Irene Forbes-Mosse
Peregrina's Sommerabende
Irene Forbes-Mosse

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Widmung an Irland

        Es tönte einst ein sagenhafter Zweig,
Als Irland noch beherrscht von ihren Söhnen,
Und Liebesruhe zog mit seinem Tönen
Wie Druidensegen durch das ganze Reich.

Der Bauersmann liess seine Heerden gehn,
Der Kaufmann liess sein Sorgen und sein Handeln,
Und finstre Krieger sah man träumend wandeln,
Ein frommer Zauber schien durch's Land zu wehn.

Verbanntes Volk, das in der Fremde litt,
Ich seh' Euch treu an Erins Zukunft spinnen,
Verstreut und arm, und traurig Euer Sinnen:
Ich bring' den Zweig der hellen Glöckchen mit.

Ich riss ihn von dem Busch im salz'gen Wind . . . .
Ihr grünen Büsche, sturmgepeitscht und müde,
Weiden von Erin! flüstert es im Liede
Wie tief die Schmerzen unsrer Heimath sind.

Doch auch manch Scherzwort klingt aus alter Zeit,
Da lacht Ihr herzlich auf, dass jäh erschüttert
Das Spinngeweb am düstern Balken zittert,
Und leise – durch das Lachen – seufzt das Leid.

Ihr Zauberglöckchen, die so süss erzählt,
Erinnrung kommt auf Euren Ruf geschritten,
An alte Brunnen, an verfallne Hütten,
An treue Männer, die den Tod erwählt!

 


 


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