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»Oh Gott! Wir sind zu spät gekommen!« Stevens sprang in das Zimmer und warf seinen Revolver auf den Tisch. Barrat zwängte sich durch die zerbrochenen Fensterläden und sah sich um.
»Er hat ihn getötet, fürchte ich. Fünf Minuten früher und wir wären zurecht gekommen.« Stevens kniete neben dem regungslosen Sinclair. »Nein, er ist nicht tot, er atmet. Was ist Ihnen?«
Er sah auf: Barrat lehnte zitternd an der Wand. Sein Gesicht war kreidebleich. »Gleich werde ich mich erholt haben. Ich bin solche Dinge nicht mehr gewohnt – seit dem Krieg.« Er wagte kaum einen Blick auf den blutenden Körper zu seinen Füßen zu werfen.
»Schauen Sie sich lieber Forester an,« sagte Stevens unbewegt. »Ich glaube, ich habe ihn ordentlich erwischt. Ich schieße nicht schlecht.«
Barrat überwand seine Schwäche und untersuchte den gefallenen Verbrecher. Ein Blick genügte. Der Mann war tot.
Die junge Indierin war in einer Ecke zusammengesunken, stumm und ohne Tränen. Weit geöffnet starrten ihre Augen auf die Leiche des Mannes, dem sie untertan gewesen war. Der indische Diener war verschwunden.
Stevens allein behielt kaltes Blut. Sein Taschentuch erwies sich als unzureichend, um das aus Sinclairs Kopfwunde sickernde Blut zu stillen. »Wir brauchen Verbandzeug. Irgend etwas.«
Zania erhob sich schaudernd, als habe sie plötzlich das Bewußtsein wieder gefunden. Sie hätte entweichen können, die beiden Männer waren viel zu beschäftigt, um sich um sie zu kümmern, – aber sie schien nicht einmal an diese Möglichkeit zu denken. Sie kehrte nach einer Minute mit einem Musselintuch zurück und reichte es Stevens. Barrat hatte ihre Abwesenheit benützt, um die Leiche Foresters mit dem Tischtuch zu bedecken. Schließlich war auch dieser ein Mensch der eben noch geatmet hatte, und Barrat war kein Polizeibeamter.
»Rasch, einen Arzt! Verflucht, der Inder ist entwischt. Aber das macht nichts. Er war nur ein Werkzeug; hier liegt der wahre Schuldige.«
»Hören Sie mal,« sagte Barrat, »gestern abend, als Sinclair den ›Schlaganfall‹ hatte, sagte der Mensch hier, er wolle ihn ins französische Krankenhaus schaffen. Vielleicht sollten wir …«
»Gewiß, das ist das Beste,« unterbrach ihn Stevens. »Nehmen Sie einen Wagen und führen Sie ihn hin. Schicken Sie rasch meine Leute hierher, ich warte inzwischen.«
»Wenn aber die Inder zurückkommen?«
Stevens grinste. »Hoffentlich tun sie das.«
Barrat brachte den verwundeten Detektiv ins französische Hospital. Die Erwähnung von Stevens Namen öffnete ihm alle Türen.
Während die Aerzte ihre Untersuchung vornahmen, schritt er ruhelos im Hof auf und ab. Es war erst ein paar Tage her, seitdem ihn Madeline in dieses wilde Abenteuer hineingetrieben hatte. Gestern war er angekommen, in der Erwartung einer langen und mühsamen Suche und schon hatte er den Gesuchten gefunden, sein Leben gerettet und selbst dem Tode ins Antlitz geschaut.
Er war Foresters Droschke gefolgt, eine leichte Aufgabe, denn der Verbrecher war für einen Mann seines Kalibers merkwürdig sorglos gewesen. Wahrscheinlich hatte der Besitzer der Spelunke ihm gesagt, daß kein Verdächtiger in der Nähe sei. Die von Sinclair erhaltene Mahnung hatte ihn vorsichtig gemacht und er war zu Stevens geeilt, der sofort die Gefahr erkannte, in der Sinclair schwebte.
