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Sechstes Kapitel.

Ethelwulf.

Höchst wahrscheinlich gehört noch diesem Abschnitt unserer Geschichte die erzählende Dichtung eines Angelsachsen Ethelwulf In: Mabillon Acta S. S. ord. Bened., Saec. IV pars 2 (Praef.), p. 317 ff. – – Th. Wright, Biographia britannica literaria. Anglo-saxon period. London 1842. p. 370 ff. – Dümmler N. A. S. 253 f. an, welche dem Bischof Egbert von Lindisfarne gewidmet ist, der diese Würde von 802–819 bekleidete. So fällt die Abfassung in diesen Zeitraum. Der Dichter war ein Mönch eines von Lindisfarne abhängigen Stiftes Nicht von Lindisfarne selbst, wie dies Mabillon (Praef.) sicher erwiesen. und berichtet hier in Hexametern die Geschichte desselben, wie der Edle Eandmund, durch König Osred von Northumbrien zum Mönche geschoren, das Kloster gründete und wie dasselbe unter ihm und seinen Nachfolgern aufblühte bis auf die Zeit des Autors. Er gedenkt dabei nicht bloss der Vorstände des Klosters, deren Tugenden rühmend, sondern auch einzelner Mönche, welche durch besondere Begabung oder wunderbare Begnadigung ein Gedächtniss sich stifteten. So eines schottischen Presbyter Ultan, dem niemand in der Schreibkunst gleichkam (cap. 8), und ebenso eines Mönchs, der als Schmied sich auszeichnete (cap. 10), während von einem anderen Bruder wieder eine Vision erzählt wird (cap. 11). Auch seiner Lehrer Higlac und Godfridus vergisst er nicht, die er in einem Gesicht im Dome des Himmels wiedersieht (c. 27); des ersteren hatte er schon vordem kurz gedacht in einem Gedicht, in welchem er einige Frauen aus dem Volke der Anglen besang         De quo iam dudum perstrinxi pauca relatu,
        Anglorum de gente pios dum carmine quosdam
        Iam cecini indoctus vilisque per omnia scriptor.
c. 16.
– ein Gedicht das sich nicht erhalten. – In formaler Beziehung ist das vorliegende Werk sehr mangelhaft – soweit sich nach der höchst erbärmlichen Ausgabe Mabillons urtheilen lässt und gereicht den Angelsachsen nicht zum Ruhme. 86

 


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