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Neuntes Kapitel.

Eine bittere Enttäuschung.

 

Zu jener Zeit meines Lebens begann ich über viele Dinge nachzugrübeln, aber nichts war mir so räthselhaft wie der Charakter meines Vormundes. Finster oder mürrisch war er nicht, obgleich ein Unbekannter ihn dafür hätte halten können; ebenso wenig konnte ich zu der Ueberzeugung gelangen, daß er ein kaltes Herz habe. Eher schien es mir, als hielte er es für sich nicht angemessen, warm zu empfinden und als sei er nach besten Kräften bemüht, sich hinter Eiswänden häuslich einzurichten. Doch nur ein Schimmer von Liebe, ein Zeichen warmen Gefühls von den ihn umgebenden Herzen – und er ließ sich für einen verrätherischen Moment auf einem Schwanken ertappen, während in seinen Augen irgend eine Erinnerung aufleuchtete, wie der Abglanz des Feuerscheins auf gefrorenen Fensterscheiben. Versuchte aber Jemand dann, sich ihm sanft zu nähern, seine theilnahmsvolle Stimmung zu wohlwollendem Aussprechen zu ermuntern – flugs flog die halbgeöffnete Thür seines Herzens zu, und Mr. Vaughan saß wieder hinter Schloß und Riegel des Sarkasmus und der Ironie. Nur gegen meine Mutter zeigte er sich anders. Wenn er mit ihr sprach, klang seine Stimme so weich und sein ganzes Wesen war so freundlich, daß nur meine feste Ueberzeugung, dies sei die Folge von Gewissensbissen, mich verhinderte, ihn lieb zu gewinnen. Freilich begegneten sie einander nur selten, denn meine liebe Mutter zog sich (trotz Mrs. Daldy) mehr und mehr in ihre eigenen Gemächer zurück und sie war selten in der Stimmung, an den gemeinschaftlichen Mahlzeiten Theil zu nehmen. Deßhalb nahm ich jetzt ihren Platz ein, ohne von den gütigen Anerbietungen der Mrs. Daldy, mich abzulösen, Gebrauch zu machen. Diese Gelegenheit hatte schon kurz vor dem Kapitalverbrechen der Letzteren einen kleinen Ausbruch hervorgerufen. Eines Tages, als ich mich etwas verspätet hatte und das Speisezimmer mit einer stolzen Entschuldigung betrat, bemerkte ich zu meinem Erstaunen, daß Mrs. Daldy oben an der Tafel saß. Für mich, als artiges kleines Mädchen, stand ein Stuhl neben dem Platz des jungen Herrn Clement. Im ersten Augenblick hatte ich nicht die Geistesgegenwart, etwas sagen zu können und stellte mich nur neben den Stuhl meiner Rivalin, in stummer Erwartung, daß sie aufstehen würde. Sie that, als ob sie mich nicht verstehe, und den Suppenlöffel in der Hand, sah sie mir voll in das Gesicht.

»Ich fürchte, Herzens-Clara, daß die Suppe kalt sein wird; Dein Onkel kann Dir aber ein schönes Stückchen Lachs vorlegen. Hast Du schon Dein Dankgebet für diese Gottesgaben gesprochen?«

»Ich danke Ihnen, ich werde meine Suppe essen. Erlauben Sie, daß ich mich selbst bediene. Es thut mir leid, Sie bemüht zu haben,«

Hiemit legte ich die Hand auf die Stuhllehne und glaubte, sie würde sich nun erheben. Sie aber rückte keinen Zoll breit von der Stelle, ja, sie befahl sogar, einen Teller für mich zu bringen.

Mein Vormund beobachtete uns Beide mit einem trockenen Lächeln der Belustigung, und Clement begann verlegen zu grinsen und mit seiner Gabel zu spielen. – »Jetzt oder nie,« dachte ich.