Sie waren sogleich zu dem Haus, in welches der »Arzt« Sinclair gebracht hatte, zurückgekehrt und hatten sich eingedenk Sinclairs Weisung, sich unter keinen Umständen einzumengen, mit der Rekognoszierung des Schauplatzes begnügt. Schließlich war es ihnen gelungen, den von der Außenwelt dicht abgeschlossenen Teil des Hauses ausfindig zu machen, der offenbar früher als Harem gedient hatte.
Barrat war für sofortiges Handeln, wohingegen Stevens als alter Praktiker es für richtiger hielt, in geschützter Stellung den Vorgängen im Innern des Hauses zu folgen. Es war ihnen sogar gelungen, abgerissene Bruchstücke des Geständnisses des Mörders zu erlauschen. Und so rasch hatten sich die Dinge schließlich entwickelt, daß sie gerade noch im letzten Augenblick eingreifen konnten.
Jetzt ging er, von brennender Ungeduld erfüllt, hier im Hofe auf und ab, während der Mann, den er gesucht hatte, bewußtlos oben lag.
Endlich erschien der Arzt. Wie lange es gedauert hatte! »Ihr Freund wird am Leben bleiben, obgleich er noch nicht zum Bewußtsein gekommen ist. Vollkommene Ruhe ist allerdings unumgänglich notwendig. Komplikationen sind nicht ausgeschlossen.«
»Großer Gott, ich darf ihn doch wenigstens sprechen, sobald er zum Bewußtsein kommt?«
»Ausgeschlossen.« Der Arzt erhob abwehrend die Hände. »Vollkommene Ruhe! Vielleicht in zwei Tagen!«
Alles Bitten erwies sich als vergeblich. Der Gedanke, seine Mission könne im letzten Augenblick scheitern, war unerträglich. Barrat suchte Stevens auf und traf ihn in glänzender Laune an.
»Bravo, bravo!« sagte er, als er Barrats Bericht vernommen hatte. »Die Hauptsache ist, daß er gesund wird. Wir haben ein schönes Stück Arbeit geleistet. Man hat diesen Verbrecher seit langem gesucht und der Rajah ist jetzt von allem Verdacht gereinigt. Das Mädel hat alles gestanden. Es hat sie mächtig erleichtert, wenn sie auch Angst hat, daß Forester ihr als Geist erscheinen wird. Aber das wird sich mit der Zeit geben, wenn sie erst wieder in ihrer Heimat ist.«
»Wird nicht wegen Foresters Tod eine Untersuchung eingeleitet werdend«
Stevens machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nur pro forma. Hier im Orient ist ein Menschenleben kein großer Wertgegenstand. Besonders ein solches Menschenleben nicht. Sinclair hat seine Aufgabe glänzend gelöst. Man wird in London und in Indien mit ihm zufrieden sein. Ich gönn' es ihm, er ist ein prachtvoller Kerl. Daß er ein paar kleine Fehler gemacht hat, werde ich nicht an die große Glocke hängen. Und Sie auch nicht, wie ich Sie kenne.«
»Verstehe,« Barrat mußte unwillkürlich lachen. »Nur eines ängstigt mich. Sinclair wird vermutlich während der nächsten Tage nicht reden können.«
»Ja, richtig,« sagte Stevens. »Ich fürchte, ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten für Sie.« Er nahm einige Papiere vom Tisch.
»Dieser Anthony, von dem Sie mir erzählt haben–«
»Rasch! Was ist mit ihm?«
»Seine Hinrichtung hat entweder schon stattgefunden, oder steht unmittelbar bevor.«
»Um Gottes willen! Das kann nicht möglich sein!« Barrat drohte vor Erregung die Stimme zu versagen.
