Adalbert Stifter
Witiko
Adalbert Stifter

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Witiko ritt mit seinen Begleitern nun noch auf andere Stellen des Schlachtfeldes. Er sah, wie man überall beschäftiget war, die Toten, Freund und Feind, zu bestatten, und einen oder den andern, in welchem noch Leben war, er gehöre zu Konrad oder Wladislaw, zu laben, und zu versorgen. Er fand Rowno, der seinen Oheim Stan verloren hatte, er fand Diet, er fand Osel, er fand Wyhon und manche andere.

Dann ritt er wieder in das Lager der Seinigen, und sandte sogleich Männer, denen auf dem Schlachtfelde zu helfen.

Er ging jetzt zu den Verwundeten. Man hatte aus Balken, Brettern, und wessen man habhaft werden konnte, ein Nothaus zu bauen begonnen, und in demselben waren bereits die Verwundeten. Es war ein Arzt aus dem Lager des Herzogs gekommen; aber die Männer Witikos vertrauten mehr den Mitteln, die sie sonst anwendeten, wenn der Wald Wunden brachte.

Witiko sprach, da er unter ihnen war: »Meine lieben Freunde und Heimatleute, ich bin zuerst zu den Toten auf das Schlachtfeld gegangen, weil sie das höchste irdische Gut verloren haben, das Leben. Ich habe sie besucht, und habe innerlich ein kurzes Gebetlein gesagt. Wir werden alle, wenn es an der Zeit ist, auf ihre Grabstätte gehen, und zu ihrer Ruhe beten. Ich bin auch darum hinaus gegangen, ob nicht noch einer draußen ist, der an einer schweren Wunde leidet. Aber es ist keiner mehr. Dann bin ich zu euch gekommen, denen das zweite Gut dieser Welt unterbrochen worden ist, die Gesundheit. Gott wird sie euch allen wieder geben, wir bitten ihn darum, und wollen alles tun, was wir mit unseren Kräften vermögen, euch zu helfen. Man macht jetzt über euch ein Obdach; aber wenn ihr wollt, werden wir euch in gute feste Häuser der Stadt bringen.«

»Lasse mich bei unsern Leuten«, sagte Adam, der Linnenweber aus Plan, »ich stürbe in der Stadt.«

»Mich auch«, sagte Sebastian, der Schuster von Plan.

»Mich lasse auch da, Witiko«, sagte Tobias, der Hirt von Plan, »ich weiß schon, wie man mit Wunden tun muß, und habe meinen Sohn unterrichtet, und er wird zu Hause bei den Tieren Rat geben, wenn einem etwas zustößt.«

»Mich lasse auch da«, sagte Raimund von der Mugrauer Heide.

»Mich lasse auch da«, sagte ein anderer Mann.

»Mich auch«, sagte wieder einer.

»Männer«, antwortete Witiko, »wer nicht in die Stadt gebracht werden will, der kann an dieser Stelle bleiben, so lange das Lager dauert, und wir werden sorgsam für ihn sein. Und wer in ein Gemach der Stadt begehrt, der wird auf einer guten Tragbahre dahin gebracht werden. Saget nur denen, die euch warten, was ihr wollt, und sie werden eure Wünsche zu mir bringen.«

»So ist es recht«, »so ist es gut«, sagte einer und der andere der Verwundeten.

Und nun ging Witiko zu jedem, fragte ihn um seinen Zustand, und ließ sich erzählen wie er verwundet worden sei, und was man jetzt gegen seine Wunden an ihm getan habe. Dann tröstete er ihn, und redete daneben von der Zeit, in der er wieder fröhlich bei seinen Kampfesbrüdern sein, und von der Zeit, in der er wieder die grünen Bäume seines Waldes sehen werde.

Witiko blieb noch eine lange Zeit in dem Hause der Verwundeten.

Es waren viele von den Waldleuten da, einige waren gekommen, ihre Freunde zu besuchen, andere, welche Kenntnisse hatten, wie man bei Verwundungen verfahren müsse, waren als Pfleger da. Frauen aus dem Lager halfen in allen Dingen, und der Priester von Daudleb hatte sich als Krankenwärter eingerichtet.

Witiko ging von den Verwundeten zu seinen andern Leuten, um zu besorgen, was nach der Lage der Dinge zu besorgen war.

An dem nämlichen Tage ritt auch der Herzog Wladislaw noch mit einem Geleite auf das Schlachtfeld, und er kam dann zu den Verwundeten der Waldleute.

Als schon die Nacht eingebrochen war, kamen die Männer Witikos, die mit dem Begraben der Toten beschäftigst gewesen waren, in das Lager, sagten, sie seien fertig, und Andreas gab Witiko die beiden Zettel, auf denen die Namen der Begrabenen geschrieben waren.

Witiko dankte ihnen, und sagte, sie sollen ruhen, und sich nach der kläglichen Arbeit pflegen.

In dieser Nacht sendete Witiko auch noch einen Boten an seine Mutter nach Landshut fort.

Am andern Morgen fragte er den Priester von Daudleb, welche der Verwundeten sich zur Überbringung in die Stadt gemeldet hätten.

»Sie wollen alle hier bleiben«, sagte der Priester.

