Paul Zech
Deutschland, dein Tänzer ist der Tod
Paul Zech

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Der zweite Teil

»Glauben Sie nicht, daß unsere Bewegung keine Feinde besitzt. Sie sind jedoch nicht zusammengeschlossen in einer nach außen sichtbaren Organisation, sondern vereint durch eine festgefügte gleiche geistige Haltung. Nach dem alten Freimaurertrick suchen sie sich als nach außen hin betonte Nationalsozialisten in den Vordergrund zu schieben, um die Bewegung von innen zu bekämpfen . . .«

(Frankfurter Zeitung, 12. 9. 1936)

 

XVI   Der Schuster

Gleich neben dem Kellereingang, an der bröckligen Wand, war das Schild angebracht: Friedrich Pahlke/Schuhmacher. Das schwarzlackierte Blech zeigte Beulen und Sprünge, und das Alter und die Verwitterung hatten die ursprünglich gelben Schriftzeichen zu grauen, häßlichen Krähenfüßen ausgeblaßt. Die Leute aber, die Pahlkes Kunden waren, oft so lange schon, als dieser Keller existierte, und auch die anderen, die ihn nicht leiden konnten, weil er, wie sie sagten, immer so büfflig sei, als würde man von ihm verlangen, daß er die Arbeit umsonst mache, nannten ihn nie anders als »Schuster«, wenn sie von ihm sprachen. »Herr Schuster!« redeten ihn die Kinder an, wenn sie die vier Stufen der Steintreppe hinuntergingen und Arbeit brachten, und sogar die patrouillierenden Schutzleute, wenn sie den Kopf einmal hinuntersteckten in das Kellerloch, fragten scherzend: »Na, Schuster, was macht die Kunst?«

Niemand mehr sah nach dem Schild. Sie sahen nur unten den Mann sitzen und Schuhe oder Stiefel über den Leisten schlagen. Er hieß in diesem Viertel eben Schuster, und zwar so lange schon, wie die Werkstatt im Keller bestand. An dem Tage, als Hitler die Macht ergriff, waren es genau zweiundzwanzig Jahre geworden, daß Pahlke, nachdem er zehn Jahre als Geselle halb Europa bewandert hatte, sich als selbständiger Schuhmachermeister etablierte.

Der Arbeitstisch stand dicht unter dem Fenster, seitwärts davon der dreibeinige Schemel mit dem runden, ausgehöhlten und spiegelblanken Sitz. Von diesem Schemel aus konnte der Schuster die Straße zugleich durch das Fenster und die immer offenstehende Tür übersehen.

Der obere Teil der Birkenstraße im Stadtteil Moabit ist nie sehr belebt gewesen. Hier wohnten nur kleine Leute: proletarische Menschen und die ganz armen Studenten. Von morgens sechs bis acht vollzog sich der Abmarsch der alten und jungen Leute, der Männer, Frauen, Mädchen und Burschen zur Arbeit. Dann war es still, bis die Kinder, die mit 190 den Arbeitsleuten fast immer zur gleichen Zeit ihren Weg zur Schule nahmen, wieder nach Hause kamen, die Schulranzen abwarfen und auf der Straße sich vergnügten oder für die Geschäftsleute kleine Gänge besorgten.

Gemüse- und Obstwagen fuhren vorüber, und die Händler riefen mit heisergeschrienen oder noch wohllautenden Stimmen ihren Kram aus. Die Drehorgelmänner, Harfenjulen und Hofsänger gaben Konzerte. Der Schuster trank seine erste Flasche Bier. Beim Zigarrenfritzen erörterten ein paar Stempelbrüder die allgemeine politische Lage und rauchten Einpfennig-Zigaretten dazu. Die drei Brüder Sass, die seit Jahr und Tag eines sensationellen Bankraubes verdächtig waren, wurden wieder einmal zu einer Vernehmung nach dem Polizeipräsidium abgeholt; es war die dreiundvierzigste schon in diesem Jahr. Vor dem Konsum stand das große Lieferauto, und die Fahrer luden Brot ab; es roch nach Roggenblüte bis in den Keller hinunter. Der Schuster trank seine zweite Flasche Bier.

Der Uhrmacher stand vor seinem Laden und wunderte sich, daß die Leute auf der Jagd nach Brot sich zwar die Stiefelsohlen abliefen, die Uhren aber ihre Naht weitergingen oder in der Pfandleihe überwinterten.

Glocke fünf, sechs, wenn über die Dächer das Geschrei der Fabriksirenen fuhr, kamen die Leute wieder zurück vom Bau, aus den Gießereien, aus den Büros und den Engros-Geschäften. Es geschah auch jetzt noch nichts Aufregendes. Der Schuster trank seine dritte Flasche Bier. Die fliegenden Händler riefen Bücklinge und schwarze Blumenerde aus. Fräulein Lieschen zeigte ihr neues, rotweinfarbenes Jackenkostüm auf dem Weg zum Metzger: ein Achtel Schinken, gemischt, roh und gekocht. Der Werkführer Schulze ließ sich eine Salzgurke holen.

