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Gott hält die Wacht.

1856.

Warum betrübst du dich so sehr,
O Menschenherz, und sinkst im Meer
Des tiefsten Erdenjammers unter?
Schau auf und werde frisch und munter,
Schau auf zu Gottes Lieb' und Macht:
Er ist dein Gott, er hält die Wacht.

Auf! Aus dem bangen Erdenleid!
Auf! Aus der feigen Zeitlichkeit!
Weg mit dem Grübeln, Sorgen, Grämen
Um eitel Schatten, Scheine, Schemen!
Blick auf! Gib auf die Höhen acht!
Dort waltet Gott und hält die Wacht.

Blick auf! Gab er dir nicht den Geist,
Der mutig hin nach oben weist,
Zum Lichte hinweist aus dem Dunkeln,
Wo hellere Sterne selig funkeln?
Blick auf zu dem, der dich gemacht!
Er ist dein Gott und hält die Wacht.

Zu ihm blick auf, zu seinem Sohn,
Der niederstieg vom Himmelsthron,
Erschien, ein milder Stern der Gnaden,
Zu heilen deinen Seelenschaden;
Auf deinen Liebesstern gib acht:
Er und der Vater halten Wacht.

Drum auf! Aus kurzer Zeitlichkeit
Schau auf zur langen Ewigkeit,
Schau aus dem trüben Erdgewimmel
Empor in deinen lichten Himmel,
Schau auf zur Weisheit, Lieb' und Macht,
Die halten ewig treue Wacht.



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