»Mrs. Daldy, Sie verstehen mich nicht oder wollen mich nicht verstehen. Haben Sie die Güte, meinen Platz zu verlassen.«

Sie hatte auf meine Scheu vor einem Wortwechsel in Gegenwart der Diener gerechnet, doch es war außer Thomas Henwood Keiner anwesend, Wären aber auch ein Dutzend dabei gewesen, so hätte ich dennoch mein Recht behauptet. Sie erhob sich endlich in ihrer würdevollsten Manier, doch mit erzwungenem Lächeln und mit noch erzwungenerem Spott.

»Mein armes Kind, Du hast einen weit ausgebildeteren Begriff vom Gebrauch des besitzanzeigenden Fürwortes als von guter Erziehung.«

In pomphafter Weise schritt sie auf die Thüre zu, besann sich aber bald eines Besseren und begab sich zerschlagenen Gemüthes und seufzend an den ihr gebührenden Platz.

»Armes Geschöpf,« murmelte sie, »es ist eine gerechte Strafe für den Mangel an wahrer Inbrunst bei meinen Gebeten.«

Und darauf ließ sie es sich trotz alledem vortrefflich schmecken.

Diese Frau besaß einen glatten Stolz, der so verschieden von dem ehrlichen, stachlichten Selbstgefühl ist, wie der weiche Vogelleim von der frischen, starren Stechpalme. Doch habe ich nie Jemand gekannt, der solche zähe Ausdauer im heimlichen Aufreizen Anderer besaß. Immer, wenn meine Mutter und mein Vormund zusammen trafen, wußte sie es so einzurichten, daß sie dabei war, um sie Beide zu beobachten. Dann suchte sie mir ihre kummervolle Theilnahme, Verwunderung, zärtliche Ueberlegenheit und fromme Ueberschwänglichkeit pantomimisch auszudrücken. Während der ganzen Zeit wich das verhaßte falsche Lächeln nicht von ihren Lippen, und es berührte mich wie der Gifthauch einer Schlange. Sie wußte wie schwer ich es ertrug und weidete sich an dieser Kenntniß. Jeder verrätherische Blitz meiner Augen verlieh ihrem Triumph einen erhöhten Glanz.

Es war nicht mehr als natürlich, daß meine Antipathie rückwirkend ein zeitweiliges Aufthauen der Kälte gegen meinen Onkel zur Folge hatte. Obwohl sein Selbstgefühl ihn längst bestimmt hatte, mir nicht mehr freundschaftlich entgegen zu kommen, so ertappte ich ihn doch mitunter darauf, daß er mich mit einem achtungsvollen Mitgefühl ansah. Zur Abwehr dagegen, begann ich ihn zu bemitleiden und hörte auf, höhnische Grimassen zu schneiden oder zu spotten, wenn die Mägde (diese romantischen Geschöpfe) behaupteten, daß er Unglück in der Liebe gehabt haben müsse. Zu diesem Schluß war die ganze Gesindestube schon vor langen Jahren gekommen, und selbst die kleine Tilly Jenkins, die noch keinen Zutritt zu diesem hohen Conclave hatte, sondern sich nur in staubigen Winkeln aufhielt und zu schmutzig war, um selbst der Mutter des kleinen Stiefelputzers Besorgniß einzuflößen – sogar diese Tilly kam eines Morgens, als ich mich nach meinem lieben Pony umsehen wollte, auf mich zugerannt, und flüsterte mir, nachdem sie sich den Staub abgeschüttelt hatte, geheimnißvoll zu:

»Oh, Miß Clara, ich bin so besorgt um unsern armen Herrn. Ich habe eine so rührende Ballade gelesen! Wie schwer ist unglückliche Liebe doch für das Herz zu tragen!«

»Schrecklich, Tilly. Ich hoffe, Du hast Dich nicht in den Jungen verliebt, der das Unkraut ausjätet!«

Letzterer war ein hübscher, sauberer Bursche, der mindestens zehn Stufen über ihr stand.

»Ich Miß? Denken Sie, daß ich mich so wegwerfen würde.« Und Tilly ergriff ihre Müllschippe mit einer hochmüthigen Geberde.

