Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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De Schohsterjung wull tügen.

En Buerfru weer harvstdags mit geele Wötteln, riepe Beeren un allerhand Grönwaar to Stadt föhrt un seet dar up't Markt. Se harr ok twee junge Hasen grot trocken un wull de an'n Mann bringen.

Da kümmt en von de Senaters anspazeert, en groten Jagdhund achter sik; denn he weer ok en groten Jäger. As de Köter de Hasen seeg, füll' he öwer ehr her un terret ehr in'n Ogenblick. De Fru wull nu ehr Hasen betahlt hebben; awer de Senater wull den Büdel nich trecken. Nu geev dat en groten Larm; denn de annern Hannelslüd weern ok nich blöd un stünn' de Fru mit heftige Wörd bi.

Mank de Tohörers weer ok en Schohsterjung. De dach sik darbi en paar Schilling to verdeenen, mök sik an den Senator ran un versprök em, to tügen, dat sin Hund keen Schuld harr.

Dat weer denn en Snack up den Senator sin Möhl. He lang' in de Tasch un gev den Slüngel en Achtschillingstück in de Hand.

Damals würrn so'n lütte Strietsaken gliek up't Gericht slicht, un de Schohsterjung würr nu fragt, wat he denn von de Sak wüß. De harr aber noch keen tein Wörd seggt, da mök de Gerichtsherr en Gesicht as'n upstiegen Gewitter un schreeg:

»Wenn du verdammte Jung nich makst, dat du ut'n Ding' kümmst, denn lat ik di sievuntwintig achterup tell'n!«

De Senator müß' nu de Hasen un de Gerichtskosten betahlen. – Wieso dat keem?

De Schohsterjung harr seggt:

»Ick hev dat sehn, dat de Hasen den Köter toerst beten hebbt!«

(Ratzborg un Mölln.)


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