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Danklied.

1856.

Wohlauf! Laß singen, laß erklingen,
Was in dir singen und klingen kann,
Mein Herz, von allen großen Dingen,
Die Gott der Herr an dir getan,
Wie er so treu und wunderbar
Dein Gott und Herr und Vater war.

Wie er, der Fromme, Starke, Milde,
Des Name Weisheit heißt und Rat,
Dich Menschenkind nach seinem Bilde
Aus seiner Kraft geschaffen hat,
Mit Schönheit dich und Majestät
Vor aller Kreatur erhöht;

Wie er, von dem wir alles haben,
Was uns hienieden schon beglückt,
Mit Erdenfreuden, Himmelsgaben
Dich hat von Anbeginn geschmückt,
Daß durch der Erde Nebelschein
Stets schien sein Himmelslicht hinein.

Ja, der uns alles Heil verkündet.
Sein höchster, eingeborner Sohn,
Der Erd' und Himmel fest verbündet,
Er kam, das Licht von Gottes Thron,
In dessen wundersamem Schein
Wir alle sollten selig sein.

O Lieb' und Treue sonder Wanken,
Hoch über Menschentraum und Wahn
Und allen Sinnen und Gedanken,
Was Gott der Herr an uns getan,
Daß wir getrost aus dieser Zeit
Hineinschaun in die Ewigkeit!

Daß er uns Wahrheit, Licht und Leben
In seinem höchsten Ebenbild,
Das hellste Gotteslicht gegeben
Im Heiland, unserm Hort und Schild,
Der fröhlich in uns jauchzt und spricht:
Kind Gottes, trau und zage nicht!

Drum will ich singen, danken, loben,
Solange Atem in mir ist,
Mein süßes, sel'ges Licht von oben,
Gott meinen Herrn und seinen Christ,
Mein Lebenslicht, mein Liebeslicht,
Der Unaussprechlich's zu mir spricht.

Ja unaussprechlich große Worte –
Wie spräche sie mein Erdenmund
Und machte hier am dunkeln Orte
Schon ganz den hellen Himmel kund?
Hier schweige, Herz, und bete an,
Was keine Zunge sprechen kann.



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