Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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De veermal dode Pap von Lüttensee.

In olen Tieden weer in Lüttensee en Kloster. Se wiest noch de Städ in he Mitt von't Dörp, wo de Kark stahn hett, un de Krog an de Landstrat ward mitünner von öllere Lüd noch »up'n Kloster« nöhmt.

In't Kloster is malins en Pap west, de hett sik, wenn de Buer, de damals up dat Peemöllersche Hus wahn, mit Holt nah Hamborg föhrt is, von den sin Fru mit Eeten un Drinken god plegen laten.

Eenen Abend seggt de Buer to sin Fru, dat he den annern Dag to Stadt will. Se weckt em denn ja den annern Morgen rechttiedig. He kann sik awer ganz un gar nich vermünnern un seggt: »Ik kann keenen Sticken vor Ogen sehn; mi is alles düster un swart; ik mutt man to Hus bliewen.«

So bliwt he denn dar. As de Sünn' nahsten so recht warm schient, seggt sin Fru to em: »Ik hev den utdöschten Weeten in de Sünn' kregen; du schullst de Höhner dar man von affholn.«

He stellt sik nu je ümmer blind und tuntig an un lett sik von ehr nah'n Garn trecken. Dar mutt he sik bi den Dutt Weeten up en Hüker dalsetten. Se givt em en Sweep in de Hand, dar mutt he immer mit hin un her weihn.

Nun kümmt de Pap, un de Fru swiestert em to, he schall mal lies in de Döns gahn; se will em wat schönes Eeten maken, Häk mit Botterstipp. Se vertellt em ok, dat de Ol öwer Nacht blind worrn is. Se geiht in de Kök. Den Pap awer ward de Tied lang, un he leggt sik in dat Kuzbett un slöppt in. Wieldes hett de Fru dat gewaltig hild bi ehr Kaken. Se löppt toletzt ok mal in'n Goarn, en beeten Petersill un en Stang' Marrek to haln.

Da springt de Buer flink up un kiekt in't Finster; denn he is je garnich blind. As he nu den Pap in de Stuv fürchterlich snarken hört un de Mund wied apen süht, löppt he nah de Kök, nimmt den Putt mit smölte Botter un gütt de den Pap in' Mul. Da sett he sik wedder ganz still bi den Weeten dal.

As de Fru wedder rinkümmt un den Pap tom Eeten nödigen will, sprickt un drickt he nich, lett sik ok nich rippen un rögen; he is dod.

Nu givt dat en groten Larm in't Hus, un nu is gode Rat düer.

Da besinnt se sik, dat he Schohster up de Rahwerschop dat ümmer nich lieden kann, wenn jemand in sin Finster kiekt. Se lat den Doden erstmal liggen, stellt em awer an'n Abend, as dat schummerig worrn is, dicht achter den Schohster sin Finster.

As de Schohster noch mal an sin' Disch geiht, süht he, dat dar en Kerl in't Finster schult. Em löppt gliek de Gall öwer und he seggt: »Töf man, di will ik betahlen; glup du un de Deuster!«

He nimmt sin' grötsten Leisten un smitt den Kerl piel dörch't Finster darmit an den Kopp, dat he rügglangs dalfallt. De Schohster löppt rut, un as he den Pap dod liggen süht, meent he je nich anners as dat he em dodsmeeten hett. He besinnt sik awer; dat sin Nahwer en Bom mit riepe Appeln hett, in den dat Jungvolk stiggt, Appeln to musen. So driggt he den Doden in den Appelbom un sliekt wedder sacht in sien Kat.

De Appelbuer hett all lang up den Deef luert und geiht bi nachtslapen Tied nah sin' Appelhoff. Da ward he den Kerl in den Bom gliek gewahr un smitt mit en armdicken Knüppel nah em, dat he rünnerplumpst und dod liggen blivt. Wat nu? Em kümmt in Gedanken, dat den annern Dag dat Trittauer Markt is. Kum is den annern Morgen de Sünn' upgahn, so sett he den Pap up'n Wagen, spannt en blinn' Perd vör, dat awer den Weg heel god kennt, un föhrt los to Markt.

As se up't Markt kamt, deiht he den Pap dat Lai in de Hand, stiggt aff un seggt: »Nu föhr man to; ick mutt hier mal eben nah dit Hus rin!«

As de Pap nu up dat Markt kümmt, wo dat arme Peerd je keene Ahnung von hett, jagt he allerwegens up los un ritt Telten un Boden üm. Da fallt de Lüd öwer em her un slaht em so dull, dat he von'n Wagen fallt un för dod wegdragen ward, ditmal to veerten un letztenmal.

(Ganz Stormarn.)


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