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Einundzwanzigstes Kapitel

Anzeichen der Enttäuschung

Trotz aller Art von Freiheit, die wir genossen, blieb der Verkehr mit der Außenwelt uns noch verboten. Doch wurden eine Menge Neuigkeiten, die ein jeder von uns sich auf irgendeine Weise zu verschaffen wußte, gemeinschaftlich besprochen und mußten in unserer unterirdischen Höhle, wie den Räubern die Beute, allen möglichen Hoffnungen, starken und schwachen, zur Nahrung dienen. Gierig sammelte man alles, was auf unsere baldige Befreiung hindeutete, und ich gab mir den Anschein, ehrenhalber, als ob auch ich diese Freiheit wie die anderen ersehnte. Im Grunde meines Herzens aber war ich weit davon entfernt.

Endlich, während der letzten Tage des Jahres, kam der Kriegsminister Le Blanc, der sich lange nicht gezeigt hatte, wieder einmal in die Bastille. Er sprach zuerst mit verschiedenen anderen Gefangenen, danach wurde ich vor ihn gerufen, um über alles, was ich von der Angelegenheit der Herzogin von Maine wüßte, Rechenschaft abzulegen. Man sagte mir, daß die Herzogin selbst ein umfassendes Geständnis abgelegt habe und daß also für mich kein Grund weiter bestünde, ihre Geheimnisse zu bewahren.

Darauf antwortete ich, ich hätte nicht geglaubt, daß man mich für so gut unterrichtet halte, da man mich in der langen Zeit meiner Gefangenschaft nur ein einziges Mal examiniert habe. Und was könnte überdies an meinen Aussagen noch gelegen sein, da die Herzogin von Maine selbst bereits alles gestanden hat, die doch, was ihre eigene Person betrifft, besser als irgend jemand darüber Bescheid wissen muß.

»Ihr könnt wenigstens nicht leugnen,« versetzte Herr Le Blanc, »daß Ihr der Herzogin von Maine Briefe aus Spanien übergeben habt.«

Darauf antwortete ich, daß ich Briefe aus verschiedenen Ländern erhalten habe, die aber durchaus in keiner Beziehung zur Herzogin von Maine gestanden hätten.

»Die wenigen, um die es sich handelt,« versetzte der Minister, »waren von dem Baron von Wales.«

Ich gab zu, daß ich durch eine mir unbekannte Person Briefe von dem Baron von Wales erhalten habe.

Herr Le Blanc darauf:

»Ihr wußtet von der ganzen Verschwörung, und man will, daß Ihr ein Geständnis macht oder Ihr werdet Euer Leben lang in der Bastille bleiben.«

»Nun,« entgegnete ich, »das ist für ein armes Mädchen wie ich eine Versorgung.«

»Aber gerade nicht die angenehmste,« meinte er.

»Auch ich«, versetzte ich, »würde sie nicht aus freien Stücken wählen, aber lieber will ich darin verharren, als unwahre Erzählungen erfinden, um mich dadurch herauszuziehen.«

Herr Le Blanc merkte bald, daß nichts aus mir herauszubringen sei. Er sagte endlich, er werde mit Herrn von Argenson, dem Großsiegelbewahrer, wiederkommen und mir einen schriftlichen Befehl der Herzogin von Maine bringen, alles auszusagen, was man von mir wissen wolle.

Ich erwiderte, daß ich einen solchen Befehl mit der schuldigen Hochachtung entgegennehmen werde, doch wäre ich nicht imstande, mehr zu sagen, als ich bereits gesagt hätte.

Herr Le Blanc, wenig befriedigt von meinen Antworten, verließ mich und zeigte keine Lust mehr, mich noch ein zweites Mal auszufragen.

Als ich diese ärgerliche Unterhaltung überstanden hatte, kam Herr von Le Mesnil zu mir. Ich erzählte ihm den Verlauf des Verhörs und im Uebermaß der Freude über meine Antworten vergaß er die Zurückhaltung, die er sonst gegen mich beobachtete.

