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An einem schönen Herbstnachmittag.

Wie der Himmel dunkelblau,
Wie die Wälder goldig prangen,
Wie die Lüfte sommerlau
Mir umfächeln Stirn und Wangen,
Wahrlich auf des Jahres Höh'n,
Um die Sommersonnenwende
Glänzte kaum die Welt so schön,
Wie nun um Septembers Ende!

Von des Waldes Schattenrand
Schau' ich in besonnte Weiten,
Seh' des Flusses Silberband
Durch die grünen Fluren gleiten;
Wie versenkt in süßen Traum
Ruht das Land in stiller Feier,
Bis zum fernen Bergessaum
Leicht umflort von goldnem Schleier.

Zwar der Wald verhehlt nicht ganz,
Daß der Sommer gieng zur Neige:
Herbstlicher Verklärungsglanz
Färbt bereits die Buchenzweige,
Doch dies leise Abschiedsweh
Macht die Stunde doppelt süße,
Zwiefach rühren beim Ade
Solche holden Scheidegrüße.

Also möcht ich, eh ich schied,
Auch mein Licht noch leuchten lassen,
Noch zum letzten schönsten Lied
Alle Kraft zusammenfassen,
Möcht' auf alles was mir je
Gutes ward in Erdentagen,
Noch ein freundliches Ade
Gott und Menschen dankbar sagen.


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