Friedrich Theodor Fischer
Lyrische Gänge
Friedrich Theodor Fischer

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Nachts.

       

Sie schläft. Ein süßes Athmen hebet
    Den holden Busen sanft und leicht;
Der Geist ist in ein Land geschwebet,
    Wohin der Sorge Pfeil nicht reicht.

Scharf war die Pein der letzten Tage –
    Schließ' nur die müden Augen zu!
Das Schicksal pocht mit schwerer Frage;
    Sie wird sich lösen, schlummre du.

Schlaf' nur! Du brauchst es nicht zu wissen,
    Daß unter dir der Freund sich regt,
Daß er in tiefen Finsternissen
    Dein Loos in seiner Brust bewegt.

Und doch! Er naht dem stillen Raume
    Mit Geistertritt und rührt sich nicht
Und horchet, ob sie nicht im Traume
    Wohl leise seinen Namen spricht.


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