Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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De Taschenuhr.

Krischan, en ole Grotknecht in uns' Dörp, harr sik mennig Jahr mit en Sünnenring lankholpen. As he nu mal wedder sin' Martini-Lohn kreegen harr un mit en Föder Korn to Stadt weer, köff he sik bi en Juden en Taschenuhr, üm sik nich länger von de annern Jungkerls öwer de Schuller ankieken to laten.

Se weer em awer doch to schad', ehr jeden Dag bi de Arbeit to drägen, un so läd he ehr ünnen in sin eeken Lad, dat se em nich stahlen würr.

As he ehr nu mal an en Sünndag herkreeg, wull se ganz un garnich mehr gahn. He bröch ehr also bi de nögste Gelegenheit wedder nah den Juden, un verlang' en annere Uhr, de güng', oder sin Geld torügg. Da frög de Jud em: »Je, nu sag mer blos, wo bist du denn gewesen mit de Uhr?«

»Narms bün ik dar mit west, de hett ümmer schonsam ünner min Tüg in de Lad leegen.«

»Je, siehste, Mensch, dat kann de beste Uhr nich verdragen, da haste se lassen ersticken.«

(Ut Veerlann'.)


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