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Gespräch mit Stöcken und Degen.

1846.

Meine Stöcke stehn gereiht,
Gar ein dicker Haufen,
Steif genug, noch hundert Jahr
Durch die Welt zu laufen;

Und der Säbel mittendrin,
In vergangenen Tagen
Einst von mir zu Schutz und Trutz
Durch die Welt getragen.

Und nun stehn sie da so still,
Freud- und Leid-Gesellen,
Und mir wollen Brust und Aug'
Bei dem Anblick schwellen.

Ach! Gesellen, gebt euch drein,
Alles muß auf Erden
Nach dem Sturm der Lust und Kraft
Zahm und stille werden.

Tröstet euch, ihr bleibet hier,
Werdet bald mit andern
Lustig über Berg und Tal,
Seen und Ströme wandern.

Alter, du doch schäme dich,
Hier vor den Gesellen
Deines weiland Tagewerks
Dich so mürb zu stellen.

Dieser Träne schäme dich,
Die dem Aug' entgleitet,
Du, dem die Unendlichkeit
Himmelwandrung spreitet.

Dort wird frisch aus frischem Holz
Neuer Stab geschnitten
Und mit neu geschliffnem Stahl
Neuer Kampf gestritten.

Also ist es, soll es sein!
Nimm dir kühnes Wollen,
Und so laß dein Küglein froh
Mit den Sternen rollen.



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