Tag für Tag die gleiche Bewegung aus der einen Armut heraus, in die andere hinein. Monate und Jahre schleppten sich so dahin, in ihrem grauen Walten wurden Menschen geboren, zur Taufe getragen, zur Schule angemeldet und aus der Schule entlassen, sie verlobten sich, sie heirateten. Oft gab es in all den hochstöckigen, entsetzlich kahlen Häusern mit den kleinen, meist zweizimmrigen Wohnungen familiäre Streitigkeiten, deren Gegenständlichkeiten bis in den Schusterkeller hinunterschallten. Manchmal rollte auch ein Betrunkener über die Treppe. »Macht nix, du oller Suffkopp!« sagte der Schuster und brachte den Mann wieder auf die Beine. Der Leichenwagen fuhr vorüber, dann hielt der Schuster ein paar Minuten still, wenn er gerade dabei war, eine Sohle zu beklopfen. Und fast immer wußte er, wer es war, der diesen 191 Wandel im Werden und Vergehn jetzt endlich hinter sich hatte zu einer neuen Reise. Wohin? Das wußte auch der Schuster nicht, obwohl er lange darüber nachgedacht hatte. Es war ihm nur das Kopf-Kratzen übriggeblieben. Das gab er jedem Toten mit nach der Begräbnisstätte.

Seit fünfzehn Jahren war der Schuster Witwer. Er kochte sich das Essen, er machte sich das Bett, fegte die Werkstelle und reinigte die Straße. Jeden Sonnabend früh um acht kam die Frau Loerke aus dem Hinterhaus und sorgte für die gründliche Ordnung in der Stube und in der Schlafkammer, die gleich hinter der Schusterei lagen. Auch wusch und bügelte sie die Leibwäsche und das Tischzeug. Nahm einen Schluck aus der für den Sonnabend reservierten Kümmelflasche, einen so happigen, daß ihr die Spucke und der Atem wegblieben. Der Schuster lachte dazu und klopfte ihr den Rücken vom Nackenwirbel bis auf die vier Buchstaben hinunter. Dafür kassierte sie den Monat zwölf Mark. Bis vor drei Jahren war sie dann und wann auch mal die Nacht geblieben. So lag es beiden in der alten lieben Gewohnheit, den Sonnabend mit einer kräftigen Herzlichkeit zu beschließen. Von Heiraten ist wohl nie dabei gesprochen worden. Man verstand sich auch so, denn was der Mensch braucht, muß er haben. Bei diesen ureinfachen Leuten hier ist man das lange Herumfackeln nicht gewohnt.

Von seinem achtzehnten Jahr an war der Schuster politisch organisiert. Er hatte nie eine Maifeier versäumt. Er war, als es im Lande Preußen noch ein Dreiklassen-Wahlrecht gab – man nannte es damals ein Wahl-Unrecht –, in den Versammlungen einer der schärfsten Diskussionsredner gewesen. Er hatte den Verein »Freie Volksbühne« mit gründen helfen. Man schickte ihn als Vertreter der Ordnerschaft in den Kunstausschuß. Er las die zur Aufführung vorgeschlagenen Stücke. Sein Urteil bezog er mehr aus den stofflichen Valeurs als aus der Erkenntnis der dramatischen Werte. Gerhart Hauptmanns »Weber« galten ihm als das Paradestück, außerdem hatte er auch noch eine Schwäche für Hebbels Meister Anton und den »Fuhrmann Henschel«.

Bei den »Friedrichshagenern«, als sie noch eine Art von brüderlicher Gemeinschaft waren, hatte er viele Sonntage zugebracht, von den Brüdern Julius und Heinrich Hart herumgereicht als der »neue, proletarische Mensch«.

»Bei diesen Leuten in Friedrichshagen«, so erzählte der Schuster später in einer Arbeitsgemeinschaft der »Jungen Volksbühne«, die ihn, den Sechzigjährigen, zu ihrem Obmann erwählt hatte, »bei diesen Leuten fand man in einem tollen Kunterbunt die sonderbarsten Gestalten vor: 192 stellenlose Schauspieler, die oft wochenlang dort nächtigten, Bucklige, die sich nachts in einer alten Hose ringelten, in einem Bein geborgen und mit dem anderen zugedeckt, neu zugereiste Poeten, literarische Propheten, die vom Prophetentum nur die Heuschrecken und die Kamelshaare besaßen. Das kam und ging, lebte wie zu Hause, aß, was da war, oft mußte ein Fünfgroschen-Brot und ein ›Alter Mann‹ (Backsteinkäse) für zehn Pfennige herhalten für zehn edle Geister. Alles aufgenommen mit der gleichen unerschöpflichen Gutmütigkeit, alles hingenommen wie selbstverständlich, alles gefüttert und gepflegt durch Teilen des letzten eigenen Groschens.«

