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Drittes Kapitel.

Zu derselben Zeit, als die Unterredung zwischen Herrn Smith und Marie durch den Anfall, der den alten Mann betroffen hatte, eine so unvorhergesehene Wendung nahm, war in das auf der entgegengesetzten Seite des Wohnungsflures belegene Arbeitskabinett des Herrn Curtis durch den amerikanischen Kammerdiener ein junger Mann eingeführt worden, auf dessen Karte »Hartmut Selk« stand. Herr Curtis, der an einem großen, in der Mitte des Gemaches placierten, mit methodisch geordneten Papieren bedeckten Tische geschrieben hatte, wandte sich im Sessel und warf, die Brille hoch auf die kahle Stirn schiebend, einen forschenden Blick auf den Eingetretenen.

Es war ein großer, hagerer, noch junger Mann, dessen sehr kurz geschorenes, starres, schwarzes Haar sich an den Schläfen des kleinen, wohlgeformten Kopfes bereits zu lichten begann, so daß die schmale, von scharfen Linien umrissene Stirn unverhältnismäßig lang erschien. Der Kneifer auf der vorspringenden gebogenen Nase ließ durch die mattblau gefärbten Gläser Form und Farbe der Augen nicht erkennen. Die dünne Oberlippe trug ein dunkles Bärtchen; die mageren Wangen, aus denen die Backenknochen hervortraten, sowie das etwas zurückliegende Kinn waren rasiert. Die Kleidung: ein bis an das Kinn zugeknöpfter Frühjahrspaletot und dunkle Beinkleider – war anständig, wenn auch nicht neu und keineswegs elegant.

Diese Einzelheiten zu bemerken, hatte für Herrn Curtis ein einziger Blick genügt, während die Augen des jungen Mannes, wie er so in der Nähe der Thür stand, über die Einrichtung des Gemaches schweiften und sich dann erst auf den Herrn im Lehnstuhl vor dem Schreibtisch hefteten, als sei es seine Gewohnheit, die Menschen zuvor auf ihre Umgebung hin zu prüfen und nachträglich darauf anzusehen, ob sie, oder wie weit sie zu dieser stimmten. Zu dieser Umgebung, meinte Hartmut Selk, stimmte der Mann am Schreibtisch nicht ganz; jedenfalls hatten die hellen Augen unter den buschigen Brauen vordem nicht immer über Schreibpapier geblickt, und die großen braunen knochigen Hände mit gröberen Werkzeugen hantiert als mit der Feder.

Sie kommen, sich um die von mir ausgeschriebene Privatsekretärstelle zu bewerben, sagte Herr Curtis auf englisch.

Ja, mein Herr, antwortete der Angeredete in derselben Sprache.

Sie sind seit gestern bereits der vierte, sagte Herr Curtis.

Da Sie mich empfangen haben, muß ich schließen, daß die ersten drei Ihnen nicht konvenierten; erwiderte der andere.

Und Sie glauben, daß Sie mir konvenieren werden?

Ich erlaube mir, das anzunehmen.

Und ich vorläufig das Gegenteil. Ihr Englisch ist abscheulich.

Es ist nicht erster Qualität; aber ich denke, es wird genügen. Wenigstens verstehe ich Sie, und Sie, wie es scheint, mich. Das ist am Ende die Hauptsache. Uebrigens lese und schreibe ich das Englische besser als ich es spreche.

Dann kommen Sie, bitte, ein wenig näher und setzen Sie sich!

Hartmut Selk trat auf diese Aufforderung von der Thür weg und nahm gegenüber Herrn Curtis, der seinen Sessel vom Arbeitstische abgerückt hatte, in der Entfernung einiger Schritte Platz.

Könnten Sie die blauen Gläser für einen Moment abnehmen?

Wenn Sie dieselben genieren – warum nicht?

Der junge Mann ließ das Lorgnon fallen und enthüllte zwei sehr große, sehr dunkle und sehr stechende Augen, die mit ironischem Blinzeln in die hellen Augen des Amerikaners blickten.

