Ernst Jaedicke
Deutsche Sagen
Ernst Jaedicke

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Die Entstehung der hinterpommerschen Wanderdünen

(A. Haas)

Ein hinterpommerscher Edelmann hatte einst eine verwöhnte und reiche Frau, die aus weiter Ferne stammte, als Gattin heimgeführt und baute ihr an Stelle seines bisherigen, einfachen Landsitzes ein herrliches Schloß, das in der Nähe der Küste gelegen war. Die ganze Küste aber war damals noch von hohen Wäldern eingefaßt. Nun wollte aber die junge Edelfrau von ihrer Kemnate aus auch auf das Meer hinausblicken, und sie ruhte nicht eher, als bis ihr Gemahl den Wald zwischen dem Schlosse und dem Meere niederlegen ließ. Hierdurch wurde der leichte Boden, der vordem durch den Wald befestigt war, gelockert und vom Winde in Bewegung gesetzt, und so entstanden die Wanderdünen, die sich in Pommern allmählich auf ein Küstengebiet von 200 Kilometern ausdehnten.


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