Diese Verbindung und Freundschaft mit den Friedrichshagenern hielt noch an, als die meisten der Mitglieder schon arrivierte Literaten oder Dichter geworden waren und der Schuster sich als selbständiger Meister in der Birkenstraße etabliert hatte. Und wenn der letzte deutsche Romantiker, der Dichter Peter Hille, einmal keine Sohlen mehr vorfand unter den Stiefeln, dann kam er zum Schuster in die Birkenstraße, eine Schar Kinder hinter ihm her. Denn er sah aus wie der liebe Gott, und so sprach er auch mit den Kindern.

Und dann kam auch der Gustav Landauer manchmal »auf einen Sprung« und blieb bis in die späte Nacht hinein. Einmal hatte er sogar Richard Dehmel mitgebracht. Und sie tranken, im Gedächtnis an Christian Dietrich Grabbe, einen alten Rum und rauchten schwarze Zigarren dazu. Und wenn der Schuster eine Flasche »Gilka extra« spendierte (damals konnte er es sich noch leisten, denn das Haus gehörte ihm, in der Inflation schwindelte es ihm dann seine Tochter ab), dann rezitierte Richard Dehmel das Lied vom »Arbeitsmann« und »Mahle, Mühle, mahle«.

Das waren die romantischen, die aufregendsten und die verrücktesten Jahre im Leben des Schusters. Drei Monate Gefängnis wegen Majestätsbeleidigung und vier wegen Landfriedensbruch kamen noch hinzu. Im Krieg, den er nicht verhindern konnte, obwohl er gegen ihn agitiert hatte bis zum letzten Augenblick, war er borstiger und härter geworden. Und der 9. November, der ihn ganz und gar nicht befriedigt hatte, saß ihm in den Knochen wie die Beschwerden einer nicht ausgeheilten Krankheit. Die Nachbarn und guten Freunde meinten, es sei das »Reißen«, und er wäre doch auch alt genug dafür. Das »Reißen« aber saß ihm oben im Kopf und nicht in den Knochen. Und seitdem Hitler da war, hatte auch die Zunge etwas von diesem »Reißen« abbekommen. Man hatte den Schuster noch nie so kräftig ausspucken sehen, 193 wenn die Rede auf den »hergelaufenen Anstreicher« kam. Und es blieb nicht allein beim Spucken. In der »guten Stube« hinter der Werkstatt waren alle die Leute zusammengekommen, denen Hitler von der Geheimpolizei einen Maulkorb hatte umhängen lassen. Alle die Leute, die nach dem 30. Januar 1933 auf der Hut sein mußten vor den naziotischen Jagd- und Rollkommandos. Beim Schuster wurde der »U.B.-Moabit« gegründet, und die Organisation nahm von hier ihren Ausgang in die Straßenzellen und Blockverbindungen. Drei Tage nach dem Reichstagsbrand wurde auf einem alten Hektographierapparat das erste Exemplar der »Roten Faust« abgezogen. Der Schuster hatte den Kampfruf geschrieben und drei Nächte an den fünfhundert Blättern herumgewalzt. Der Franz Gelhaar, der jetzt in Sonnenburg mit einem Auge herumturnen muß an der Seite von Erich Mühsam – das andere haben sie ihm im »Blutwurstkeller« der Hedemannstraße ausgeschlagen –, hatte die Blätter zusammengeheftet, und der »Argentiner« hatte sie gefalzt und zu den Verteilungsstellen befördert, oft unter den Augen des braunen Geheimdienstes.

Als der »Argentiner« zum ersten Mal mit dem Schuster zusammenstieß, hatte der Reichstag noch nicht gebrannt, da wußte man noch nichts von Papen, da war der General Schleicher noch das schleichende graue Gift im Reichswehrministerium, und der Pater Brüning brütete über neuen Notverordnungen und machte die siebente Million Arbeitsloser voll. Durch die Birkenstraße marschierten das Reichsbanner, die Rote Front und die braunen Straßenkämpfer. Polizei hinten und Polizei vorn. Die Kinder sahen die Demonstrationen als Schauspiel an, und die Kleinbürger waren schon ganz und die Proleten teils, teils für das »Dritte Reich« unter Adolf Hitler.

Und als der »Argentiner« in den Keller hinunterstieg, im Paket unter dem Arm ein Paar braune Halbschuhe, da geschah es, daß seit zwanzig Jahren hier zum ersten Mal wieder jemand sagte: »Guten Abend, Herr Pahlke.« Und daß der Schuster den jungen Mann so ansah, als wolle er sagen: ›Ich glaube, Herr, Sie haben sich in der Hausnummer geirrt, Uhren werden drüben, auf der anderen Seite der Straße, repariert.‹ Es fiel ihm aber doch noch rechtzeitig ein, daß er tatsächlich Pahlke hieß und ein Schuster bloß war, so wie es draußen auf dem Schild zu lesen stand.