Ich weiß gern, mit wem ich zu thun habe; sagte Herr Curtis.

Die dunklen Augen blinzelten noch ironischer; um die schmalen Lippen zuckte es spöttisch, als wollten sie sagen: ich auch.

Wie denken Sie sich die Stellung bei mir? fragte der Amerikaner.

Im allgemeinen sehr angenehm, war die Erwiderung; das Einzelne hoffe ich eben von Ihnen zu erfahren.

Gut, sagte der Amerikaner. Sie würden also jeden Morgen, selbstverständlich mit Ausnahme des Sonntags, den wir Amerikaner zu heiligen pflegen –

Womit ich sehr einverstanden bin; warf der junge Mann dazwischen, mit dem rechten Aermel langsam über den Rand seines Hutes streichend.

Sich einzufinden haben, fuhr der andere fort, mit dem Glockenschlage zehn, um hier in meinem Arbeitskabinett mit mir, möglicherweise auch ohne mich, zu arbeiten bis ein, respektive bis zwei Uhr, je nachdem: Briefe kopieren, oder solche nach meinem Diktat schreiben, respektive nach meinen Angaben oder Notizen aufsetzen; deutsche und französische Zeitungen – die amerikanischen und englischen lese ich selber – durchsehen nach Dingen, die mich interessieren, und die ich Ihnen bezeichnen würde; auch anderes Schriftliches besorgen, wie es in einem großen Haushalt vorkommt: Einladungskarten ausfüllen, Zusagen, Absagen redigieren; gelegentlich einen Geschäftsweg für mich machen: nach der Börse oder meinem Bankier und ähnliches derart. Glauben Sie, das leisten zu können?

Ich wüßte nicht, weshalb nicht? sagte der junge Mann.

Haben Sie Referenzen aufzuweisen?

Ich habe da zur Vorsorge einiges zu mir gesteckt, erwiderte der junge Mann, seinen Hut auf den Fußboden setzend und aus der Innentasche seines Paletot ein Päckchen Papiere nehmend, – weiß freilich nicht, ob Ihnen sonderlich mit den Dingen gedient ist, die etwas buntscheckiger Natur sind: mein Abiturientenzeugnis – so nennen wir das Zeugnis für jemand, der ein lateinisches Gymnasium absolviert hat – Qualifikation zum Reserveoffizier, der ich übrigens nie geworden bin, – Testat eines Rechtsanwalts über gutes Verhalten während eines achtmonatlichen Schreiberdienstes in seinem Büreau – dito des Direktors eines unserer kleineren Theater über dasselbe fragliche Vergnügen, – bloß daß es sich diesmal nur um sechs Monate handelt, – diverse Briefe der Redaktionen diverser hiesiger Zeitungen, in denen ich aufgefordert werde, weitere Artikel zu schicken, oder meine Sendungen einzustellen, und so noch verschiedenes derart.

Und das nennen Sie Referenzen? sagte der Amerikaner.

Ich bin völlig frei von dieser Prätension; erwiderte der junge Mann ruhig, indem er die Papiere in die Tasche zurückgleiten ließ und seinen Hut wieder zur Hand nahm.

Es entstand eine Pause, während derer Hartmut Selk unbefangen, als befände er sich in einem Restaurationslokal, die verschiedenen Gegenstände in dem Zimmer musterte.

Sie sind verheiratet? begann der Amerikaner von neuem.

Gott sei Dank, nein; war die rasche Antwort.

Ohne sonstigen Familienanhang?

Wenigstens ohne welchen, der mich irgend inkommodierte.

Ihr Salär würde dreihundert Mark für den Monat betragen, die Kündigung meinerseits jeden Augenblick erfolgen können, wobei aber stets das Salär des Monats, innerhalb welches, gleichviel wann, die Kündigung erfolgte, voll auszuzahlen wäre. Sind Sie damit zufrieden?

Wenigstens beanspruche ich nicht mehr.

Gut. Und Sie können sofort antreten?

Wenn Sie befehlen: augenblicklich.

