Johannes Scherr
Die Pilger der Wildnis
Johannes Scherr

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2.

Wir ließen das liebe
Land der holden Heimat,
Wir sollen's mit diesen Augen nie fürder sehn.
Wir wallten durch Wogen
Weit aus, wallten durch Stürme
Der heiligen Freiheit nach und halten sie stet.
De la Motte Fouqué.
... Die Zeiten sind jetzt schwer
Und allwärtsher vernimmt man Wunderdinge,
Die man auf großes Landesunglück deutet.
Schiller.

Während die eben geschilderte Szene im Walde sich abspielte, ergingen sich am Saum desselben zwei Männer in ernster Unterredung.

Sie waren langsamen Schrittes aus den zerstreuten Häusergruppen des Dorfes Swanzey hervorgekommen, welches damals noch wie eine Oase der Zivilisation in der grünen Urwaldwildnis dalag, die sich, von spärlichen Rodungen unterbrochen, zwischen dem Pawtucket- und dem Tauntonflusse zur Naragansettbai hinabzog.

Ein lebhaft strömendes Wasser, mehr Bach als Fluß, bildete das Band, welches die in unregelmäßiger Weitläufigkeit erbaute Kolonie zusammenhielt. Wir haben diesen Bach schon vorhin im Walde angetroffen. Aus demselben hervorbrechend, durchschlängelte er in launischer Wellenlinie eine muldenartige Niederung, deren sanftansteigende Seitenwände überall von dem regen Fleiß einer ackerbauenden Bevölkerung Zeugnis gaben. Maisfelder wechselten hier mit Anpflanzungen von Hülsenfrüchten und tiefgrünen Matten, und einen eigentümlich wohltuenden Gegensatz zu dem ringsher Schritt für Schritt vor der Kultur zurückweichenden Urforste bildeten die treuen Begleiter des gesitteten Menschen, die Obstbäume, welche, zum Teil noch in ihrem Blütenschmuck prangend, in der breiten Talsohle allwärts ihre jugendkräftigen Stämme erhoben und mit ihren Ästen die Häuser und Gehöfte beschatteten. Meistens deckten sie denselben gleichsam den Rücken, denn die Vorderseite der Wohnungen nahm gewöhnlich ein wohlbebauter Gemüsegarten ein, welcher neben dem Nützlichen auch das Schöne, das heißt die Pflege der Blumen, nicht ganz vernachlässigte. Von rechts und links fielen diese Gärten sanft gegen den lebhaft daherrauschenden Bach ab, dessen beide Ufer durch mehrere Stege miteinander verbunden waren. Das Dorf bildete durchaus keine regelrechten Gassen. Wo die vielfachen Krümmungen des Wassers zur Erbauung von Wohnungen gerade passende Baustellen dargeboten hatten, erhoben sich die Behausungen der Ansiedler bald völlig einzeln, bald, und zwar viel seltner, in näher zusammenstehenden Gruppen von drei oder vier Häusern. Bei Anlage derselben war auf die Gesetze der Baukunst wenig oder keine Rücksicht genommen worden. Notdurft und etwa die Bequemlichkeit des einzelnen waren hier die einzige architektonische Regel. Doch nein, es gab auch eine allgemeinere: den strengen puritanischen Sinn, welcher in Herstellung und Einrichtung der Wohnung die größte Einfachheit forderte und ebendadurch eine gewisse Einförmigkeit in der Bauweise zuwege brachte. Als Baumaterial war fast durchgängig Holz angewandt, und man unterschied an der helleren oder dunkleren Farbe desselben nicht nur die altern und jüngern Gebäude, sondern konnte auch vermittelst dieses Farbenunterschiedes vielfach an einem und demselben Hause wahrnehmen, wie es sich im Verlaufe der Zeit aus der rohen hinterwäldlerischen Blockhütte allmählich zu einer behaglicheren Behausung gestaltet hatte. Zunächst dem Walde stand eine Mahl- und Sägmühle, deren zwei Räder der hier mittels eines kunstlosen Wehrs gedämmte Bach in Bewegung setzte. Auf der entgegengesetzten Seite des Wassers, näher dem Dorfe zu, sprang aus der mählich sich abdachenden Talwand eine Art natürlicher Terrasse vor, deren Rand auf allen vier Seiten mit einer Reihe starker Palisaden eingegrenzt war. Innerhalb dieser Umzäunung erhob sich ein aus Backsteinen erbautes Haus, dessen Front dem Dorfe zugekehrt war und an dessen Hinterwand ziemlich ausgedehnte Stallungen und Schuppen sich anlehnten. Dies Gebäude, im Dorfe kurzweg des Richters Haus genannt, sah, wenn wir so sagen dürfen, entschieden zivilisierter aus als irgend ein anderes. Es hatte in seiner ganzen Erscheinung etwas von jener Reinlichkeit und Solidität, welche schon im siebzehnten Jahrhundert die Wohnungen englischer Grundbesitzer auszeichneten. Ein heutzutage geringfügiger, damals aber noch sehr bedeutsamer Umstand bewies, daß dieses Haus einem wohlhabenden Manne angehören müsse; es hatte nämlich Glasfenster, eine Bequemlichkeit und Zierde, welche bei den übrigen Häusern der Niederlassung durchweg ölgetränkte Papierscheiben ersetzen mußten. Vielleicht war des Richters Haus auch das älteste im Dorfe, seines jetzigen Aussehens ungeachtet; wenigstens machten die verhältnismäßig alten Obstbäume, welche den hinter dem Gehöfte hügelansteigenden Garten beschatteten, eine solche Annahme wahrscheinlich. Von dem durch ein mächtiges Bohlentor verschlossenen Haupteingang der Umzäunung führte ein steiler, jedoch auch für Fuhrwerke zugänglicher Weg an den Bach herunter und über einen breiten Steg auf das jenseitige Ufer. Hier stand inmitten eines freien Platzes von ziemlich großer Ausdehnung ein Gebäude, dessen Wände ebenfalls mit Backsteinen ausgemauert waren, und das an Größe die Wohnungen der Dörfer weit übertraf, nicht aber an kunstloser Einfachheit. Diesem schuppenartigen Würfel von Haus hätte ein Nichtpuritaner schwerlich seine heilige Bestimmung angesehen. Aber es war ganz und gar der Sinnesweise der Pilgrime angemessen, die Stätten ihrer gemeinschaftlichen Andacht durch keine jener architektonischen Zierden auszuzeichnen, womit sonst die Frömmigkeit die Orte öffentlicher Andachtsübungen zu schmücken liebt. Sie vermieden sogar den Ausdruck Kirche, und in der Tat entsprach der Anblick ihrer »Versammlungshäuser« dem Bilde, welches wir uns von einer Kirche, und wäre es die dürftigste Dorfkirche, zu machen pflegen, nicht im entferntesten. So war denn auch das Versammlungshaus von Swanzey im strengpuritanischen Stil erbaut und wurde sein Äußeres und Inneres mit derselben Ängstlichkeit vor Befleckung mit religiösen Zieraten und symbolischem Schmucke gehütet, womit seine Erbauer in ihrer eigenen persönlichen Erscheinung alles beiseite ließen, was, wie sie sich ausdrückten, an den alten Götzendienst erinnern könnte. Nie und nimmer ist die christlich-spiritualistische Feindseligkeit gegen die Schönheit so weit getrieben worden, wie sie von den Puritanern in der Blütezeit ihrer finstern Schwärmerei getrieben wurde. Es war ihnen mit ihrer Askese furchtbarer, ja blutiger Ernst, denn sie rechneten es sich zum Verdienste an, mit den »Götzendienern«, das heißt mit Andersdenkenden, bei Gelegenheit gerade so unerbittlich umzuspringen, wie die Juden zuzeiten gegen die Baalspriester verfahren waren.