Dieser ungewöhnliche Zwischenfall brachte es mit sich, daß der Schuster mit seinem Besucher in ein längeres Gespräch kam. Und als der »Argentiner« die Schuhe auspackte, fiel ihm der Schuster in den Arm und sagte: »Ich bin zwar ein Schuster, das ist nun einmal mein Beruf, 194 und mein Laden hat eine offene Tür. Aber für Leute, die in braunen Hemden herumlaufen oder das Hakenkreuz versteckt unter dem Kragenaufschlag tragen . . . hören Sie, junger Mann, für solche arbeite ich nicht. Wenn Sie so einer sind, dann packen Sie mal die Oderkähne schnell wieder ein.«

Der »Argentiner« lachte schallend, bog den Kragenaufschlag zurück und zeigte, daß dort kein Hakenkreuz versteckt war, und sagte schließlich: »Sehe ich denn so aus wie ein Nazi, Herr Pahlke?«

»Zunächst einmal bin ich kein Herr. Und wenn mir hier jemand mit Pahlke kommt, so wie der Wachtmeister oder der Mann von der Steuer, das macht auf mich immer einen schlechten Eindruck. Sagen Sie ruhig: Schuster, das bin ich so gewohnt. Und dabei bleibe ich auch. Und von wegen aussehen wie ein Nazi . . . hören Sie . . . ich habe einen Schwiegersohn, der sieht aus wie Scheidemann und ist ein Obergauner bei diesen Nazis. Also mit dem Aussehen . . . das lassen Sie man.«

»Dann kann ich Ihnen auch nicht meinen Vatersnamen sagen, und auf Herr lege ich ebenfalls keinen Wert. Bei uns zu Hause sagt man Señor. Ich bin nämlich aus Argentinien. Sagen Sie also einfach ›Argentiner‹ zu mir, und schon sind wir einig.«

»Also Argentiner sind Sie und kein Nazi?«

»Die kennt man bei uns nicht einmal dem Namen nach.«

»Etwas aber müssen Sie doch sein: ohne was stammt der Mensch vom Affen ab, und wenn er nichts Rechtes dazu lernt, dann bleibt er ein Affe.«

»Was verstehn Sie unter ›etwas Rechtes‹? Beruf? Glauben? Stellung in der Öffentlichkeit?«

»Nachdenken . . . nachdenken! Über sich und über die Welt und wie man sich und die Welt besser machen kann, so daß jeder sein Auskommen hat, das ihm für die Arbeit, die er leistet, zusteht. Das ist ganz einfach gesagt, das müssen die Kinder in der Schule schon verstehen, und wenn es Ihnen nicht eingehn sollte . . . ja . . .«

»Sozialistisch denken . . . darin übe ich mich.«

»Nicht allein denken; leben Sie auch so?«

»Ich studiere noch; beides; das Denken und das Danach-Leben. Und daneben den Beruf, der mir dazu die materielle Grundlage geben soll. Heute lebe ich noch vom Geld meines Vaters.«

»Hoffentlich studieren Sie nicht Pfaffe oder Arschpauker. Diese Sorte nämlich kann ich nicht riechen, wenigstens in der Form nicht, wie sie heute herumlaufen.« 195

»Ich bin auf der Technischen Hochschule.«

»Also etwas Praktisches. Etwas, wovon man unter Umständen Hornhaut an den Händen bekommt und besser versteht, wo uns der Schuh drückt. Das heißt: nicht der Schuh drückt, sondern die Hühneraugen, auf die dieser kapitalistische Staat uns dauernd tritt.«

»Was Schwielen sind, das habe ich kennengelernt. Und von den Hühneraugen, die Sie meinen, kann man sich jetzt auch schon einen Begriff machen.«

»Und deshalb wollen Sie Sozialist werden?«

»Ich habe mich in Marx, Lenin und so weiter hineingearbeitet. Ich bin mir über die Grundlagen im klaren.«

»Auf die Weisheit aus den Büchern allein kommt es nicht an, lieber Freund. Praktisch arbeiten und studieren . . . immer nur praktisch.«

»Ich bin in der studentischen Bewegung tätig. Ich versäume keine Demonstration, keine Wahlversammlung. Ich habe Thälmann sprechen hören und habe Hitler gesehen und gehört. Ich bin in den Versammlungen der SPD und der Deutschnationalen gewesen. Ich habe verglichen und lange darüber nachgedacht. Ich weiß jetzt, wo ich hingehöre.«