Es hat bis morgen Zeit. Noch eins: Haben Sie einige Kenntnis der guten Berliner Gesellschaft? der haute finance, des Adels, der höheren Beamtenkreise?

Wie man es nehmen will, erwiderte der junge Mann: aus persönlichen Beziehungen – nein, oder doch nur sehr sporadisch. Im übrigen kenne ich – ich meine von Ansehen und auch durch Hörensagen betreffs ihrer Verhältnisse: ob reich, oder arm, verschuldet, oder nicht, so ziemlich alle Welt in Berlin. Ich habe, oder hatte wenigstens früher, die Gewohnheit, mich viel in Theatern, Konzerten und sonstigen öffentlichen Vergnügungslokalen, auf der Straße, Promenade, den Rennbahnen und so weiter umherzutreiben. Da hört man manches und kann vieles erfragen, wenn einem die Sache Spaß macht, was bei mir der Fall ist. Außerdem habe ich ein glückliches Gedächtnis für Namen, Zahlen, weniger für Physiognomien: die Welt wimmelt so von Dutzendgesichtern.

Erlauben Sie, daß ich Ihre Kenntnis hiesiger Personen auf die Probe stelle? fragte der Amerikaner.

Bitte!

Aufs Geratewohl, indem ich eine Familie nenne, deren Bekanntschaft wir gestern abend bei unserm Gesandten gemacht haben. Ilicius. Geheimrat, oder etwas derart. Wissen Sie etwas von den Leuten?

Hartmut Selk antwortete nicht sogleich, sondern drehte, niederwärts blickend, schweigend seinen Hut ein paarmal langsam in den Händen herum mit einem eigentümlichen bitter-ironischen Lächeln um den scharfgeschnittenen Mund. Dann hob er den Kopf und sagte, dem Amerikaner starr in die Augen sehend:

Ich könnte Sie jetzt mit Leichtigkeit durch das, was ich alles über den Geheimrat von Ilicius, seine Familie und seine Verhältnisse vorbrächte, in gerechtes Erstaunen setzen; ja, mir den Anschein eines nahezu allwissenden Menschen geben. Aber das wäre pure Charlatanerie. Es ist kein Kunststück, wenn mir die Verhältnisse der Ilicius bis in das kleinste Detail geläufig sind: ich verkehrte früher viel in dem Hause des Geheimen Oberregierungs- und vortragenden Rats im Finanzministerium Johann Fürchtegott von Ilicius – als Privatlehrer der jüngeren Kinder.

Früher! sagte der Amerikaner; es handelt sich für mich aber um die jetzigen Verhältnisse des Mannes.

Auch damit kann ich dienen; erwiderte Hartmut Selk, man behält ja doch die Leute im Auge, bei denen man früher aus und ein ging. Und gerade diese Familie, muß ich gestehen, hat mir immer ein starkes psychologisches Interesse eingeflößt, wie Sie, glaube ich, gerechtfertigt finden werden, wenn Sie mir erlauben, etwas ins Detail zu gehen.

Ich bitte sogar darum.

Sehr freundlich. Also: der Herr Geheimrat ist in zweiter Ehe verheiratet mit einer verwitweten Baronin von Alben und in der That erst nach Eingehung dieser zweiten Ehe, die ihm ein bedeutendes Vermögen brachte, geadelt worden. Um besagte zweite Ehe eingehen zu können, mußte er sich von seiner ersten Frau trennen, was er denn auch mit großer Kaltblütigkeit that, trotzdem aus dieser Ehe bereits drei Kinder hervorgegangen waren, von denen, soviel ich weiß, nur noch eins lebt. Die erste Frau Ilicius lebte noch lange genug – sie ist in der That erst vor zwei Jahren gestorben – um sich über ein Unglück, das sie doch schließlich freiwillig auf sich genommen hatte, blind zu weinen. Sie war eine gute einfache Seele, die ihren treulosen Gatten grenzenlos liebte, so daß er von ihr alles verlangen und erhalten konnte, unter anderem eben die Einwilligung zur Scheidung, bei der ihr, da sie völlig schuldlos war, die Kinder zugesprochen werden mußten, worüber das Vaterherz des Herrn Geheimrat auch weiter nicht brach. In ihrem Entsagungsdusel ging sie sogar so weit, auf den Namen des Gatten, der ihr rechtlich zukam, zu verzichten und sich für den Rest ihres Lebens wieder mit ihrem Vaternamen zu nennen. Eine geschiedene Frau Ilicius wäre denn doch ein bedenkliches Memento für den Herrn Geheimrat gewesen; eine verwitwete Frau so und so irgendwo in einer Nebengasse vier Treppen hoch, deren Existenz so dunkel war wie ihr Name, konnte ihm seine aristokratischen Zirkel nicht stören.