»Nein,« rief ich mit den Worten einer damals vielgespielten Oper,

»Nein, meiden wir, mein Freund, gemeiner Seelen Flachheit.
Befleckend unsern Ruhm mit würdeloser Schwachheit.«

Und so zog ich mich aus dieser Falle ebenso geschickt wie aus derjenigen des Herrn Kriegsministers.

Einige Tage später, es war der 5. Januar 1720, kam der Befehl, durch den die gesamte Dienerschaft der Herzogin von Maine, Kammerdiener, Lakaien, Wäscherinnen und wie sie sonst heißen mochten, ihrer Gefangenschaft enthoben wurden, mit Ausnahme des armen Herrn von Malesieu und meiner Wenigkeit, und zur selben Zeit erhielten der Marquis von Pompadour und der Chevalier von Le Mesnil den königlichen Befehl, die Bastille zu verlassen und sich in die Verbannung zu begeben.

Der Chevalier mußte sich in seine Heimat nach dem Anjou zurückziehen. Er kam, um mir eilig Lebewohl zu sagen.

Diese schnelle Trennung hatte ich nicht erwartet. Noch weniger hatte ich gedacht, fast als einzige von dem ganzen Haufen im Gefängnis zurückbleiben zu müssen; da doch das ganze Haus der Herzogin von Maine sich wieder in Freiheit befand, in die sie selber, vollständig begnadigt, zurückkehrte.

Aber ich achtete dessen kaum, so sehr war ich mit der Entfernung des Chevalier von Le Mesnil beschäftigt. Er schien mir nur mäßig gerührt, sich von mir trennen zu müssen; die Freude darüber, unserer traurigen oder wenigstens notgedrungenen Wohnung den Rücken zu kehren, zeigte sich bei ihm größer als das Bedauern, mich dort zurückzulassen. Ich für mein Teil würde anders empfunden haben, wenn ich zuerst gegangen wäre.

Dieser Unterschied zwischen unseren Gefühlen, den ich manchmal vermutet, aber noch nie so klar empfunden hatte, verursachte mir einen Schmerz mehr in meiner üblen Lage, und zwar den allerempfindlichsten. Es blieb mir aber keine Zeit, auch hätte ich nicht den Wunsch gehabt, dem Herrn von Le Mesnil etwas von meinen Empfindungen zu zeigen.

Er reiste ab und ich blieb zurück in einer Art Erstarrung, wo die Seele, zu voll von Gefühlen, keiner bewußten Regung mehr fähig ist.

Aus dieser Stimmung wurde ich herausgerissen durch die Aufforderung des Schließers, mich nach dem Hause des Gouverneurs zum Mittagsmahl zu begeben, das ich mit dem Marquis von Saint-Genez, dem traurigen Gefährten meines Unglücks, zusammen einnahm, der Gouverneur selber war über Land gefahren, da er nicht wußte, was sich an diesem Tage ereignen sollte.

Wir hatten also nur den Leutnant von Maisonrouge zum Gesellschafter, der, ganz verwirrt von dem Vorgefallenen und dem, was er uns noch anzukündigen hatte, kein Wort zu äußern vermochte.

Eine traurigere Mahlzeit als diese läßt sich nicht denken. Nach ihrer Beendigung wollte ich, wie sonst, in das Zimmer des Gouverneurs hinaufsteigen, um dort den Kaffee einzunehmen, aber der Leutnant des Königs hielt mich an der untersten Treppenstufe zurück.

»Gehet nicht hinauf,« sagte er, »Ihr müßt Euch unverweilt auf Euer Zimmer begeben und dürft dasselbe nie wieder verlassen.«

»Gut,« antwortete ich, und indem ich Fräulein Rondel beim Arm faßte, verfügte ich mich nach meiner Zelle.