»Das nutzt heute alles nicht mehr viel. Der Karren ist festgefahren. Es muß ein anderes Gespann davor. Arbeitspferde, die noch nicht pflastermüde sind und keine Scheuklappen und keine Peitsche brauchen.«

»Ich habe die Absicht, im nächsten Frühjahr nach der Sowjetunion zu gehen. Ich glaube, dort werden die neuen Gespanne gezüchtet, die Sie meinen.«

»Ja . . . das soll wohl sein . . . aber, weshalb auch bei Ihnen zu Hause nicht, verstehn Sie?«

»Dort wohnen die Menschen noch zu weit auseinander, und der Peso liegt ihnen näher als das Nachdenken. Worüber sollen sie auch nachdenken? Die Ursache der Mißernten ist unergründlich, und die Heuschrecken sind Geschöpfe Gottes. Soll man sich darüber den Kopf zerbrechen, weshalb sie Gott in die Welt gesetzt hat? Die Preise für den Mais und den Weizen machen andere Leute, und die haben noch keine Bilder und Altäre in den Kirchen. Aber Soldaten marschieren für sie.«

»Ja . . . Junge, wäre ich zehn, zwanzig Jahre jünger . . . dann ginge ich mit Ihnen nach Rußland, um noch einmal ganz von vorn anzufangen. Denn das, was man gelernt hat, ist schnell Asche geworden, schneller, als es die Knochen wurden. Jetzt muß man hier sitzen bleiben und warten, ob nicht doch noch ein junger grüner Halm aus dieser Asche 196 herauswächst. Warten. Denn den Geruch vom Anfang will ich wenigstens noch mitnehmen, ehe die Würmer kommen und nagen. – So . . . und Montag können Sie Ihre Schuhe abholen. Kostenpunkt drei Mark fuffzig.«

»Montag erst?«

»Mann, ich habe doch keinen Fabrikbetrieb! Eins nach dem andern.«

»Ich hätte mich gern mit Ihnen noch eine Weile unterhalten. Jetzt muß ich also bis Montag damit warten?«

»Was kann ich Ihnen viel erzählen? Straßen wie diese hier, wo ein Elend dem anderen gleicht, gibt es viele in Berlin. Und die Kinder haben jetzt überall diese ausgehungerten, viel zu früh vom Elend verrunzelten Gesichter. Mit sieben, acht Mark in der Woche kann man einen Stall voll Kinder wohl auch nicht sattmachen. Trotzdem könnte jeder satt werden, wenn es mit richtigen Dingen zugehen würde. Wie diese richtigen Dinge aussehen müssen . . . ja, das steht bei Marx geschrieben, und Millionen Menschen lesen ihn und marschieren danach in einer schnurgeraden Richtung. Und dazwischen denkt man an die Tiere, die es leichter haben, weil sie von alledem nichts wissen. Wissen sie wirklich nichts von alledem? Vielleicht haben auch sie ihren Marx. Wenn sie geschlachtet sind . . . am Sonntag schmeckt uns die Bulette.

Wenn Sie ein paar Leute hören wollen, die sich noch nicht haben unterkriegen lassen, dann kommen Sie morgen abend nach acht Uhr zu mir. Nur eine allgemeine Aussprache, verstehn Sie? Falschgeld wird hier nicht gemacht. Schon seit zwanzig Jahren sprechen wir uns hier aus, an einem jeden Freitagabend. Sind wir klüger dabei geworden? Die Welt dreht sich auch ohne uns. Denn es würde im Weltall nicht verspürt werden, wenn wir diesen nichtsnutzigen Erdklumpen in die Luft sprengten. Es müßte gewiß ein Vergnügen sein, das Feuerwerk mit anzusehen. Es ist aber kein Vergnügen, bestraft zu werden für Verbrechen, deren man sich nicht bewußt ist. Oder sehen auch Sie das als ein Verbrechen an, wenn man Hunger verspürt und Brot verlangt? Der Pfaffe sagt: Sehet die Lilien auf dem Felde an. Und der Bruno Wille sagte einmal zu mir: ›Wenn die Menschheit von Anbeginn richtig gelebt hätte, würde sie ausgekommen sein mit den Ernten bis an das rettende Ende.‹ Über die Beschaffenheit dieses Endes konnte er mir keine Auskunft geben.

Ja . . . man wäre aber ein Hund, ein verfluchter, würde man stillsitzen und zusehen, wie man uns das Fell stückweise herunterreißt. Daß wir überhaupt noch da sind als Wesen mit einem menschlichen Gesicht . . . das ist ein Wunder. Und dieses Wunder ist der Strohhalm, an den wir uns klammern und weshalb wir uns für Sozialisten halten.« 197

Seit jenem Nachmittag ist der Argentiner ein paarmal in der Woche gekommen und hat an den Freitagabenden keine Sitzung versäumt. Er lernte hier Hillmann kennen und Etzien, den Franz Lück und Martin. Und einmal, flüchtig nur, den Erich Steinfurth, den die Mordkolonne Beilke auf der »Flucht erschossen« hat am 3. Februar 1934.

