Ludwig Frahm
Kumm rin – kiek rut
Ludwig Frahm

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Ik hev mi dat so dacht:

Spaßgeschichten lat sik ja ok nah sware Arbeit achtern Knick, wenn de Roggen in Hocken steiht, oder achtern Torfklot, wenn de Peer sik erstmal verpusten möt, vertelln. Awer ehr eegentliche Heimat hebbt se doch in de warme Döns in de Wintertied, wenn de Snee all' de Arbeit un de Sorgen todeckt hett.

»Dorüm kumm man rin, denn kannst rutkieken!«

Rutkieken in Tofredenheit up all' de Lebenswintersorgen, de glücklich dahn sünd, rutkieken up de dwatschen Minschen, de dar noch buten, to lat, rümschüchtert oder den Hals nich vull kriegen künnt.

Rinkieken in veel schöne Erinnerungen, de dat Leben doch ok uns bröcht hett, – rinkieken in de Harten von vergnögte Minschen, de wi kenn' lehrt un leev gewunnen hebbt. Wenn ehr lachen Gesichter wedder upstiegt oder wi ehr Stimmen wedder to hören meent, fallt uns de ole Vers wedder in: Es haben viel' fröhliche Menschen lang vor uns gelebt und gelacht.

Jasper Dabelsteen un Harm Piependiek, Jürn Dittmann un Thieß Drümmer, Großmudder Tiemannsch nich to vergeeten! – wat kunnen se vertellen un snacken, den ganzen Abend hento, un wi keemen ut dat Lachen gornich rut. Un darbi harrn wi keen Zeitung vör de Ogen un keen Radio üm de Ohren. Eenige von ehr Geschichten hev ik upschreben, eenige hev ik erst in de letzten Jahren upsammelt, denn glövt man nich, dat de Nieschierigkeitsdüwel den »gollen Humor«, de Gott sie Dank! noch ümmer un öwerall in uns' leewes Volk levt, upfreeten hett. De Happen sünd em to swar. Wi vertellt nu nich mehr so langtögsch as in de Trankrüseltied, awer so'n richtige Spaßgeschicht is noch hüt echt as Gold, sitt vull Humor, is nich lüstern up kettelige Saken un will keenen Minschen, keen Öller un keenen Stand wehdohn, un wenn mal öwer Unverstand, Tuntigkeit, öwer dumm, dwatsch un dösig lacht ward, na, wat schad't dat? Darför is't ja Spaß, un »Spaß mutt sien!«

Ludwig Frahm.


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