Ludwig Frahm
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Ludwig Frahm

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Tom griesen Esel.

In en lütte Stadt weer en oles Weertshus, dat heet »tom griesen Esel«. Dar kehren de Frömden gern an; denn in de Stadt weer sünst nich veel los. Awer op de olen Stöhl un Banken an de dicken Eekendischen, twüschen he hölten Tafelwann' mit blanke Krös' un Kann' seeten se heel gemütlich. De Weert würr von Jahr to Jahr rieker un toletz öwermödig. As mal de Landesfürst bi em inkehr, bäd de Weert em, ob he em de grote Ehr andohn wull, dat he »tom Landesfürsten« up sin Schild schriewen dörp. De Fürst leet sik in Gnaden dorto bewegen. Mit Trummel un Piepen würr dat nie Schild uphangt.

Gegenöwer wahn en anner Kröger, de harr bloß wat to dohn hatt, wenn dat in den »griesen Esel« to vull west weer. De lett sik nu en schönes Schild »tom griesen Esel« malen. Wer nu as Frömdling keem, kehr dar an, un in »tom Landesfürsten« würr nich schenkt un nich schümt, nich sad't un nich brad't. Toletz würr de ole Weert argerlich, reet »tom Landesfürsten« wedder aff un sett up sin Schild »tom wahren griesen Esel«. Awer de Frömden lachen dar öwer un säden, he harr recht, dat weer he sülben.

(Pinn'barg.)


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