Er war in der ersten Zeit nur ein aufmerksamer Zuhörer gewesen. Was hier aber besprochen und verhandelt wurde, das hakte sich tief in seine Gedanken hinein. Denn was den anderen geläufig war, das mußte er sich mühsam erst aneignen. Vom kämpferischen proletarischen Menschen hatte er sich bislang nur ein schiefes und halbverzerrtes Bild gemacht. Hier aber wuchs er in die Welt dieser Menschen hinein und mühte sich, einer der ihren zu werden.

Zum Schuster sagte er einmal: »Ich habe zwar einen Vater. Und das Denken ist ihm kein fataler Begriff. Er denkt an Ochsenherden und an ihre Umwandlung in Geld. Nicht für sich, denn er ist kein Besitzer, sondern nur ein Verwalter. Aber es ist doch so, als gehörten ihm die Ochsen und auch die Landschaft, wo diese Ochsen weiden. Und die Stadt, wo die Ochsen zu Geld gemacht werden in den Schlachthäusern und Gefrierhallen von Armour und Swift. In dieser großen Stadt am Meer zieht er sich an wie ein Mann, der zur Gesellschaft der Ochsenherden-Besitzer gehört. Eine Gesellschaft, die viel Zeit hat und diese Zeit dazu benutzt, um sie entweder von heute auf übermorgen zu verschieben oder um an Frauen, guten Konjunkturen und französischer Küche einen großen Gefallen zu finden. Man geht zum Pferderennen und in die Oper. Man geht auf die Bank, zum Notar und zum Arzt, um sich nach allen Richtungen hin auslüften zu können. Man liest Bücher, deren Fabel sich in dieser Gesellschaft oder bei den Gangstern in Chicago abspielt, und vergißt sie wieder und liest sie unter Umständen dreimal, weil darin jener Kopf abgebildet ist, der zwei Gesichter hat, eins paßt immer als Spiegelbild. Man will, daß die Söhne das Geldmachen schneller erlernen und methodisch, nicht aus dem Schnupftuch heraus in den Lederbeutel, sondern gleich bei den Aktienkursen anfangen. Das muß studiert werden. Für die Criollos ist Paris der traditionelle Rummel. Die Engländer halten es nach wie vor mit Oxford und die Deutschen mit Heidelberg und Berlin.

Ich habe einen Vater. Meine Mutter schwärmt für Stefan George, Rilke und Waldemar Bonsels, für Cézanne, Renoir und Lovis Corinth. Ich habe aber nie ein Zuhause gehabt. Man hat mich aufgepäppelt wie den Prinzen von Wales: Schmeckt es dir, mein Sohn? Möchtest du 198 Schokolade oder Marzipan? Willst du ein Schaukelpferd oder eine Eisenbahn? Schön ist eine Sommernacht unter den Linden am Rhein und ein Frühlingstag auf der Côte d'Azur. Schön sind die Palmen in der Bay von Rio und eine Hazienda in den Schluchten des Altiplano. Schön ist ein van Gogh, wenn er echt ist und seine dreißigtausend Pesos wert, schön, wenn man Minister wird in diesen Landen und keine Revolution das Geschäft unterbricht. Du hast das alles noch vor dir, mein Sohn, geh hin und studiere die letzten Kniffe!

Das ist das Elterngrab. Bei dir aber, Schuster, fühle ich mich wie in den früheren Vorstellungen des Zuhause-Seins. Bei dir stinkt es nach Pech und Fußschweiß, nach Baumwollhemden und Sauerkraut. An den Wänden kleben Spinngewebe, und unter den Dielen quietscht es von Mäusen. Bei dir haben die Menschen richtige Gesichter und Hände, die man anpacken kann. Zwei Väter aber kann der Mensch wohl nicht haben. Sonst würde ich Vater zu dir sagen. Genosse . . . das ist viel; du aber bist mehr. Es wird wohl dabei bleiben müssen, daß ich Schuster sage.«

Sonntags gingen sie oft in den Grunewald und noch ein Stück weiter hinaus, zu den großen Seen der Havel zwischen Obstbäumen und Wiesen. Sie lagen im Gras und tranken die Flasche leer. In Schilf und Rohr an den Ufern ließen sich die jungen Proleten, die Mädchen und Burschen, und die Frauen und Männer die Elendshaut vom Atem der frischen Luft umspülen und von der Sonne bräunen.