Doch machen wir uns, statt uns in allgemeine Betrachtungen zu verlieren, lieber auf, um den beiden Männern, welche aus dem Hause des Richters getreten waren, und die Halde gegen den Waldsaum zu aufwärts wandelten, auf ihrem Morgengange nachzugehen.

Sie kehren uns, oben angelangt, gerade die Gesichter zu, und geben uns so Gelegenheit, sie näher ins Auge zu fassen.

Der ältere von beiden ist ein Greis von strengem Aussehen, dessen hohe Gestalt die Last der Jahre und der Sorgen nicht zu beugen vermocht hatte. In dem scharfen grauen Auge, in der Physiognomie und Haltung des Mannes lag etwas Gebieterisches, etwas Altrömisches, und wir wissen fürwahr aus den geschichtlichen Quellen, aus welchen wir bei unserer Erzählung schöpfen, daß der Richter Theophilus Eaton – diesen haben wir vor uns – ein Charakter gewesen sei, welcher an eiserner Willenskraft und stoischer Selbstbeherrschung mit den Herren der römischen Republik hätte wetteifern können, während ihm seine strenge Religiosität, sein konsequentes Durchführen der Grundsätze des Puritanismus zu außerordentlichem Ansehen in den Kolonien verhalf. Gefaßte Ruhe und äußerste Einfachheit in Tracht, Ton, Gebärde und Rede zeichneten seine äußere Erscheinung aus, und die granitfesten Züge seines Antlitzes verrieten keinem, daß eine Welt von Schmerzen in der Brust dieses Mannes gelebt habe und vielleicht noch lebte. Er hatte in einem reichbewegten Leben viel gelitten und noch in seinen alten Tagen, noch unlängst war ihm das Herbste geschehen: der Tod hatte ihm den einzigen Sohn in der Kraft des besten Mannesalters geraubt.

