Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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Den Köster sin Brill.

In olen Tieden, as de Karken noch nich all' en Örgel harrn, weer in een lüttes Dörp en Köster, de müß de Gemeen den Gesang erst vörsingen, un denn süngen se dat nah. Üm sik dat nu en beten lichter to maken, nöhm he ümmer de Melodie »Wer nur den lieben Gott läßt walten« un bruk denn blot de Wörder hertobeden.

Eenes Sünndags, as he all dat Gesangbok torecht leggt harr mit de Brill darup, harr he noch ünnen in de Kark wat vergeten un löp flink de Trepp hendal. Da keemen de olen Karkenjungs bi un smeern em de Brill mit Smolt vun ehr Brod in.

As he nu wedder baben weer un wull de erste Reeg vörseggen, kunn he nicks lesen un säd:

»Was ist denn das mit meiner Brille?«

De Gemeen säng' dat truhartig nah.

»Die ist ja ganz mit Talg beschmiert.«

»Die ist ja ganz mit Talg beschmiert.«

»O Leute, das ist nicht mein Wille.«

»O Leute, das ist nicht mein Wille.«

Da würrn se awer doch stutzig un sweegen still. Siet de Tied hett de Köster ümmer bannig up sin Brill paßt.

(Ut Lauenborg.)


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