Diese kleine Anekdote zeigt eine Thatsache, welche ich mir nie erklären konnte, nämlich, daß Keiner von der Dienerschaft jemals Scheu vor mir empfand.

Jetzt will ich aber den Faden meiner Geschichte wieder aufnehmen. Mein Vormund kehrte an jenem Abend ziemlich spät zurück, erst mehrere Stunden nach dem eiligen Abzug der Dame Daldy nebst ihrem Söhnchen. Während ich ihn mit einiger Unruhe erwartete, fiel mir ein, daß er vielleicht absichtlich fern blieb, um den Anschein zu vermeiden, als habe er irgend ein Interesse an dem bewußten Plan. Wie ich später erfuhr, hatte Mrs. Daldy von dem Gasthause aus an ihn geschrieben. Nachdem sie ihm meine »wahnsinnige Heftigkeit und schäumende teuflische Wuth« geschildert (ich war vielleicht bleich geworden, weiter nichts) theilte sie ihm ihre Absicht mit, so lange in Malvern zu bleiben, bis sie Nachricht erhalten werde, wer eigentlich der Herr sei, ob Onkel oder Nichte. In letzterem Falle verlangte sie die Summe von 300 Pfund, »nicht etwa, daß sie Werth auf den Mammon lege, es soll nur ein geringer Beitrag sein, um die höheren Interessen im Königreiche zu fördern.« Dies war das niedrigste Gehalt, das ihr Gewissen ihr erlaubte für die Bemühungen, »das verlorene Lamm des Hauses Israel zu retten,« und für den Aufenthalt an der »Folterstätte der Trübsal« zu fordern. Ich habe noch vergessen, zu erwähnen, daß sie, ehe sie das Haus verließ, den Versuch gemacht hatte, eine Unterredung mit meiner Mutter zu erlangen, unzweifelhaft in der Hoffnung, dieselbe in ihren Starrkrampf zu versetzen. Hieran war sie indessen durch Thomas Henwood energisch verhindert worden, der ein förmliches Liebeswerk vollbrachte, als er sie auswies. Der ganzen Dienerschaft war sie als eine verstellte Schleicherin und Spionin verhaßt.

Als ich an jenem Abend Mr. Vaughan's kurzes Schreiben – »Clara, ich wünsche Dich sofort in meinem Arbeitszimmer zu sprechen,« erhielt, da begann mir ärgerlicher Weise das Herz zu klopfen, und meine vorher einstudirte Rede zerstob in alle Winde. Zwar beabsichtigte ich nicht einen Deut von dem zurückzunehmen, was ich gethan hatte und noch zu thun gedachte. Aber ich hatte meine Rechte noch niemals in offener Widersetzlichkeit gegen ihn geltend gemacht, und ebenso wenig hatte ich bisher die Leitung meiner Angelegenheiten selbstständig in die Hand genommen. Doch die traurigen Jahre der düsteren Vorbereitung und innerlichen Stählung meines Charakters hatten meiner empfindlichen und leidenschaftlichen Natur etwas Selbstvertrauen verliehen.

Mit aller mir zu Gebote stehenden Gleichgültigkeit trat ich in das Zimmer, wo mein Vormund an das hohe Pult gelehnt stand, in welchem er die Rechnungsbücher der Gutsverwaltung aufbewahrte. Die Stellung war günstig gewählt. Sie diente dazu, mir gleichzeitig seine amtliche Thätigkeit und die schweren Pflichten seiner Vormundschaft zu Gemüth zu führen. Seit einiger Zeit hatte seine Gesundheit gelitten, und nach seiner diesmaligen längeren Abwesenheit erschien er mir matter, angegriffener und melancholischer denn je. Schon glänzten einige Silberhärchen (freilich nicht mehr, als ihm eine Frau bald ausgezupft hätte) in seinen schwarzen Locken; obwohl er jedoch so lebensmüde und einsam aussah, schien es, als wolle er von Niemand geliebt werden, und sein Antlitz trug den gewohnten sarkastischen, überdrüssigen Ausdruck.