Eatons Begleiter trug einen Namen, der in den Annalen der Pilgrime einen unvergänglichen Klang hat, den Namen Miles Standish. Das unansehnliche Äußere dieses Mannes ließ es keineswegs erraten, daß er eine lange Reihe von Jahren hindurch der Held und Ritter der Kolonie von Plymouth gewesen. Seine Gestalt erreichte nicht einmal das mittlere Höhemaß und machte es erklärlich, daß ihm ein Gegner den Spottnamen »Hauptmann Knirps« gegeben. Aber nicht nur wohnte in diesem kleinen Körper eine Heldenseele, sondern sein gedrungener Bau, seine sehnenstarken Glieder machten ihn auch geeignet, Anstrengungen aller Art mit Leichtigkeit zu ertragen. Seine Haltung hatte nichts von der puritanischen Steifheit an sich; er bewegte sich zwanglos und rasch in einem Lederkoller und hohen Reitstiefeln. Sein langer Degen und die mächtigen Faustrohre, welche er im Gürtel trug, erschienen als ein passender Schmuck für ihn und hatten durchaus nicht das Lächerliche, welches gewaltige Waffen einer kleinen Figur sonst zu verleihen pflegen. Sein Haar war zwar nach puritanischem Brauche kurz geschoren, allein eine hohe Stirn, dunkle, unter buschigen Brauen feurig hervorleuchtende Augen und eine Habichtsnase gaben seinem gebräunten Gesichte einen kühnen, imponierenden Ausdruck, wie er den Rundköpfen nicht eben gewöhnlich war.

Die beiden Männer waren bisher schweigend nebeneinander hergegangen, nur hier und da mit einer leichten Kopf- oder Handbewegung den Morgengruß erwidernd, welcher von seiten einzelner Dörfler, die an ihre Feldarbeiten gingen, beim Begegnen an sie gerichtet wurde. Am Saume des Waldes angelangt, standen sie auf einer erst kurz zuvor gerodeten Stelle still, wandten sich um und blickten auf das Dorf hernieder, welches in idyllischem Morgenfrieden vor ihnen lag.

»Es ist ein lieblicher Ort, Richter,« begann Standish das Gespräch, »welchen Ihr Euch da unten zurechtgemacht habt. Welche Felder, Wiesen und Gärten! Seht nur, wie alles grünt und blüht, und wie der beginnende Sommer einen gesegneten Herbst verspricht.«

»Ja, Kapitän,« lautete die Antwort Eatons, »die Hand des Herrn, der gepriesen sei für und für, hat sich uns gnädig erwiesen. Wenn ich daran denke, wie der Platz, wo jetzt Swanzey steht, aussah, als ich ihn, es sind jetzt gerade sechsunddreißig Jahre her, zuerst betrat, muß ich mit dankbarem Heizen die Huld des Höchsten anerkennen, der uns gestattete, inmitten der Wildnis ein sicheres Zelt für seine Bundeslade zu gründen. Wir fanden kaum eine freie Stelle, um unsere Erdhütte aufzubauen, so wildverschlungen war der Wald, und es kostete Mühe und Schweiß genug, bis wir nur zum ersten Blockhause Raum gewonnen hatten. Seht, dort stand es, wo jetzt mein Haus steht. Am Tage, als die Hütte aufgeblockt war, gab mir mein Weib den Sohn, der –«

Ein leises Zittern seiner Stimme wurde bemerkbar, als er abbrach. Standish besaß Zartsinn genug, das erst kürzlich so schmerzlich verwundete Gefühl des Vaters zu schonen. Er schwieg daher. Der Blick des Greises richtete sich unwillkürlich auf den Friedhof, welcher von drei Seiten das Versammlungshaus umgab, und wie er dort mit den Augen ein Grab suchte, feuchteten sie sich, und zwei große Tränen rollten ihm über die gefurchten Wangen herab. Aber als schämte er sich seiner Schwäche, fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und drängte mit einer gewaltsamen Bewegung den Schmerz in seine Brust zurück. Standish jedoch faßte mit freundschaftlicher Wärme die Rechte seines Begleiters und fugte nachdrücklich:

»Freund, es ist nicht gut, der Natur ihren Tribut zu verweigern.«

»Ja,« versetzte Eaton sich fassend, »der alte Adam ist mächtig in uns allen und – und – es ist, denk' ich, ein Unterschied zwischen gefühlloser Stumpfheit unter der Hand Gottes und dem kindlichen Beugen darunter. Ich beuge mich ihr ohne Murren, wenn auch nicht ohne Schmerz. Der Herr hat mir mein Kind gegeben, er nahm es mir – sein Name sei hochgelobt für und für! Muß ich doch dankbar sein für all die große Freude, die mir der Sohn lange Jahre bereitete.«

»Ja, er war ein Trefflicher, Richter, bescheiden und klug in seiner Rede, kühn und wacker im Handeln. Sein Auge wie seine Herzensgüte erinnerten an seine Tante, die arme Mabel –«