»Hier sehen Sie! Die Hinrichtung wurde für den fünfzehnten festgesetzt. Die Berufung wurde abgelehnt.« Ein Blick auf den Kalender. »Heute ist der zehnte. Da wird sich wohl kaum mehr etwas machen lassen.«
»Es muß sich etwas machen lassen. Ich werde wahnsinnig bei dem Gedanken … Sinclair ist gefunden … und kann nicht sprechen. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß meine Braut davon überzeugt ist, daß nur Sinclair den Verurteilten retten kann.«
»Bis morgen müssen Sie auf jeden Fall warten. Aber ich werde jedenfalls das Krankenhaus anrufen.«
Barrat wartete in Todesangst, bis Stevens den Hörer niederlegte.
»Sein Zustand ist befriedigend, aber völlige Ruhe ist eine unbedingte Notwendigkeit. Wenn keine Komplikationen eintreten, kann man ihn morgen besuchen. Ich glaube, es ist besser, wenn ich hingehe. Heute läßt sich leider gar nichts tun. Sie müssen doch selbst todmüde sein. Gehen Sie zu Bett.«
Trotz seiner anscheinenden Gefühlskälte war Stevens kein Mensch ohne Empfinden. Barrats Aufregungszustand war ihm nicht entgangen.
Die Nacht schien Barrat die längste seines Lebens zu sein. Trotz eines Schlafpulvers, das Stevens ihm gab, wälzte er sich ruhelos im Bett. Stunden quälenden Wachseins wechselten mit grausigen Traumvisionen. Nicht etwa, daß ihm an Anthony persönlich viel gelegen wäre – im Gegenteil, der Schauspieler war ihm wenig sympathisch – aber er fühlte, daß Madeline es ihm nie vergeben würde, wenn er ohne Erfolg zurückkehrte. Nie würde Sie ihm glauben, daß er sein Bestes getan habe, um ans Ziel zu gelangen. Als Kaufmann wußte er, daß nur eines entscheidet: der Erfolg. Der Mißerfolg ist das schlimmste aller Verbrechen.
Noch ehe Stevens aufgestanden war, klopfte er schon an dessen Türe. Die Zeit, bis zu seinem Erscheinen dünkte Barrat endlos.
Stevens klingelte in aller Gemütsruhe nach seinem Frühstück. »Es ist noch zu früh. Die Aerzte würden mich jetzt noch nicht zu ihm lassen.«
Schließlich war er fertig und die beiden fuhren ins Krankenhaus. Der Arzt war mit seinem Patienten zufrieden. »Monsieur hat eine sehr starke Natur. Er hat kein Fieber und es sind bisher keine Komplikationen eingetreten. Aber äußerste Ruhe ist nach wie vor vonnöten. Vielleicht in einer Woche …«
»Darf ich ihn sehen?« fragte Stevens ruhig. »Ich habe nur einige Fragen an ihn zu richten. Er war auf der Jagd nach einem gefährlichen Verbrecher. Sie verstehen!«
Der Arzt verstand. Er kannte Stevens.
Sinclair saß mit verbundenem Kopf aufrecht im Bett. Er war bleich, aber ruhig. Stevens gab ihm einen nüchternen, geschäftsmäßigen Bericht über den Tod Foresters.
»Sie haben Ihre Ordre ausgezeichnet effektuiert. Die ›großen Tiere‹ zu Hause werden mit Ihnen zufrieden sein. Sie wollen sicher so bald wie möglich nach England zurück, nicht wahr?«
»Natürlich muß ich sofort zurück. Ueber all die Ereignisse hier habe ich einen Augenblick lang vergessen, wie dringend meine Rückkehr nach England ist.«
Plötzlich schien er sich wieder klar an die Zusammenhänge zu erinnern.
»Was tut Barrat hier?« Er packte Stevens erregt beim Arm.
»Regen Sie sich nicht auf, lieber Freund, sonst sage ich Ihnen überhaupt nichts.«
Sinclair beherrschte sich mit Anstrengung und lehnte sich in die Kissen zurück.
