Hexerei und Mord schütze, als auch die Zuneigung eines geliebten Wesens erzwinge. Als ich ihm sagte, daß es in der letzten Eigenschaft von keiner Bedeutung für mich sein würde, lächelte er nur und rieb sich die Nase. Da es mir sehr wohlgefiel, richtete ich eine Menge Fragen darüber an ihn, die er mir nur ungern beantwortete.

Trotzdem erpreßte ich ihm Alles, was er wußte.

Als er einmal eine sehr starke Eiche in Bretter gesägt hatte, war ihm plötzlich Etwas aus dem Herzen des Baumes beinahe in den Mund gefallen, denn der arme Ebenezer war nur ein Untersäger. Da er sich nicht im Sägen unterbrechen konnte, ohne die Aufmerksamkeit seines Partners zu erregen und den Fund nicht gern theilen wollte, scharrte er etwas Sägspäne darüber, bis er sich unbemerkt darnach bücken konnte. In seiner langjährigen Erfahrung hatte er nur zwei von diesen seltenen und schönen Dingern gesehen, und er gab mir die Versicherung, daß jeder Holzsäger glücklich gepriesen werde, wenn er während seiner Laufbahn nur eines finde. Die Sage, welche sich an den Gegenstand knüpft, ist ebenso seltsam wie anmuthig, und sie verdiente ein besseres Gewand, als er oder ich ihr geben können.

 

»Es lebt' ein Elfenkönig
Vor alter grauer Zeit,
Der war so hübsch und zierlich,
Daß, wenn er tanzt' vor Freud'
Die Primelköpfchen nickten den Takt dazu gar schön,
Das Mondlicht hüpfte gaukelnd herbei, um ihn zu seh'n.

Ein Dutzend Mägdlein kamen
Wie Glockenblümchen klein;
Vor diesen zarten Damen
Die Primeln hielten ein
Und neigten sich bescheiden, als hinter Sommerfädchen
Den königlichen Tänzer erspähten die zwölf Mädchen.

Wie blitzt von Thau sein Krönlein,
Wie schwebt so leicht sein Fuß!
Es kamen alle Mägdlein
Um's Herz bei seinem Gruß,
Als sie, nicht um zu stören, wohl aber sich zu zeigen,
Längs einer Lilie Stengel sich näherten dem Reigen.

Er hielt im Tanz nicht inne,
Doch nickt er holder Weise
Mit lieblich süßer Miene,
So oft er sich im Kreise
Den schönen Kindern nahet bei seinem heitern Spiel,
Bis über einen Dorn er strauchelte und fiel.

Die Mägdlein ohne Zaudern
Zum König eilten. Ach!
Sie sah'n mit tiefem Schaudern:
Der Dorn sein Herz durchstach!
In einen Maulwurfshügel sie senkten ihn hinab,
Und all die armen Mägdlein, die folgten ihm in's Grab.

Jedwede nimmt 'ne Eichel auf,
Die Spitz' nach oben stellt
Und wirft sich mit der Brust darauf,
Sagt gern Ade der Welt.
Sie zielten ohne Zagen so fest in ihrem Schmerz,
Daß, als die Eichel war 'ne Eich', sie hielt ihr kleines Herz

Ein so kleines Herz schien es mir für eine Elfe nun keineswegs zu sein, sondern ebenso groß, wie seine Liebe. Ich versicherte Mr. Dawe, daß er gänzlich unbewandert in der Naturgeschichte der Feen sei, denn sonst würde er sie unmöglich mit den Elfen verwechselt haben, die einer ganz anderen Klasse angehörten. Er aber behandelte meine Weisheit mit völliger Geringschätzung und gab die höchst vernünftige Erklärung ab, daß er, der seine ganze Lebenszeit im Walde zugebracht habe, mehr von der Sache verstehen müsse, als alle Bücher lehren könnten.

Dann sagte er mir auch, daß der richtige Name für das in Holz verwandelte Feenherz »Cordis« sei; aber er ließ sich nicht herbei, mir zu erzählen, was aus jenem anderen geworden, welches, obgleich nicht so groß und schön wie dieses, ihn dennoch einen Monat hindurch vom Sägen befreit und ihm eine »glückliche Zeit« eingebracht habe, was bei ihm, wie ich fürchte, bedeutete, daß der Ertrag in einer langen Bummelei d'raufgegangen war.

Nachdem Mr. Dawe jede Belohnung abgewiesen und mir noch mehrere Abschiedsverse voll derber aber herzlicher Segenswünsche gewidmet, bat er, mir nur einmal die Hand schütteln zu dürfen, worauf er mir als Poet prophezeite, daß wir uns wiedersehen würden.

Das »Cordis« war jedenfalls nichts Anderes als eine seltene Knorrenbildung im Mittelpunkt einer alten Eiche. Nichtsdestoweniger war es sehr hübsch. Ich befolgte natürlich die Bedingung, unter der ich es erhalten hatte, und schätzte es überdies als Zeichen echter Freundschaft.

Wie kann ich aber nur an so geringfügige Dinge denken, während ich zum letzten Mal in dem Zimmer weile, wo meine Mutter starb? Morgen soll mein ganzes Leben Form und Farbe wechseln. Schon jetzt fühle ich wieder, wie mein Fuß den dunkeln Pfad zur Gerechtigkeit sucht, welche meine Rache sein soll. Wie lange bin ich träge über die öde Haidefläche dumpfer Gleichgültigkeit dahingewandelt, die sich in meilenweiter Einförmigkeit unten am Abgrund des Grames hinzieht? Wie lange schlenderte ich weiter, ohne nach dem Wege zu fragen und mir nur noch durch die Fäden der Erinnerung meines Daseins bewußt? Alles, was ich gethan oder gedacht, Pflichten, welche ich erfüllt habe, drollige Einfälle, die mir durch den Sinn gefahren und dann meinen Kummer von Neuem wachgerufen – wozu war Alles dies gut gewesen? Hätte ich nicht ebensowohl gleich einer aufgezogenen Uhr an der Wand mein Leben in gleichförmigem Pendelschlag hinbringen können? Schlimmer noch – habe ich nicht sanften Gefühlen gestattet, sich in mein Herz zu schleichen, wie Liebe zu den Kindern, warmes Empfinden und die Freude, Gutes zu thun, wenn auch nur im Kleinen? Noch länger solchen Einflüssen hingegeben, werde ich am Ende gar Vergebung der wider mich begangenen Sünde lernen!

Nein, ich sehe meinen Weg jetzt wieder deutlich vor mir. Die zurückkehrende Gesundheit erneuert meine ganze Bitterkeit. Der Todesengel ist vorübergerauscht, die Rache tritt wieder in ihre Rechte. Aufs Neue klopfen meine Pulse in Kampfesmuth und Abscheu vor Gemeinheit, Verrath und Lüge, in Verehrung der Wahrheit und des echten männlichen Muthes.

Aber wer bin ich, daß ich es wagen durfte den Richterstuhl des Höchsten zu besteigen? Kann das Pochen eines schwachen Menschenherzens, und sei es immerhin noch so rein, wie es aus des Schöpfers Hand hervorgegangen, für Seine Stimme gelten, die über Gute und Böse richtet? Diese Erwägungen lassen mich zaudern und ich weile im Geiste wieder bei meiner Mutter. Mit der ganzen Kraft der Jugend und eines festen Willens ersticke ich jedoch meine Zweifel und bin wieder die Clara Vaughan, deren Lebensziel die Rache für den Tod ihres Vaters ist.



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