Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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Verhört.

Vör föftig, sößtig Jahr weer in uns' Dörp man en eenziges Klavier un dat harr de ole Köster Fehrsen. Abends in de Schummertied plegg he sik dar gern rantosetten un allerhand Stückschen hertoklimpern, de em so in't Gedächtnis keemen. Denn plegg sik sin Nahwer, de Jäger Mordhorst, bi em intostelln un totohörn.

Eenmal in'n Harvst klag de Köster em, dat de Motten in dissen Sommer ganz gräsig in dat Klavier hüst harrn. Wenn he mal wedder to Stadt keem, denn wull he sik doch von de Aptheek en Mittel mitbringen un ehr verdriewen un utrotten. Se freeten em nämlich in den Filz, de op he lütten Hamers sitt, grote Löcker.

Nu wull de Jäger em gern en Gefalln dohn. Den annern Abend keem he wedder un säd: »Nu hev ik all en Mittel gegen de Beester, de dat Klavier anfreet, mitbröcht. Wo schall ik dat henleggen?« Darmit tröck he en isern Bögelfall ut sin grote Rocktasch, stell' ehr up un leet ehr mal tosnappen: »Wat de to packen kriggt, höllt se wiß!«

»Minsch«, säd Köster Fehrsen, »meenst du, dat du darmit Motten fangen deihst?«

De Jäger mök en ganz dösig Gesicht: »Och, Köster, ick hev ja Rotten verstahn!«

(Ut Bartheidel.)


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