»Er kam wegen eines Mordfalles – wegen eines gewissen Anthony.«
»Wie steht die Sache?«
»Er soll in den nächsten Tagen hingerichtet werden.« Stevens versuchte seiner Stimme einen leidenschaftslosen Klang zu geben.
»Was?« Sinclair richtete sich jäh auf, ohne den Protest seines Besucher zu beachten. »Ich muß sofort abreisen, Stevens. Wann geht der Orientexpreß? Versuchen Sie nicht, mich zu hindern. Es handelt sich um Leben und Tod. Eine Flugverbindung gibt es wohl nicht?«
Ehe ihn der andere noch hindern konnte, war Sinclair schon aus dem Bett gesprungen und zog sich trotz seiner Schwäche mit fieberhafter Eile an. »Rasch, besorgen Sie mir ein Taxi und stehen Sie nicht untätig herum! Zahlen Sie für mich, was ich hier schuldig bin. Ich sende es Ihnen von England.«
»Darüber machen Sie sich keine Sorgen.«
Sinclairs Erregung hatte Stevens angesteckt. Er eilte hinaus, während Sinclair seine Toilette beendete. Der Arzt stürmte in das Zimmer. »Monsieur will doch nicht fort?« fragte er bestürzt.
»Ich muß. Sofort. Herr Stevens wird Ihnen alles erklären und Ihnen bezahlen, was ich schuldig bin.«
»Ich darf Ihnen die Reise unter gar keinen Umständen erlauben. Sie beschwören leichtsinnigerweise Komplikationen herauf.«
Aber schon war Sinclair aus der Türe. Der verdutzte Doktor hatte das Nachsehen. Der gute Mann zuckte die Achseln. Daß alle Engländer verrückt seien, wußte er schon lange, der hier war einfach noch ein bißchen verrückter als die anderen.
Draußen warteten Barrat und Stevens bereits mit einem Auto. Sinclair schüttelte ihnen eiligst die Hand und stieg ein. Für Erklärungen war jetzt keine Zeit.
»Zuerst zu Ihrem Büro, um meine Sachen zu holen. Dann gleich zum Bahnhof.« Sinclair lehnte sich in die Kissen zurück. Ihn schwindelte.
»Ich habe mir Ihr praktisches Prinzip, immer Kognak bei sich zu haben, gemerkt,« sagte Barrat und reichte Sinclair eine Flasche, aus der dieser dankbar einen langen Schluck tat.
Stevens sah auf die Uhr. Kostbare Minuten verflogen. Endlich erschien Jarvis, den Stevens ausgeschickt hatte, das Gepäck zu holen. Die Koffer wurden in aller Geschwindigkeit in den Wagen verstaut.
»Zum Bahnhof. Fünfzig Piaster Trinkgeld, wenn Sie den Orientexpreß erwischen.« Der Chauffeur, brummte etwas und gleich darauf sausten sie in lebensgefährlichem Tempo davon. Auf der Galatabrücke wurden sie von einem Verkehrsschutzmann aufgehalten. Sinclair knirschte mit den Zähnen. Stevens sah auf die Uhr.
»Ich fürchte, Sie werden den Zug nicht mehr erwischen,« sagte er.
Sinclair hatte inzwischen ein Blatt aus seinem Notizbuch gerissen und kritzelte hastig ein paar Zeilen darauf. »Schicken Sie das Telegramm ab, falls ich den Zug erwische.«
Stevens las das Telegrammkonzept und sein Blick drückte Erstaunen aus. Es war an Boyce, Scotland Yard, gerichtet und lautete folgendermaßen:
»Bin auf der Rückreise. Ersuchen Sie Minister des Innern, die Hinrichtung Anthonys aufzuschieben. Aeußerst dringend. Sinclair.«
Barrat erinnerte sich seines Madeline gegebenen Versprechens und übergab Stevens ein paar Zeilen mit der Bitte, auch dieses Telegramm aufzugeben. Er teilte seiner Braut nur mit, daß er Sinclair gefunden habe und mit ihm zurückkehre.