Als unsere Blicke sich begegneten, sahen wir Beide, daß wir auf den Punkt gelangt waren, wo es sich entscheiden mußte, wer im Kampfe Sieger bleiben würde. Er begann in leicht scherzender Manier, als sei ich ein ganz unbedeutendes Ding.

»Recht so, Miß Clara, Du hast unsere Gäste ohne viele Umstände verabschiedet.«

»Das that ich allerdings und werde es wieder thun, wenn sie es wagen sollten, zurückzukehren.«

»Hättest Du aber nicht Deine Mutter oder mich erst um Rath fragen müssen?«

»Das würde ich auch wahrscheinlich in einem gewöhnlichen Falle gethan haben.«

»Dein Vormund ist also nur für die unwichtigen Fälle da! Nun, welches Wunder hat sich also heute begeben?«

»Durchaus kein Wunder. Mrs. Daldy beschimpfte meinen Vater, und ich wies sie dafür aus seinem Hause.«

»Welchen Anlaß hatte sie, meinen Bruder zu beschimpfen?«

»Meine Weigerung, ihre Zierpuppe zu heirathen.«

»Clement Daldy! Den Vorschlag hat sie gemacht? Dann muß sie Dich sehr hoch schätzen.« Bei diesen Worten spielte ein kaum merkliches Lächeln der Ironie um seinen Mund.

»Ich finde diese Schätzung sehr niedrig.«

»Und Du lehntest den Antrag ab, nicht wahr, Clara?«

»Ich schlug ihn aus.«

»Sehr gut. Ich wundere mich nicht darüber. Es würde mich betrübt haben, wenn meines Bruders Kind anders gehandelt hätte. Aber Du darfst mir eine Bemerkung nicht verargen, Du hättest es mir, Deinem Vormund, überlassen sollen, Deine Wünsche auszuführen.«

»Das wäre das Letzte, was ich thun würde.«

»Clara, ich habe schon längst eine rohe, respektwidrige und (trotz Deiner hohen Geburt) eine ungebildete und niedrige Art und Weise gegen mich, Deinen Onkel und Vormund, an Dir wahrgenommen. Ein für alle Mal – ich werde es nicht länger dulden, Kind.«

»Kind können Sie mich nennen? Mich, die ich jetzt siebzehn Jahre zähle und sieben solcher Jahre durchlebt habe, wie wohl noch Niemand außer mir!«

Er antwortete ganz ruhig und sah mich mit einem kalten Blick an.

»Ich streite niemals mit Frauen, viel weniger mit Mädchen. Mrs. Daldy ist in äußerst roher Weise hinausgeworfen worden. Du wirst ihr schreiben, meinetwegen so kalt wie Du willst, und ihr wenigstens Dein Bedauern ausdrücken, wie es sich für eine junge Dame geziemt, die sich vergessen hat.«

»Ich denke, Sie sind viel gereist und haben viele Länder kennen gelernt, mein Herr?«

Diese plötzliche Frage machte ihn stutzig und es schien, als schweiften seine Gedanken in die Vergangenheit zurück.

»Und wenn dem so wäre, was dann?« fragte er endlich, sich mit Anstrengung sammelnd.

»Haben Sie stets nur solche Frauen angetroffen, welche Alles thaten, was Sie verlangten?«

Er schien nicht auf mich zu hören und es war, als weilten seine Gedanken in weiter Ferne. Dann lachte er, weil ich ihn beobachtete.

