Irene Forbes-Mosse
Peregrina's Sommerabende
Irene Forbes-Mosse

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Der verschlossene Garten

        Als ich jung und bang und einsam war
Hast Du mich an Dein Herz genommen,
An Deines Herzens mildes Feuer,
Hast meine Füsse in den Schooss genommen
Und sie gestreichelt bis ich schlief.
Nun bist Du alt und krank und ganz allein,
Nun will ich Deine Hände streicheln,
Und vor dem rothen Feuer sitzen
Und an die rothen, rothen Rosen denken . . . .
Sie hingen tief herab
Ueber die Mauer
Wo der heimliche Garten war.

War das Thürchen ganz verrostet
Oder waren unsre Hände zu schwach?
Durch's krause Gitterwerk starrten wir,
Und sahen blühende Bäume, grosse,
Tönende Schmetterlinge,
Und grüne, verschlafne Brunnenbecken . . . .
Vom Moosbart des Flussgotts
Flossen Tropfen hinab auf seine breite Brust . . . .
. . . . . . Und haben uns zugenickt, und gedacht,
Da drinnen ist's sehr lieblich und sehr gut!

Wir mussten weitergehn, die heisse Strasse
Wo geduldig die weissen Stiere zogen,
– Ihr Athem duftete gleich Wiesen der Kindheit –
Und die Grillen im Graben
Baten um Almosen,
Die schwarzen Zigeunerkinder des Sommers . . . .

Aber die Strasse zog weiter
Und ich verlor Dich aus meinem Dasein.
Dann aber, als ich Dich wiederfand,
                    O Du mein Herz,
Lächelten wir und athmeten tief,
Und in unsern Gedanken
Erstand der heimliche Garten . . . . . .
. . . . . . . . Endloses Rosengeflüster! . . . . .

 


 

 


 

 


 

Der Vogel mit dem Ringelroth
Singt Leide
LeideLeide
Er singt dem Täublein seinen Tod . . . .
Zicküth
zicküthzicküth

(Aus dem Märchen von Jorinde und Joringel.)

 


 


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