Julius Stinde
Emma das geheimnißvolle Hausmädchen
Julius Stinde

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Einundzwanzigstes Kapitel.

In höchster Noth.

Wir müssen uns nach Elliorina umsehen.

Weshalb hatte sie das Brillanthalsband nicht angelegt?

Sie hatte es versetzt.

Sie war in Drangsal. Der Weg zum Pfandhause ist mit Geldmangel gepflastert.

Nun sollte sie das Halsband zurückerstatten. Sie konnte es nicht. Man drohte ihr mit den Gerichten.

Sie weinte.

Man schlug ihr einen älteren Herrn vor, ihre Thränen zu trocknen.

Sie weinte stärker.

»Nie,« sprach sie. »Ich bleibe meinem Fritz treu.«

Man ließ ihr keine Wahl.

»Mir bleiben nur noch die kühlen Fluthen der Spree,« sagte sie leise und ging nach dem Schiffbauerdamm.

Dort saß ein Herr auf einem Eckstein mit einer brennenden Cigarre im Munde.

Elliorina sprang ins Wasser.

Der Herr sprang ihr nach. – Die Cigarre erlosch.

Hoffen wir, daß Elliorina dem feuchten Element entrissen wird.

Wir dürfen es hoffen, denn sichtlich waltet die Hand der Vorsehung über dem edlen Grafen Szmoltopski.


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