Nachdem der Königsleutnant sich dieser Pflicht entledigt hatte, folgte er mir auf mein Gefängnis. Hier erzählte er mir, daß der Minister Le Blanc mit dem Befehl zur Freilassung der anderen Gefangenen zugleich die Weisung erteilt hätte, uns Zurückbleibende strenger als je vorher einzuschließen. Er, der Leutnant, habe den Kriegsminister darum ersucht, uns wenigstens diesen einen Tag wie sonst im Gouvernement speisen zu lassen und es gutzuheißen, daß er uns die schlimme Eröffnung erst nach dem Essen mache.

Ich sah den guten Leutnant aufrichtig bekümmert über diese Ungnade, die ich aber selber als eine Erleichterung betrachtete. Denn da ich den nicht mehr sehen durfte, nach dem all mein Sinnen stand, fühlte ich mich glücklich, überhaupt niemanden zu sehen und keinem fremden Menschen ein Schauspiel mit meiner Traurigkeit geben zu müssen.

Ich wollte nicht, daß man den Grund meiner Niedergeschlagenheit erriete, und noch weniger, daß man dieselbe meinem Mangel an Mut zuschreiben könnte. Denn es ist nur zu wahr, daß wir vor den Schwächen, von denen wir uns frei fühlen, mehr Abscheu empfinden, als vor denen, die uns anhaften.

Herr von Maisonrouge erriet nichts von diesen verschiedenen Regungen in meiner Seele, er glaubte mich nur aufs äußerste betrübt über diese erneute strenge Gefangenschaft in demselben Augenblick, wo sie enden sollte. Er suchte sich über die Ursache dieser Behandlung klar zu werden und fragte mich, was ich darüber dächte.

»Anscheinend«, erwiderte ich, »behandelt man mich wie den Esel in der Fabel, der nur mit der Zungenspitze an das Heu gerührt und für die anderen viel schuldigeren aber stärkeren Tiere büßen mußte.«

Wir unterhielten uns lange über dieses Ereignis, ohne mehr Licht in die Sache zu bringen. Da der Leutnant mich nun so aller Gesellschaft beraubt und in einem in jeder Hinsicht traurigen Zustand sah, nahm er seine eifrigen Bemühungen um mich wieder auf. Zwei Tage nach der Abreise des Chevalier von Le Mesnil sagte er mir, er habe von diesem ein Briefchen erhalten, das viel Liebes für mich enthielte. Er wollte es mir zeigen, konnte es aber nicht finden, und ich kannte ihn zu gut, um nicht eine seine List dahinter zu vermuten. Er wollte mich in meiner Trostbedürftigkeit ein wenig aufrichten, und sei es auch um den Preis einer frommen Lüge.

Am andern Tage aber erhielt ich ein an mich direkt gerichtetes Schreiben von Herrn von Le Mesnil, das mich wenig befriedigte. Dann hörte ich mehrere Tage lang gar nicht von dem Chevalier sprechen, und während dieser Zeit beschäftigte ich mich damit, tausendmal immer und immer wieder die traurigsten Betrachtungen über sein Benehmen anzustellen. Es wurde mir klar, daß seine Gefühle, die ich für unerschütterlich gehalten hatte, vom ersten Hauch wie leere Spreu verweht worden und mein Schmerz darüber ging ins Grenzenlose.

Endlich brachte mir der Leutnant einen zweiten Brief. Darin meldete mir Herr von Le Mesnil seine bevorstehende Abreise von Paris und sprach dann von einer langen Unterhaltung mit einem seiner Freunde, der noch mit unserem Hof in Verbindung stand. Diesen Freund habe er ins Vertrauen gezogen und ihm über seine Verbindung mit mir gesprochen, da er es für nützlich erachtet, ihn zu unseren Gunsten zu stimmen, damit er seinen Einfluß bei meiner Fürstin in diesem Sinne verwende.

Ueber dieses Vorgehen freute ich mich außerordentlich. Ich sah darin einen Beweis von der Aufrichtigkeit feiner Absichten, wie von dem Eifer, sie auszuführen.