»Nichts von ihr, Freund, nichts von ihr,« unterbrach Eaton den Kapitän streng, fast unwillig. »Sie ist ausgelöscht aus dem Buche des Lebens, aus dem Register der Gemeinde des Herrn.«

»Aber nicht aus Eurem Herzen, verzeiht mir; nein, nicht aus Eurem Herzen. Eine Schwester, die man so geliebt hat, wie Ihr Mabel liebtet, eine Schwester, die einem eine so treue Gefährtin in der Wildnis war, wie sie Euch gewesen, die vergißt man nicht.«

»Wenn nicht so ist es Sünde vor Gott, der seinen Weizenacker vom Unkraut gesäubert wissen will. Ich habe sie vergessen, ich habe mich bemüht, sie zu vergessen. Der Herr hat mich in ihr gezüchtigt, weil mein törichter Stolz frohlockte, eine solche Schwester zu haben.«

»Wohl, aber nur noch dieses: was ist aus ihr geworden?«

»Ich weiß es nicht, ich will es nicht wissen. – O, lieber zehn Söhne verlieren, so, wie ich den einzigen verlor, als eine Schwester, so, wie ich sie verlor! – Sie ist ihrem Verführer gefolgt, ihm, dem Sohne Belials, der wie ein reißender Wolf in unsere Herde brach, ihm, der lieber mit den roten Heiden zusammenleben wollte, als mit den Anhängern des ewigen Wortes. Ja, sie ist ihm gefolgt, denn der Verworfene wagte es, nachdem er die gerechte Strafe für seine fluchwürdigen Irrtümer erlitten und bei Todesstrafe aus der Gemeinde gebannt worden war, hierher zurückzukehren, und das unglückselige, sündhafte Weib hatte nicht die Kraft, seinen Lockungen zu widerstehen.«

»Aber durfte sie das? War sie nicht sein Weib? War es nicht ihre Pflicht, dem Manne zu folgen?«

»Es gibt nur eine Pflicht, die, das Gebot des Herrn zu vollbringen. Sein Gebot aber lautet: Du sollst keine Gemeinschaft haben mit den Gottlosen und nicht sitzen, wo die Spötter sitzen. Doch genug von dieser Sache und für immer, ich bitt' Euch, Freund.«

»Ich ehre Euer Gefühl, Richter, und würde den peinlichen Gegenstand wohl gar nicht berührt haben, wenn mich infolge meines gestern abend in der Höhle abgestatteten Besuchs nicht die ganze Nacht hindurch die Erinnerung an eine Zeit gepeinigt hätte, in welcher ich vielleicht noch herber litt als Ihr und aus ähnlicher Ursache.«

Eaton wollte offenbar ablenken, indem er fragte:

»Wie fandet Ihr unsere teuren Brüder?«

»Gefaßt und stark im Vertrauen auf den, der die alte gute Sache schon einmal so glorreich triumphieren machte. Aber es war dennoch ein schmerzliches Wiedersehen.«

»Ich verstehe,« versetzte der Richter, und mit einem jener plötzlichen Aufschwünge glühenden Gefühls, welche seinen Glaubensgenossen eigen waren, schlug er die Augen zum Himmel auf und sprach: »Wie lange, o Herr, wie lange noch sollen die, so dein Werk mit unermüdlichem Eifer geschafft haben, in der Wildnis sich bergen müssen wie der gejagte Panther? Wie lange sollen sie fliehen müssen vor den Schergen der götzendienerischen Pharao, dessen schamlose Buhlerei und Tyrannei jetzt das Land verpestet, in welchem dein Erwählter, Cromwell, so herrlich gewaltet hat als ein gerechter Richter in Israel?«

»Es war nicht das allein, Freund, obwohl ich sagen darf, daß ich so gut wie einer ein Herz habe für die Trübsale von Altengland. Aber es war nicht das allein. Das Zusammentreffen mit unsern Freunden rief mir eine Zeit ins Gedächtnis zurück, wo kaum ein Tag verging, ohne daß ich der Gast derer war, welchen im jetzigen Augenblick mein Haus nicht als Zufluchtsort anbieten zu können mir bitter wehtut, eine Zeit, sag' ich Euch, wo ich fühlte, daß ich hätte grenzenlos glücklich werden können, aber statt dessen sehr unglücklich wurde.«

»Eitelkeiten des Fleisches,« murmelte Eaton und runzelte die Stirn.