»Clara,« sagte er, »Du bist ein seltsames Mädchen und eine Vaughan durch und durch. Ich habe jahrelang danach getrachtet, Dein Freund zu sein. Wenn Du mich nicht leiden kannst, so vergiß wenigstens Deine Abneigung und erinnere Dich, daß ich Dein Onkel bin und versucht habe, Deine Liebe zu gewinnen.«

»Und wenn ich das nicht thue?«

»So muß ich Dir mittheilen, in welchem Verhältniß Du zu den hinterlassenen Gütern Deines Vaters stehst. Mein theurer Bruder würde es gewünscht haben, um Dich zur Vernunft zu bringen. Nehmen würde ich sie Dir nie, aber Du zwingst mich vielleicht, sie Dir über Deine Minderjährigkeit hinaus vorzuenthalten. Jeder Morgen Landes ist nach dem Buchstaben des Gesetzes mein Eigenthum.«

Er sagte das in so langsamer ruhiger Art und so gar nicht drohend, daß ich, wie ich ihn kannte, das Gesagte sofort für wahr halten mußte, wenigstens nach seiner Ueberzeugung. So sonderbar es auch erscheinen mag, aber mein erster Gedanke galt nicht etwa den Folgen der Besitzlosigkeit für mich oder selbst für meine Mutter, sondern der Beziehung zwischen dieser neuen Thatsache und meinem alten Verdacht.

»Wird das Besitzthum auf Sie übergehen?« fragte ich.

»Wenn ich es wollte, ja, wenigstens zum größten Theil.«

»Welcher Theil würde Ihnen gehören? Etwa das Haus?«

»Lasse das auf sich beruhen. Mein Wunsch ist, Alles beim Alten zu lassen, vorausgesetzt, daß Du vernünftiger wirst.«

»Meine Meinung würde ich nicht für hundert Vaughan-Parks, ja, selbst nicht für den Aufenthalt in der Nähe der Gebeine meines Vaters verläugnen.«

»Warum erregst Du Dich so? Wirst Du Dich niemals beherrschen lernen? Ich hatte nicht einmal die Absicht, es Dir mitzutheilen. Mir sind jetzt alle Dinge gleichgültig.«

»Dafür werden Sie schon Ihre guten Gründe haben,« erwiderte ich, gereizt durch seine bedächtige Ruhe, und in dem bitteren Gefühl, daß selbst mein Haus fortan nicht mehr mein sei, alle Vorsicht vergessend.

Als ich diese letzten Worte langsam und mit fest auf ihn gerichteten Blicken sprach, fühlte ich, daß er verstand, was ich meinte, und kalt überlief es mich bei der Art, wie er meinem Blick begegnete und ihn parirte. Gleichzeitig sah ich, daß er, seit ich erwachsen war, das nicht mehr dulden wollte, was er in meiner Kindheit hingenommen hatte. Mit einem Wort, ich wußte, daß der Friede zwischen mir und meinem Vormund vollständig gebrochen war.

»Clara Vaughan,« sprach er sehr langsam, vielleicht mit seiner Heftigkeit kämpfend, »um Deines Vaters Willen habe ich Nachsicht mit Deiner unversöhnlichen Stimmung gehabt. Ich habe schon längst gewußt, welche Gedanken Du hegst; einem Kinde konnte ich sie verzeihen, nicht aber einem erwachsenen Mädchen. Trotzdem will ich Dir in Rücksicht auf Deine treue Liebe zu Deinem Vater und die traurigen Anfälle, denen Dein Gehirn unterworfen ist, von Herzen gern vergeben. Aber im täglichen Verkehr kann ich nicht mehr mit Dir sein. Vielleicht kommt noch einmal eine Zeit, wo Dich Dein ganzes Vorurtheil reuet.«

Dies hielt ich für eine Drohung und es erbitterte mich nur um so mehr.

»Nie und nimmer werde ich bereuen, Gerechtigkeit für meinen Vater zu fordern. Kannten Sie diese Verhältnisse schon, ehe mein Vater ermordet wurde?«

Er sah mich fest und ruhig an, ohne daß der geringste Schein von Schuldbewußtsein in seinen Augen lauerte und erwiderte:

»Nein. Auf mein Wort als Gentleman, ich ahnte Nichts davon.«

Ich wußte weniger denn je, woran ich war und konnte für den Augenblick nicht einmal mehr denken.



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