Ich verstehe, sagte der Amerikaner.

Nicht wahr? Aus der zweiten Ehe des Herrn Geheimrat sind vier Kinder hervorgegangen – wünschen Sie die Namen?

Warum nicht?

Also: Herbert, sechsundzwanzig Jahre alt, Regierungsassessor; Stephanie, um etwa zwei Jahre jünger und seit vier Jahren verheiratet mit einem Herrn Baron von Scharfeck; Reginald, der jetzt circa dreiundzwanzig zählt, bereits seit vier Jahren Offizier – wie denn die Rasse durchgängig sehr intelligent, sehr frühreif und sehr strebsam ist; – endlich die jüngste Tochter: Ada, sagen wir: achtzehn oder neunzehn Jahre alt. Außerdem existiert aus der ersten Ehe der jetzigen Frau des Herrn Geheimrats eine Tochter, Marie von Alden, die in dem Hause die Rolle des – ich weiß nicht, wie sie »Aschenbrödel« auf englisch nennen?

Umschreiben Sie es!

Ein Mädchen, dem man in der Familie alles aufpackt, was den anderen zu schwer oder zu langweilig ist; nach dem jeder, dem etwas fehlt, der etwas vergessen hat, oder sich auf etwas nicht besinnen kann, sofort ruft; das alles im Hause besorgt und es keinem recht macht; dem jede selbständige Disposition versagt ist, und das trotzdem für alles verantwortlich gemacht wird. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe?

Vollkommen. Ist die Dame die Erbin des von ihrem Vater herstammenden Vermögens?

Nein; wenigstens liegt es ganz in dem Belieben der Mutter, wem sie dasselbe zuwenden will. Ich habe allen Grund, anzunehmen, daß Fräulein Marie sich mit sehr wenigem bescheiden, vielleicht ganz leer ausgehen wird.

Wie hoch schätzen Sie das Vermögen?

Auf circa eine Million Thaler, oder drei Millionen Mark nach unserm jetzigen Gelde.

Der Amerikaner spitzte die breiten Lippen zu einem kurzen leisen Pfeifen.

Wer war der verstorbene Herr von Alden? fragte er.

Ein Großgrundbesitzer am Rhein, der, ein excentrischer Herr, der er gewesen zu sein scheint, sich in der Revolution von achtundvierzig auf die Seite des Volkes schlug; sich an dem Aufstand lebhaft beteiligte; eine Führerrolle in demselben spielte; aus Rastatt, in welches er mit eingeschlossen war, kurz vor der Uebergabe auf eine rätselhafte Weise entkam; nach der Schweiz, später nach England flüchtete, und im Auslande verschollen ist.

Tot?