Allein Standish fühlte nun einmal das Bedürfnis, sich auszusprechen, fand daher für gut, die strenge Bemerkung seines Begleiters nicht zu beachten, und fuhr fort:

»Duxborough, die alte Halle meiner Vorfahren, liegt nur eine kleine Meile von dem Wohnsitz des Mannes entfernt, welcher, vormals einer der angesehensten unseres Heimatlands, samt seinem Schwiegersohn jetzt keinen Fleck Erde hat, um sein greises Haupt in Frieden zur Ruhe zu legen. Ich kam häufig nach Whalley-Park, und bald mußte ich mir gestehen, daß ich in Betracht meiner Ruhe zu häufig hingekommen wäre. Bei meinem Gastfreunde lebten seine Tochter und zwei Enkeltöchter, weil das Haus des Schwiegersohns, welcher seines kriegerischen Berufes halber meistens abwesend war, für die Mutter und die Mädchen gar zu einsam gewesen wäre. Die jüngere derselben war damals noch ein bloßes Kind; es ist Kordelia, die Ihr kennt. Die ältere, Desdemona, war im Alter von sechzehn Jahren schön und herrlich wie unsere Stammmutter Eva vor dem Sündenfalle.«

»Redet nicht weiter, redet nicht weiter. Ich kenne die unglückselige Geschichte. Die Weisheit und Tugend meines alten Freundes verkehrte sich in seiner Enkelin in Torheit und Sünde. Ein Hund von Franzose trat als Versucher zu ihr und entführte sie dem großväterlichen Hause. Es war eine schreckliche Prüfung für den Großvater und den Vater. Und doch – war es nicht zugleich eine gerechte Züchtigung? Hatten sie dem eitlen Tande der Welt nicht zu großen Raum in ihrem Hause gestattet? Hatten sie nicht die sündhafte Schwäche gehabt, der Mutter der beiden Mädchen ihr leichtfertiges Gefallen an den gotteslästerlichen Gaukelspielen des Lotterbuben, genannt William Shakespeare, nachzusehen? Hatten sie ihr nicht gestattet, die Torheit so weit zu treiben, daß das Weib ihren Töchtern Namen gab, welche aus den elenden Komödien jenes buhlerischen Sittenverderbers entlehnt sind?«

»Ich will mit Euch darüber nicht rechten, Richter,« entgegnete Standish und gab sich keine Mühe, seinen Mißmut über diesen Ausbruch fanatischer Unduldsamkeit zu verbergen. »Ich weiß nur, daß die Mutter der Mädchen ihr Leben lang als das Muster einer Tochter und Ehefrau geachtet war. Und ferner weiß ich, daß ich, obgleich ich wußte, daß auch Desdemona häufig im Shakespeare las, den Tag gesegnet hätte, an welchem es mir vergönnt gewesen wäre, das Mädchen als meine Gattin in die Halle meiner Väter einzuführen. Ich Tor sah über die Ungleichheit des Alters hinweg und vergaß, daß die Augen eines sechzehnjährigen Mädchens nicht mit Wohlgefallen auf einer Gestalt ruhen konnten, wie die meinige ist. Mein Nebenbuhler hatte zu viele persönliche Vorzüge vor mir voraus.« »Ja, der Satan weiß seine Werkzeuge zu wählen. Doch tröstet Euch, wenn Ihr nicht längst getröstet sein solltet. Der Herr hat alles Wohl gemacht. Wäre Euer irdisches Streben Euch gelungen, so hättet Ihr wohl nie daran gedacht, Euch übers Weltmeer hierher zu der Verfolgten Gemeinde Gottes zu wenden, so wäre es Euch nicht vergönnt gewesen, in der Hand des Höchsten ein so kräftiges Rüstzeug für seine heilige Sache zu werden, ein Werkführer an dem Bau eines gottseligen Gemeinwesens, welches, mir sagt es der Geist, aller Feindschaft der Hölle und ihrer Anhänger zum Trotz in der Vollkraft des göttlichen Segens wachsen und gedeihen wird bis ans Ende der Zeiten.«

»Ihr wollt Balsam in die alte Wunde träufeln, welche gestern abend wieder zu bluten angefangen hat; ich dank' Euch, Freund. Sie wird sich rasch wieder schließen, denn ich bin nicht so geartet, daß ich über verlorenes Liebesglück seufzen sollte wie die Schäfer in Sidneys Arkadia – verzeiht, daß ich abermals eines profanen Poeten erwähne. Was mir aber am Herzen liegt, ist das Schicksal des trefflichen Mädchens, welches mich gestern zu den Ihrigen geführt hat. Wie leicht kann eine unglückliche Schickung das gute Kind zur schutzlosen Waise machen!«

»Laßt Euch das nicht bekümmern, Kapitän. Mein Haus ist kinderlos, da mein Sohn keine Kinder hinterließ, und ich sehe es fürwahr als eine Gabe des Herrn an, daß er mir Lovely unter mein Dach schickte. Sie soll meine Tochter sein, und es wird ihr auch dann, wann ich der irdischen Trübsal entnommen sein werde, an des Lebens Notdurft nicht fehlen. Das Kind ist in der Furcht Gottes erzogen und eine echte Frucht von dem alten guten Stamm seines Vaters und Großvaters.«