Was ihm aus Büchern nie geworden wäre, das wuchs in den Argentiner hinein aus dem Umgang mit dem Schuster und den Menschen, die seinesgleichen waren. Er ist einer der ihren geworden, so, als wäre er in den nämlichen Hinterhäusern zur Welt gekommen, vom Schicksal hart angepackt und von der Not zur Besinnung gebracht. Er bezog einen anständigen Monatswechsel von seinem Vater. Er hätte sich Vergnügungsnächte um die Ohren schlagen und in piekfeinen Anzügen herumlaufen können. Er gab die Hälfte von dem Geld für die Organisation her und lief wie die Leute herum, in deren Mitte er sich wohl fühlte. Er hätte sich in der sogenannten guten Gesellschaft bewegen können, bei dem Grafen Soundso und bei der Frau Baronin XYZ. Man hatte ihm einen ganzen Sack voll Empfehlungen mitgegeben. Er zog den Schuster vor, aß mit ihm Schmalzstulle und Harzer Käse, Bockwurst und Kartoffelsalat. Und später oft auch nur »trockenen Hanf«.

Er hatte ein Mädchen, die hieß Kathleen. Sie arbeitete bei der Radiofirma Seibt in der Spulenabteilung. Manchmal brachte er sie auch zum Schuster mit. Den Geschmack von ihrem Mund verspürte er wie einen 199 süßen und hitzigen Schnaps. Wenn sie erzählte und lachte und die großen weißen Zähne bleckte, war ihm immer sehr zärtlich zumute. Der Schuster aber sagte: »Mach ihr bloß kein Kind vor der Zeit. Erst müssen wir mal die Nazis gejagt haben!«

Und jetzt wurden sie von den Nazis gejagt. Kathleen hatte schon drei Verhaftungen hinter sich, und ihr Rücken und das Gesäß sahen aus wie das Fell von einem Zebra. Sie organisierte weiter ihre Zellen bei Seibt und in der Dortmunder Straße, wo sie zu Hause war. Sie ging nach Feierabend von Tür zu Tür und klebte kleine rote Zettel: »Vergeßt nicht, daß ihr Proletarier seid!« an die Briefkästen und über die Gucklöcher der »Spione«. Sie hatte die Wohnung des Spezial-Kopfjägers Lachmann ausfindig gemacht und war fünf Nächte lang hinter ihm her gewesen. Der Argentiner sagte zu ihr: »Puppe, von dir kann der Teufel schon längst nicht mehr, aber mancher Gestapomann noch lernen. Ich komme mir jetzt wie ein schlechtes Abziehbild von dir vor.«

Sie gab ihm einen Stoß in die Rippen und lachte: »Abziehbilder seid ihr schon immer gewesen, aber verkehrt herum.«

»Das habe ich nicht gemeint, Mädchen!«

»Schwein!«

Das war nach einer kleinen Liebelei auf der »sturmfreien Bude« des Argentiners in der Dahlmannstraße. Und Kathleen saß auf dem Bettrand und schlenkerte mit den langen, dünnen Beinen. Sie hatte wieder die Politik im Kopf, entwickelte hochfliegende Pläne und wollte von dem Argentiner, daß er unter allen Umständen den Schweinehund Lachmann beseitige, jetzt, da man wußte, wo man ihn fassen konnte: »Weg muß er, so wie der Tumbich! Und wenn ihr keinen Mumm dazu habt, dann muß ich es eben auf den Ast nehmen. Ich denke aber: von einem Mädchen werdet ihr euch doch nicht an die Wand drücken lassen wollen?!«

»Beruhige dich, Puppe! Es ist alles schon in die Wege geleitet. Der Stoß wird von einer anderen Seite kommen, nicht von unseren Leuten. Es wird so sein, daß die Geheimen nicht uns jagen.«

»Natürlich . . . Hannemann, geh du voran, du hast die längsten Stiefel an! Macht man so weiter. Ich nicht!«

»Du bist heute streitsüchtig, Kathleen. Hat es dir nicht geschmeckt?«

»Wichtig! Als ob es nur davon abhängen würde, in Fahrt zu kommen. Nee, Junge, heute kribbeln uns andere Dinge im Blut.«

Und als er den Versuch machte, ihre blanken Kniescheiben mit seinen Lippen zu berühren, zog sie die Beine hoch und sagte: »Ab dafür!!« Und zog sich an. 200

Sie tranken noch ein Glas Milch zusammen und knabberten Keks dazu. Kathleen machte ein wenig Ordnung in der Bude, und dann gingen sie den Kurfürstendamm hinauf bis zur Halenseer Brücke. Der Regen fiel in großen Tropfen. Und wenn man zu den Lichtkugeln hinaufsah, dann erschien es so, als wirbelte Konfetti in der Luft herum. Sie hatten alle beide, jeder aber einen andersfarbigen Regenmantel an und die wasserdichte Baskenmütze auf dem Kopf. Sie fuhren mit der Ringbahn bis nach Westend. Im Abteil saßen drei Nazis und pflaumten Kathleen an. Sie wollten Stunk machen und bei dieser Gelegenheit dem Argentiner eins auswischen. Er kam ihnen neben dem weizenblonden jungen Mädchen wahrscheinlich nicht »arisch« genug vor. Kathleen aber pflaumte mit und blieb ihnen nichts schuldig. Und zuletzt blieb den Braunen doch die Spucke weg, denn es war ihre Sprache, in die dritte Potenz versetzt.