In der Familie nimmt man es an, und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln. Bürgerlich ist er es jedenfalls, wenigstens wurde ihm in contumaciam der Prozeß gemacht und er zum Tode verurteilt, ein Umstand, der die gerichtliche Scheidung seiner Gattin von ihm wesentlich erleichterte. Ueber das Vermögen war bereits disponiert: der Baron hatte es, bevor er in den Kampf ging, dessen für ihn verhängnisvolles Ende er voraussehen mochte, bei Heller und Pfennig seiner Gattin, einer geborenen Komtesse Uttenhoven – aus einem völlig verarmten Hause, – zum freien Eigentum verschrieben, welche Verschreibung dann die Gerichte freundlichst respektiert haben. Jedenfalls mit unter Einwirkung des Herrn Geheimrat. Ursprünglich roter Republikaner und Intimus des Barons, dessen großmütiger Freundschaft er so ziemlich alles im Leben verdankte, hatte er, als die Sache der Demokratie schief ging, schleunigst umgesattelt, sich mit dem Fanatismus des Renegaten in den Dienst der Reaktion gestürzt und, klug, energisch und skrupellos wie er ist, sich durch seine ausgezeichneten Leistungen Anspruch auf den Dank der Gewalthaber erworben. Natürlich wußte er sehr wohl, was er that, als er den so ehrenvoll erlangten Einfluß zu gunsten der Frau von Alden geltend machte, mit der er, wie ich überzeugt bin, schon damals, oder, wer kann wissen? bereits vorher, einig war.

Sehr interessant das, in der That! sagte der Amerikaner.

Nicht wahr? ich habe auch schon daran gedacht, ob es nicht ein guter Stoff zu einem Roman wäre. Ich würde mich selbst daran machen; nur, daß ich kein rechtes Talent für das Genre habe – glaube ich. Vielleicht finde ich einmal jemand, mit dem ich mich associieren kann, und dem ich die Fakta liefere, während er die Ausarbeitung übernimmt.

Ein ganz vernünftiges Geschäft, sagte Herr Curtis, und nun muß ich Sie für heute entlassen.

Er hatte sich aus seinem Stuhle erhoben und stand vor Hartmut, der seinem Beispiele gefolgt war: eine mittelgroße Gestalt mit breiten Schultern und langen Armen, von deren Kraft die behaarten großen knochigen Hände Zeugnis ablegten. Die kleinen hellen Augen unter den buschigen Brauen waren mit einem Ausdruck, der beinahe als freundlich gelten konnte, auf Hartmut gerichtet.

Also morgen früh um zehn, sagte er. Wenn ich mit Ihnen zufrieden bin, werde ich Ihnen Ihr Salär für den Monat voll berechnen und pränumerando zahlen.

Hartmut verbeugte sich.

Noch eins: ich hoffe, morgen Gelegenheit zu haben, Sie mit meiner Familie bekannt zu machen. Sie können dann auch an einem Sonntag einmal mit uns speisen.

Wird mir eine große Ehre sein; sagte Hartmut, der bereits den Thürgriff in der Hand hatte.

Und was ich fragen wollte, –

Herr Curtis war dicht an den jungen Mann herangetreten und blickte ihm starr in die Augen:

Mit der Polizei stehen Sie sonst weiter nicht auf einem schlechten Fuße?

Mein Herr! rief Hartmut, die Hand schnell vom Thürgriff zurückziehend; diese Frage – ich –

Die breiten Lippen des Amerikaners verzogen sich zu einem Lächeln, in welchem sogar die Spitzen seiner braunen starken Zähne sichtbar wurden. Hartmut brach in ein Gelächter aus, das nicht eben natürlich klang.

Sie sind ein Humorist, Herr Curtis, sagte er.

Ich gelte unter meinen Bekannten dafür; erwiderte der Amerikaner.

Ein Mann, der durch die Welt gewürfelt ist und dabei schnurrige Erfahrungen gemacht hat –

Könnte es nicht in Abrede stellen; sagte der Amerikaner.

Und so will ich nicht den Beleidigten spielen und diese Thür hier für immer hinter mir zumachen, wie es mancher andere an meiner Stelle thun würde.

Also?

Also: ich stehe augenblicklich mit der Polizei auf einem ganz behaglichen Fuße, wie man Ihnen bestätigen wird, wenn Sie in meinem Reviere –

Ist nicht nötig; auf Wiedersehen also morgen um zehn.

Ich werde mich pünktlich einstellen.

Adieu!

Adieu!

Herr Curtis hatte sich mit einem kurzen Nicken umgewandt und schritt, die langen Arme auf dem Rücken, nach seinem Schreibtisch zurück; Hartmut schloß die Thür hinter sich.


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