»Bei Gott, alter Freund,« sagte Stevens, »das kommt mir vor, wie ein Wettlauf mit der Zeit.«
Das Taxi schoß wie ein Blitz dahin. Der Chauffeur raste durch die Straßen von Stambul, ohne sich an irgend welche Fahrvorschriften zu halten. Als sie auf dem Bahnsteig anlangten, fuhr der Orientexpreß gerade langsam aus der Halle. Sinclair stieß den Mann, der seine Fahrkarte zu sehen verlangte, einfach beiseite und sprang in den letzten Waggon des Zuges. Barrat folgte mit dem Gepäck.
Sinclairs Legitimation diente ihm als Freikarte für alle Züge Europas und Barrat hatte seine Rückfahrkarte. Alles war also in Ordnung. Kaum hatten sie sich schwer atmend in ein Kupee geworfen, als Sinclair sich an Barrat wandte.
»Und jetzt erzählen Sie mir die ganze Geschichte vom Anfang bis zum Ende. Bemühen Sie sich, keine Einzelheiten auszulassen, jede Kleinigkeit kann von höchster Wichtigkeit sein.«
»Wollen Sie sich nicht erst ein wenig ausruhen? Vergessen Sie nicht, daß Sie sehr krank sind und daß der Arzt Ihnen äußerste Ruhe verordnet hat.«
Sinclair lächelte grimmig. »Für mich gibt es jetzt keine Ruhe – aber haben Sie keine Angst um mich. Ich halte was aus. Uebrigens entschuldigen Sie, Barrat, daß ich in der Eile bisher daran vergessen habe, Ihnen zu danken. Ich verdanke Ihnen mein Leben.«
Er reichte Barrat stumm die Hand und dieser fühlte sich für seine Anstrengungen reichlich belohnt, ob sie nun von Erfolg gekrönt sein würden oder nicht.
Stück für Stück erfuhr Sinclair die Geschichte des Falles. So rasch der Orientexpreß auch fuhr, ihm fuhr er zu langsam. Von Zeit zu Zeit stand er auf und schritt ruhelos im Korridor auf und ab. Die wilde mazedonische Landschaft flog draußen vorüber und dann die Ebene von Drama, plötzlich hielt der Zug mitten auf der Strecke. Heftige Regengüsse hatten die Geleise unterwaschen und verursachten einen stundenlangen Aufenthalt. Zähneknirschend sah Sinclair den Streckenarbeitern zu. Am liebsten hätte er selbst zum Spaten gegriffen, um mitzuhelfen. Schließlich fuhr der Zug im Schneckentempo auf der notdürftig reparierten Strecke weiter.
Dann endlich Belgrad. Sinclair bestellte telephonisch in Paris ein Sonderflugzeug nach dem Londoner Flughafen Croydon. Das war alles, was er tun konnte.
Das sorglose Geplauder der Mitreisenden riß an den Nerven der beiden Männer. Sie starrten in die Landschaft hinaus – ohne sie zu sehen. Der Aufenthalt an den Grenzen mit seinen kleinlichen Paß- und Zollplackereien schien ihnen endlos.
Sie kamen sich wie erlöst vor, als der Expreß endlich in die Bahnhofshalle von Paris einfuhr. Es war vier Uhr. Für den nächsten Vormittag, neun Uhr, war die Hinrichtung angesetzt.
In Paris trennten sich die beiden Reisegefährten. Barrat sollte mit dem Gepäck per Bahn nachfahren. In Kenyons Haus wollten sie sich spät am Abend wieder treffen. Nicht ein einziges Mal während der langen Fahrt hatte Barrat Sinclair gefragt, was er zu unternehmen gedenke. Sein Vertrauen zu dem Detektiv kannte keine Grenzen.