de Laclos, Choderlos
Gefährliche Liebschaften
de Laclos, Choderlos

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Vierundsiebzigster Brief

Der Vicomte von Valmont an Cécile Volanges. (Mit dem vorhergehenden Brief.)

Der Freund, der Ihnen dient, weiß, daß Sie nicht haben, was Sie zum Schreiben brauchen, und so hat er dafür gesorgt. Sie finden im Vorzimmer Ihres Appartements unter dem großen Schrank zur linken Hand Papier, Feder und Tinte. Sie können alles das an demselben Ort lassen, wenn Sie keinen sicherern wissen. Ihr Freund bittet Sie, nicht beleidigt zu sein, wenn er Ihnen in Gesellschaft wenig Aufmerksamkeit schenkt und Sie wie ein Kind behandelt. Dieses Benehmen scheint mir notwendig der Sicherheit wegen, die ich brauche, um ungenierter am Glücke meines Freundes und des Ihren arbeiten zu können. Ich will Gelegenheiten herbeiführen, Sie zu sprechen, sobald ich Ihnen etwas zu sagen oder zu übergeben habe; wenn Sie mir dabei helfen, wird es gelingen.

Ich rate Ihnen noch, mir die Briefe, die Sie bekommen, wieder zurückzugeben, um weniger zu riskieren. Wenn Sie mir vertrauen, werde ich alles tun, die Strenge zu mildern, mit der eine allzu grausame Mutter meinen besten Freund und eine Dame verfolgt, der zu dienen mir eine ebenso ernste wie liebe Pflicht ist.

V.

Auf Schloß . . ., am 24. September 17..


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