Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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De Immen.

As dat Land höger in'n Kurs steeg, keemen mal en swatte un en witte Jud nah en Buern, de ganz buten't Dörp up sin Hoffstäd wahn. De Swatte füng' an: »Mer ham gehert, dat Se willn verkofen Ehr Haus un Hof.« De Buer weer en ganzen Griesen un meen: »Ja, wenn ik em god betahlt krieg.« »Dat kriegst du«, seggt de Witte, »uns is dat ernst, un keen Minsch givt di mehr as wi.« Nu geiht dat Hanneln los un nah en halwe Stunn' ward se sik eenig: De Buer schall twintigdusend Mark un för jedes Tier, wat sin eegen is, noch en Mark extra hebben. De Swatte un de Witte plinkt sik bannig mit de Ogen an, binah as Brut un Brögamm. De Buer deiht, as wenn he nicks markt un wiest nu sin Vehwark: »Dree Peer, twee Fahlns, veeruntwintig Köh, dree Tobullers, fief Kalwer, acht Swien, föftein Farken, achtunsöbentig Schap« – denn he harr noch allerhand Haidland.

»Je«, seggt de Buer, »dat Fedderveh hört dar awer ok noch to!« – »Hört dar all mit to!« seggt de Witte und giwt den Swatten ut Spaß öwer den Buern sin Ehrlichkeit Een' in de Rippen.

»Heert da all mit ßu«, seggt de Swatte, »ßähl man immer weiter!« –

»Twintig Aanten, veerunveertig Höhner mit den Hahn, eenundörtig Gös'.« Da steiht de Buer still un kiekt nah'n Gewel rup: »Nu weet ik blos nich, hört mi de beiden Adbars mit ehr dree Jungen ok oder nich?«

»Ja, ßähl sie man in Gottes Namen mit«, seggt grotmödig de Swatte, »denn sein's grade 238, awer damit Se nich kommen ßu kurz, machen wir 250 voll.« De Jud wull sin Taschenbok grad toklappen, da seggt de Buer:

»Nä, wi sünd noch nich to Enn', kamt hier man noch mal mit in'n Goarn.«

Darmit bögt he in de Port rin, makt achter de Sirenenbüscher en lütte Dör von en teemlich grotes Schuer apen, wo öwer tachentig Immenrümp stünn'. Dat weer en warmen Dag, un de Luft swarm so vull Immen, as wenn man in de Regendruppen von en Gewitterslag kiekt. »Dit sünd ok noch min Tiern, fangt Se man all an to tellen, dat kümmt up en Handvull garnich an. Ik will man erst min Pannkoken eten un en beten to Middag slapen, un wenn ik denn Kaffee drunken hev, denn kam ik wedder un help mit telln.« As he in de Blangdör ringüng', keek he sik noch mal üm un seeg, dat de Swatte ümmer mit den Stock up de Eer störr un de Witte grimmig mit de Hand in de Luft fuchtel.

Se wulln den Buern noch en Affkaten up de Dör schicken; awer se kunn' man keen' finn.

(Bi Zarpen rüm.)


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