Ernst Jaedicke
Deutsche Sagen
Ernst Jaedicke

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Die Scholle bei der Königswahl

(Gilow [»De Diere«])

De Fisch kreegen uck mal den Infall, sich eenen König to wählen. »Dor is gor kein Ordnung,« säden sei, »all schwemmen se, as se willen, un de groten schlahn nah de lütten mit de Schwäns', dat sei wiet wegfohren, orre rennen de lütten äwer un verschlucken se sogor.« König süll sin, de am schnellsten schwemmen un de Schwacken Hülp bringen künn.

De Häkt, de girn König warden wull, stellt sei all in Reih un Glied un gew dat Teiken mit'n Schwanz, un denn ging de Post af. As nu de mihrsten all mäud würden, schriggt dat mit'n mal: »De Hiring is vör, de Hiring is vör!« – »Wer is vör?« reep de oll platt Scholl, dei uck dacht, dat sei 'n gauden König afgew, »wer is vör?« – »De Hiring, de Hiring!« reepen de annern. »De nakt Hiring?« schriggt de Scholl, un dat Maul stünn ehr dorbi ganz scheif vör luuter Wut un Arger. »De nakt Hiring?« frög se noch eis.

Sörre de Tid is de Scholl tor Straf dat Muul scheif stahn bläben.


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