Und als der Argentiner und Kathleen den Bahnhof schon hinter sich hatten und in eine der dunkelsten Straßen bogen, da sagte Kathleen: »Es war nur gut, daß du die Schnauze gehalten hast. Man muß bei diesen Nazioten immer die richtige Taktik anwenden. Allmählich wirst du es ja auch spitzbekommen, mir aber das Lehrgeld schuldig bleiben. Kanntest du die Leute?«

»Ja, es waren ein paar von der Hochschule. Vom Ansehen kennen sie mich. Es war nett von dir, daß du sie auf eine so ungefährliche Art abgeschüttelt hast. Würde ich mich vielleicht eingemischt haben, wer weiß, ob ich auf der Penne noch hätte arbeiten dürfen. Bis heute . . . toi . . . toi . . . toi . . . hält man mich noch für ein unschuldiges Lamm Gottes.«

Er suchte nach einer Hausnummer, ungerade Zahl, sie mußten nach der anderen Seite hinüber. Und dann noch zehn Häuser weitergehen. Der Regen hatte ein wenig nachgelassen. Kathleen nahm die Mütze vom Kopf und schüttelte die Nässe heraus. Der Wind zauste ihr das Haar in die Augen hinein. Sie stolperte, und darüber mußten sie beide lachen. Der Argentiner wollte sie jetzt führen. Sie antwortete aber in dem gleichen frechen Ton, mit dem sie die Braunen abgefertigt hatte: »Finger von die Bilder!« Und dann wieder ganz ernsthaft: »Glaubst du, wenn wir so weiterarbeiten wie jetzt, daß wir dann, ich meine: in einem Jahr vielleicht, Eindruck auf die Leute gemacht haben, die uns jetzt noch aus dem Wege gehen, obwohl sie zu uns gehören? Und daß sich dann wieder in aller Öffentlichkeit zwei schroffe Fronten gegenüberstehen? Die eine, die das Geld und die Soldaten hat, und die andere, die ihr graues Elend auf die Barrikaden schleppt zum letzten Entweder-Oder?« 201

»Das glaube ich nicht, Kathleen, daß es in einem Jahr wieder eine Masse gibt, zusammengeschlossen und bereit, bis zum Weißbluten zu kämpfen. Dieser große Schrecken, der allen in die Glieder gefahren ist, wird noch lange das Nachdenken über Freiheit und Gerechtigkeit lähmen. Und die Barrikaden . . . die sind inzwischen Museum geworden. Wenn es zu Auseinandersetzungen kommen wird, dann nur wie im Krieg; Schützengräben und offene Feldschlachten.«

»Die Barrikaden habe ich auch nur bildlich gemeint. Oder hältst du mich für so rückständig? Dann bestünde wirklich kein Unterschied zwischen einem Feueranbeter und den Exerzierbeinen hinter der Trommel.«

»Ich glaube, daß wir ein Dreibund sein werden, der das Wotan-Kollektiv in die Sümpfe jagt.«

»Und diese drei sind wer?«

»Krieg, Hunger und wir!«

»Also eine apokalyptische Vision . . . das heißt: von einem schlechten Cognac in Bewegung gesetzte Traumgespinste?«

»Inwiefern Traumgespinste, Kathleen?«

»Wenn Krieg ist und Hunger, wird auch von uns nichts mehr sein.«

»Es wird genug da sein, um an die Fundamente zu gehen.«

»Auf einem Scherbenhaufen oder in einem Sumpf? Dort bau du Fundamente. Ich denke, es darf nicht so weit kommen, daß wir die Zeitrechnung um Zehntausende von Jahren zurückversetzen müssen.«

»Der Krieg wird nicht zu verhindern sein.«

Sie sagte jetzt nichts mehr, hakte sich aber ein, und aus ihrem feuchten Haar stieg dem Argentiner ein herber, pflanzlicher Geruch in die Nase.

Sie gingen durch einen langen Hausflur, blieben stehen und küßten sich ab, wie junge Leute, die zum ersten Mal eine Gelegenheit haben, sich körperlich zu berühren.

Als sie sich endlich lösten und weitergingen, kam ihnen Martin schon entgegen. Er führte sie auf ein Hofgebäude zu. In der Schreinerwerkstatt von Otto Baumeister fand die Monatssitzung des Propagandakomitees statt. Als Martin die Tür öffnete, hörten sie schon die Stimme des Schusters, obwohl noch eine Wand dazwischenlag. 202

 


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