»So ist es, und je mehr ich gestern auf unserem Gange nach der Höhle das reine Gemüt und den edlen Geist des Kindes lieben lernte, um, so mehr beunruhigte mich seine Zukunft. Doch nun Ihr es unter Euren väterlichen Schutz genommen, ist alles gut. Ich hoffe auch, daß unsere verfolgten Freunde nicht allzulange wie gehetztes Wild in Schluchten und Höhlen sich werden verbergen müssen. Die Wut der Verfolgung wird nachlassen, und wir werden den Flüchtlingen eine warme Stelle an unserem Herde bereiten können.«

»Wir wollen Gott in Demut bitten, daß er es geschehen lasse. Einstweilen sind sie sicher da, wo sie sind. Nur Lovely, ich, mein vertrauter Knecht Obededom und jetzt Ihr kennen ihren Zufluchtsort, und sollte derselbe sonst einem unserer Brüder bekannt werden, so glaube ich nicht, daß unter den Bewohnern von Swanzey irgendeiner verworfen genug dächte, die Heiligen des Herrn an die Sendlinge des Mannes zu verraten, dem selbst ein Zeichen, wie es am dreißigsten Januar des gesegneten Jahres 1649 zu Whitehall geschah, nicht zur Warnung dienen mochte. Aber mir will scheinen, Kapitän, als ob wir alle schon abgewichen seien von den Wegen des Herrn, weil wir es nicht wagen, denen, die für unsere Sache in unserem schwergeprüften Heimatlande so mannhaft eingestanden, hier in den Zufluchtsstätten der verfolgten Kinder Israel offen unsern Schutz angedeihen zu lassen und den Schergen des ungläubigen Ahab zu sagen: Es sind unsere Brüder; so sie strafbar, sind wir es auch; wir stehen einer für alle und alle für einen.«

»Die Zeiten sind jetzt schwer, Freund, und es geziemt denen, welchen von ihren Mitbürgern die Leitung der Kolonien anvertraut worden, neben dem Eifer auch die Klugheit walten zu lassen. Bedenkt, mehr noch durch List als durch Gewalt entging der Sohn Isai den Fangstricken Sauls. Und dann, wie wir es dermalen noch mit dem schwarzen Stuart und seinen Helfershelfern diesseits und jenseits des Meeres allein zu tun hätten, ja, so möchte ein unverhohlenes Auftreten in dieser Sache wohl zu wagen sein, aber es droht uns ja eine viel nähere Gefahr.«

Hier trat eine kurze Pause in dem Gespräche ein, und die beiden Männer schritten nachdenklich nebeneinander über den Rasen dahin. Hierauf sagte Eaton:

»Die Zeit der Heimsuchung ist wiedergekommen und wehe denen, welche Gottes Zorn unvorbereitet ereilt. Aber als Männer, welche mit den Anfechtungen dessen, der umhergeht wie ein brüllender Löwe, schon manch einen guten Kampf bestanden haben, wollen wir mit dem Schilde des Glaubens und dem Panzer des Vertrauens auf den, der uns arme Pilger der Wildnis bisher so wunderbarlich geleitet hat, uns gegen die nahende Prüfung rüsten.«

»So wollen wir, und auch der weltlichen Rüstung sollen wir daneben nicht vergessen.«

»Nein, obwohl dergleichen in den Augen des Herrn nur eitler Tand ist. Ihr wollt von den Gefahren sprechen, Kapitän, womit der rote Heide unsere Ansiedlungen bedroht. Lange schon hat der barmherzige Gott allen denen, die nicht blind sind gegen seine mahnenden Wunder, Zeichen und Warnungen offenbar werden lassen, welche verrieten, daß er sich wieder einmal aufmachen wolle, Gericht zu halten und die Spreu vom Weizen zu sondern.«

»Wie meint Ihr das, Freund?« fragte Standish, welcher, obgleich ein entschiedner Anhänger der puritanischen Sache, dennoch von der finstern Schwärmerei und den subtilen Grübeleien, in welchen die meisten seiner Mitbürger so sehr sich gefielen, jederzeit sich ferngehalten hatte.

»Wie ich das meine?« versetzte der Richter mit einem leisen Anflug von Mißbehagen in seiner Stimme. »So meine ich es, daß Zeichen und Wunder am Himmel und auf Erden geschehen sind die letzte Zeit her, welche uns hätten warnen sollen, dem Strafgerichte Gottes nicht unvorbereitet entgegenzugehen. Hat man nicht drüben in Rehoboth während des vergangenen Winters zu wiederholten Malen am hellen Tage deutlich einen indianischen Bogen in der Luft erblickt? Hat man nicht droben in der Baikolonie im Sausen der Frühlingsstürme hell und klar ein Getrappel und Gewieher vernommen als von zum Angriff stürmenden Reitergeschwadern? Aber am schreckbarsten wohl hat sich hier in Swanzey die bevorstehende Heimsuchung zum voraus angekündigt, denn beim letzten Vollmond sahen wir eine Erscheinung, die wohl geeignet war, jedes Herz mit Sorge und Schrecken zu erfüllen. Denkt Euch, Freund, in der klaren Mondscheibe erschien greifbar deutlich das Bild jener abscheulichen Trophäe, welche die roten Heiden, die Anbeter Molochs und Astarots, ihren getöteten Feinden zu entreißen pflegen.«