Sehr betrübte mich aber, daß ich nun keine Gelegenheit mehr haben sollte, Nachrichten von ihm zu erhalten oder ihm solche zukommen zu lassen. Er reiste nach dem Anjou ab, und der Post unsere Briefe zu übergeben, wäre gefahrvoll gewesen.

Da kam unser unvergleichlicher Freund, der mohrenköpfige Maisonrouge, uns abermals zu Hilfe. Er fühlte, welchen Kummer und welche Unruhe mir eine solche Entbehrung verursachen mußte.

»In Eurer Lage«, sagte er, »geht es nicht an, daß Ihr dem Chevalier von Le Mesnil schreibt oder Nachrichten von ihm erhaltet. Ich selbst aber werde dem Chevalier jede Woche schreiben, Ihr sollt meine Briefe und die Antworten darauf lesen und so werdet Ihr wechselseitig stets von allem, was Euch beide betrifft, unterrichtet sein.«

Den Wert dieses Dienstes mußte ich hoch einschätzen. Denn der Schein eines Einverständnisses mit jemandem, der eben aus seiner Bewachung entlassen war, konnte seine Treue im Dienst verdächtig erscheinen lassen; aber nichts vermochte ihn zurückzuhalten, wenn es sich dabei um meine Zufriedenheit handelte.

Um meine Befreiung noch hinauszuschieben, blieb der Regent bei seinem Wort bestehen, ich müsse ebenso wie die anderen Gefangenen ein schriftliches Eingeständnis vorlegen. Von dieser Bedingung wollte er nicht abgehen. Und vor allem wollte er sich durch meinen lächerlichen und komödiantenhaften Heroismus, wie er sich ausdrückte, nicht zum Narren halten lassen.

»Dieses Gänschen«, so soll er sich geäußert haben, »bildet sich ein, mehr Mut zeigen zu müssen als ein Graf und Herzog.«

Um mich also zur Unterwerfung zu bringen, ordnete man Herrn von Torpanaux an mich ab, der mir bekannt war als Beamter des herzoglichen Hauses von Maine. Man glaubte, ich würde mich ihm gegenüber weniger hartnäckig zeigen. Er erhielt die Erlaubnis, mein Zimmer zu betreten, wo ich bis jetzt noch niemanden von der Außenwelt empfangen hatte.

Er sagte mir, er komme im Auftrag der Herzogin von Maine, um mich von allen Eiden zu entbinden, die ich in Hinsicht der Bewahrung höchstderer Geheimnisse geleistet hätte. Da die Frau Herzogin selber genötigt worden, alles zu gestehen, so dispensiere sie mich in dieser Hinsicht vollständig von jeder Rücksichtnahme.

Darauf antwortete ich, daß ich keinerlei Eide geschworen, und daß ich nicht wisse, was er mit seinen Worten sagen wolle. Ihre königliche Hoheit sei Herrin, über ihre Angelegenheiten auszusagen, die sie weit besser kenne als ich. Ich selber sei nicht halb so unterrichtet und erinnere mich auch nicht genügend an alles und darum sei ich entschlossen, überhaupt nichts zu sagen.

Bei dieser Gelegenheit, wie bei manchen ähnlichen, ermahnte mich meine Kammerfrau Rondel, mit einem über ihren Stand hinausgehenden Mut, mich nicht durch solche und ähnliche Versuche zum Sprechen verführen zu lassen.

»Das Betragen, das Ihr bis jetzt durchgeführt habt,« so sagte sie zu mir, »hat Euch Ehre gemacht. Glaubt mir, Ihr dürft es jetzt nicht Lügen strafen. Was kann Euch noch geschehend Die Sache ist beendigt. Ihr habt nichts zu fürchten, als noch ein wenig länger im Gefängnis zu bleiben. Aber wir sind ja allmählich daran gewöhnt.«

Immer ist es mir bewundernswürdig erschienen, wenn ein Dienstbote, auf den nichts von der Ehre seines Herrn abfällt, doch so zartfühlend in diesem Punkt ist und bereitwillig seine eigene Freiheit zum Opfer bringt.