»Das Bild eines Skalpes?«

»Ja, ein Skalp, und greifbar deutlich, ich wiederhole es. Als meine Augen dieses Wunderzeichens ansichtig geworden, konnte ich keinen Augenblick mehr zweifeln, daß eine große Heimsuchung herannahe, und daß der Herr im Begriffe sei, die Rute der Züchtigung wider sein Volk zu erheben.«

Ein kaum merkliches Lächeln machte die Mundwinkel des Kapitäns für einen Moment zucken, während ihm sein Begleiter mit dem ganzen Ernste gläubigster Überzeugung diese wunderbare Skalpgeschichte mitteilte. Weil aber seine Achtung vor Eaton zu groß war, als daß er auch nur den leisesten Zweifel hätte laut werden lassen mögen, hielt er es für angemessen, nicht weiter auf die Sache einzugehen, und sagte daher:

»Gott hat uns in seiner Güte auch andere Mahnungen und Warnungen zugehen lassen. Selbst in den Reihen unserer Feinde hat er uns einen Kundschafter erweckt, welcher uns über die bösen Anschläge der Feinde Aufschlüsse gab. Ihr habt ohne Zweifel davon gehört, Richter?«

»Nichts Bestimmtes. Mein Sinn war in letzter Zeit vielleicht mehr, als er sollte, von den Angelegenheiten unserer Brüder abgezogen. Ich fürchte, daß ich ob der Hingabe an meinen selbstischen Schmerz meine Pflichten als Richter und Ältester dieser Gemeinde in strafbarer Weise vernachlässigt habe.«

»Ihr tut Euch Unrecht an, Freund. Wollte Gott, daß alle Leiter der Gemeinwesen dieser Kolonien an Eifer und Tätigkeit für das gemeine Beste dem Richter von Swanzey gleichkämen. Da Ihr aber in Eurer Zurückgezogenheit von dem neuesten Stande unserer Verhältnisse zu den Indianern nicht genau unterrichtet sein mögt, so will ich das nötige kurz mitteilen. Der Wampanog Metakom, welchen wir König Philipp zu nennen pflegen –«

»Fluch sei diesem Nabuchodonosor der Wälder!« murmelte Eaton zwischen den Zähnen.

»Ja, der falsche Heide scheint allen Ernstes über einem Werke der Finsternis zu brüten, obgleich die Kolonien bisher allen seinen billigen Wünschen Rechnung getragen und noch jüngst einigen seiner Beschwerden, welche irgendwie begründet waren, abgeholfen haben. Man muß sagen, daß nicht alle unsere Brüder im Verkehre mit den Eingeborenen jederzeit der Stimme der Klugheit und Gerechtigkeit die gehörige Achtsamkeit geschenkt haben, allein ebenso wahr ist es, daß im ganzen die Indianer von seiten der Kolonisten mit hilfreicher und dienstbereiter Freundlichkeit behandelt worden sind. Der Sohn Massasoits hat aber einen viel ehrgeizigeren und gewalttätigeren Sinn als sein Vater, und es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, daß er sich geradezu mit dem Plane trägt, alle Weißen in Neuengland auszurotten. Die ausgezeichneten Gaben, welche er besitzt, hat er dazu angewandt, ein großes Verbündnis unter den Rothäuten zu stiften. Nicht nur hat er die Stämme der Pokanoketen unbedingt seiner Herrschaft zu unterwerfen gewußt, sondern es steht auch zu befürchten, daß er den feurigen und kühnen Sachem der Naragansetter völlig in sein Interesse zu ziehen gewußt hat, und leider müssen wir uns gestehen, daß Kanonchet vollwiegenden Grund zur Rachelust hat.«

»Ihr meint von wegen der Tat auf der Sachemsebene, Kapitän. Aber hat nicht der Herr geboten, die Brut der Götzendiener hinwegzutilgen von der Oberfläche der Erde?«