Die Unterhandlungen, von denen ich eben gesprochen, ließen mich an meine baldige Befreiung glauben. Da es aber den Anschein hatte, als ob der Regent nicht einwilligen würde, daß ich sofort zu der Herzogin von Maine zurückkehre, so dachte ich mir eine Zuflucht zu sichern, die ich jeden Augenblick nötig haben konnte. In meiner notgedrungenen Weltflucht hatte ich Geschmack an der Einsamkeit gefunden und das mühevolle Dasein, das ich in der Welt geführt hatte, ließ mir den Aufenthalt in einem Kloster begehrenswert erscheinen. Dort hatte ich zuerst meine Heimat gefunden, und mich stets von Zeit zu Zeit danach zurückgesehnt. Vor allem hatte ich den Wunsch, in das Kloster von Mariä Heimsuchung einzutreten, wo Frau von Grieu noch immer lebt« und wo ich, von der Provinz kommend, mich zuerst niedergelassen hatte.

Diesen Plan besprach ich mit Herrn von Maisonrouge, und er bewog seinen Freund, den Marquis von Châtelet, an seine Schwester, Frau von Richelieu, die gegenwärtige Aebtissin dieses Klosters, in dieser Sache zu schreiben.

Doch bald nach dieser kleinen Unterhandlung erfuhr ich, daß die Frau Herzogin von Maine fest darauf bestünde, mich wieder bei sich zu haben, sobald ich aus der Gefangenschaft entlassen wäre, und so wurden meine Pläne wieder ganz unsicher.

Das Entscheidendste hing von der Rückkehr aus seiner Verbannung und dem weiteren Vorgehen des Chevaliers von Le Mesnil ab. Herr von Maisonrouge schrieb ihm, seinem gegebenen Wort getreu, alle acht Tage und erhielt ebensooft Antwort, die ich, wie die Briefe des Leutnants, zu lesen bekam. Ich fand die Antworten des Chevalier immer sehr zurückhaltend, was man aber der Gefahr zuschreiben konnte, aufgegriffen zu werden.

Drei und einen halben Monat hatte Herr von Le Mesnil in seiner Verbannung zugebracht, als er uns seine Rückkehr ankündigte, die sofort erfolgte. Gleich nach seiner Ankunft zu Paris suchte er unsern Leutnant auf, stellte ihm viele Fragen über mich und bat ihn, mir einen Brief zu übergeben, der mir wenig gefiel.

Er handelte hauptsächlich von der Notwendigkeit, mich aus dem Gefängnis zu ziehen. Sein Stil schien mir verändert, und ich hegte den Verdacht, seine Gefühle wie seine Absichten könnten die gleiche Umwandlung erfahren haben. Was mir Maisonrouge von seiner Unterredung mit ihm berichtete, und was er schonend verschwieg, wie ich wohl merkte, wie noch mehr die düstere Miene, mit der er seine Erzählung vorbrachte, alles trug dazu bei, mich zu ängstigen.

Dann wieder suchte ich mir einzureden, daß meine Besorgnisse ganz grundlos seien.

Warum, sagte ich mir, soll die Traurigkeit des Rivalen eine Untreue des Bevorzugten ankündigen? Müßte der Rivale nicht eher eine schlecht verhehlte Freude dabei empfinden? Es ist wohl die Gewißheit seines Unglücks, nicht des meinigen, die ihn so betrübt.

So sagte ich mir, um mich zu beruhigen, aber tausend andere schmerzliche Einwände erregten mich aufs neue, und mehrere Briefe, die ich während der letzten Zeit meiner Gefangenschaft von Herrn von Le Mesnil erhielt, versetzten mich in einen Zustand von Ungewißheit und Verwirrung, die ich in meinen Antworten so gut wie möglich zu verbergen suchte.


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