»Wohl, Richter, aber trotzdem glaube ich, daß man mit Miantonomo nicht ganz so verfahren ist, wie es Christen geziemte. Doch geschehene Dinge lassen sich nicht ändern. Die Regierungen der Kolonien haben wahrgenommen, daß seit einiger Zeit unter den Eingeborenen von ganz Neuengland ein ungewöhnlich bewegtes und gärendes Leben und Treiben stattfindet. Der Trotz, womit die Häuptlinge auftreten, und andere Symptome verraten, daß die Heiden zu einem gewaltsamen Ausbruche sich bereiten. Die Leiter der Baikolonie wie die von Plymouth und Konnektikut gaben sich Mühe, den Umtrieben Philipps auf die Spur zu kommen, aber der schlaue Wilde wußte diese Bemühungen lange zu vereiteln. Endlich verschaffte uns John Sasamon einen Einblick in das dunkle Gewebe indianischer Ränke.« »John Sasamon, der verworfene Abtrünnige?«

»Dieser Indianer war ein Abtrünniger, gewiß, denn er entwich nach seiner Bekehrung durch den trefflichen Elliot wieder in die Wälder, um sein altes Vagabundenleben fortzusetzen. Allein die Reue faßte ihn, er kehrte zu uns zurück, tat in strengster Form Kirchenbuße und wurde ein gesegneter Gehilfe seines Bekehrers. Auf einem seiner Bekehrungsgänge traf er zufällig mit seinem alten Bekannten Metakom und andern Häuptlingen zusammen, und seine Klugheit wußte bei dieser Gelegenheit zu erkunden, daß ein großer Schlag gegen die Weißen im Werke sei. Sofort machte er von dem, was er gehört, gesehen und erraten, dem Governor von Plymouth, unserem Freunde Winslow, ausführliche Anzeige. Aber drei Tage darauf wurde er von drei Indianern grausam ermordet. Zwei der Mörder gelang es zu fangen, und sie erlitten den Tod, wie Rechtens. Der dritte aber entkam, und es war dies kein anderer als Metakoms vertrautester Unterhäuptling, der teuflische Annawon. Demnach steht fest, daß die mörderische Tat von Philipp angestiftet oder geradezu befohlen worden ist, obgleich die zwei Erwischten jedes Zeugnis gegen ihren Sachem verweigerten, sogar auf der Folter, ein Beweis, in welchem Grade dieser Heide die Gemüter seiner Leute seinem überlegenen Willen untertan zu machen versteht.«

»O, Satan hat zu allen Zeiten seinen Anhängern die Macht der Verführung gegeben. Doch sprecht, Kapitän, welche Maßregeln hat die Regierung der Kolonie auf Sasamons Eröffnungen hin getroffen?«

»Vorerst die, alle Gemeinden zum Aufsehen zu mahnen, Waffenübungen für die Milizen anzuordnen und den Brüderkolonien Nachricht von der bedrohlichen Gefahr zu geben. Ich selbst bin, wie Ihr wißt, auf einer Rundreise begriffen, um in allen Niederlassungen nach den Vorräten von Waffen und Munition zu sehen, die waffenfähigen Männer zu mustern und nötigenfalls da und dort Anstalten zum Widerstande zu treffen. Zu meinem Bedauern muß ich jedoch sagen, daß der Vorfall mit Sasamon die Leiter der Kolonie mit fast zu ängstlicher Besorgnis erfüllt hat. Namentlich wirkt die Wahrnehmung, daß Philipp auf eine uns rätselhafte Weise so schnell von den Angaben Sasamons Kenntnis erhalten hatte, sehr niederschlagend, weil daraus hervorgeht, daß die Fühlfäden seiner Schlauheit bis in unsere Mitte sich erstrecken.«

»Die List der Bösen wird zu schanden werden an mir, spricht der Herr, und wohl dem, der seiner Verheißung vertraut. Ja,« fuhr der Greis fort, seine hohe Gestalt aufrichtend und mit dem ganzen Feuer jener kriegerischen Begeisterung, welche dem Puritanismus so außerordentliche Erfolge verschafft hatte, »ja, laßt den blutigen Heiden ankommen! Er soll in uns Männer finden, welche allen seinen Teufeleien Trotz zu bieten wissen. Der Herr hat uns hierher geführt in dieses Land als in ein neues Kanaan, welches er seinem erwählten Volke bereitet hat. Redlich haben wir diesen Boden erworben, mit unserem Schweiße haben wir ihn gedüngt, mit unserer Hände Arbeit ihn urbar gemacht. Fest wollen wir darauf stehen und uns von keinem davon verdrängen lassen, von keinem, und wäre er auch verbündet mit allen Mächten der Hölle!«

»Amen,« sprach der Kapitän und schlug an sein Schwert, daß es freudig in der Scheide klirrte; »Amen von ganzem Herzen. Aber seht, was kommt denn dort für ein wunderlicher Geselle daher?«

Eaton folgte mit den Augen der auf den nächsten Waldvorsprung deutenden Hand des Freundes und sagte dann: »Das ist ja fürwahr der alte Blackstone. Sicherlich hat seine Erscheinung etwas zu bedeuten, denn ohne gewichtigen Grund hätte der menschenscheue Einsiedler seine Wälder nicht verlassen. Seht, er hat uns wahrgenommen und kommt gerade auf uns zu.«


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