»So sollen sie hier bleiben«, antwortete Witiko, »ich werde selber zu dem Herzoge reiten, und ihn um die Vergünstigung bitten.«

»Die Menschen, welche in dem Walde geboren worden sind, und in dem Walde groß gewachsen sind«, sagte der Priester, »bekommen gerne Heimweh, wenn sie nicht mehr in dem Walde leben können, und die Kranken würden Heimweh bekommen, wenn sie von ihren Genossen, die hier sind, entfernt würden.«

»Ich weiß es, ich weiß es«, sagte Witiko.

»Und von dem Gemüte aus heilt man den Körper oft leichter als mit Salben und Mitteln«, sprach der Priester.

»Und in den Gemütern wollen wir alle sie trösten«, sagte Witiko.

»So wollen wir«, sprach der Priester.

Witiko ritt sogleich zu dem Herzoge, und berichtete ihm die Sache. Wladislaw gestattete, daß die Männer ihren Willen haben, und sandte sogleich guten Wein und Lebensmittel und Bettstücke und anderen Bedarf in das Haus der Verwundeten.

Witiko ritt wieder zu den Seinigen.

Ehe die Sonne den Mittag erreichte, zogen alle Männer des Waldes außer denen, die bei den Verwundeten bleiben mußten, mit Witiko auf das Schlachtfeld, knieten dort nieder, und beteten für ihre Begrabenen, und dann für die Begrabenen der andern. Zu Hause beteten die Pfleger der Verwundeten für sie, und es beteten die Verwundeten für sie.

Man sendete nun auch Boten in die Heimat, zu berichten, was vorgefallen war.

Das Lager vor der Stadt Znaim und die Hofhaltung in der Burg wurden immer fester eingerichtet. Wladislaw bestellte eine Verwaltung des Gebietes von Znaim. Er hielt Gericht, und hörte jeden, der von den Ländern Böhmen oder Mähren kam, und ein Anliegen vorbrachte. Die Kriegsbeute und die Kriegsgaben wurden aus dem Gebiete gesammelt, und die Güter der Feinde, welche bei Konrad gewesen waren, wurden zu dem herzoglichen Gute geschrieben. Männer strömten nun von allen Seiten herzu, und wollten Wladislaw dienen. Es wurden die Nötigen gewählt, und in das Heer eingeteilt. Von dem mittäglichen Walde kamen noch einhundertfünfunddreißig Männer, und wurden Witiko zugeteilt. Wladislaw hielt öfter mit seinen Führern Rat, was weiter zu beginnen sei, und oft vereinigte er sie bei den Übungen des Heeres oder bei einem fröhlichen Mahle.

So waren siebenunddreißig Tage nach der Schlacht vor Znaim vergangen, und die weiteren Zurüstungen waren vollendet; Wladislaw verlangte von den Führern, daß sie ihre Männer in Bereitschaft setzten, den Auszug zu beginnen.

Eines Tages wurde Witiko gemeldet, daß der Schuster von Plan, Sebastian, sehr traurig sei, und immer sage, er werde sterben.

Witiko ging zu dem Manne in das hölzerne Haus der Verwundeten, und sprach zu ihm: »Sebastian, sie haben mir gesagt, daß du bekümmert bist, aber deine Wunde heilt schon, und du wirst sehr bald wie früher unter uns sein.«

»Sie heilt«, antwortete Sebastian, »aber innerlich ist alles anders, und mir ist sehr wehe.«

»Das wird sich erhellen, wenn du unter der Sonne und in der freien Luft mit uns ziehest, und die Lieder und die Gespräche erschallen«, sagte Witiko.

»Ich werde hier sterben«, sagte Sebastian.

»Aber ehe du stirbst, wirst du draußen sein und gesund«, sagte Witiko.

»Ich habe sehr schöne Dinge aus rauhen Bälgen gemacht«, sprach Sebastian, »sie sind immer bei dem Gepäcke gewesen, und jetzt weiß ich nichts, und sie werden zu Grunde gegangen sein.«

»Ich will selber nach diesen Sachen sehen«, antwortete Witiko, »und werde sie dir zu dem Bette senden, und sie sollen dir jedes Stück zeigen.«

»Wenn sie zu finden sind«, sagte Sebastian.

»Von dem Gepäcke ist nichts verloren worden«, sprach Witiko, »wir haben nach der Schlacht alle Säumer hieher gebracht.«

»Wir haben groß gesiegt«, sagte Sebastian.

»Alles Land von Znaim ist unser«, antwortete Witiko, »und jetzt wird bald Brünn und das ganze Land Mähren unser sein.«

»Das ist recht gut, das ist recht gut«, sagte Sebastian, »und du bist sehr besorgt, Witiko.«

»Ich gehe sogleich zur Nachfrage um deine Balgdinge«, sprach Witiko, »und werde in einer Zeit wieder zu dir kommen, und deine Wunde wird wieder besser sein, und du wirst auch besser sein.«

»Ich werde bis dahin noch nicht sterben«, sagte Sebastian.

»Und später auch nicht«, sagte Witiko, »und jetzt gehabe dich wohl.«

»Gehabe dich wohl«, sprach Sebastian.

Witiko ging zu dem Troßlager, und fragte um die Balgwaren des Schusters Sebastian von Plan. Man suchte einen Sack unter den andern Sachen hervor, in dem sie waren. Witiko ließ den Sack zu Sebastian tragen.

Er erzählte nach einem Rate bei dem Herzoge das Vorkommnis, und die Lechen und Herren kauften von Sebastian alle Dinge, daß er mehr Geld erhielt, als er je gehofft hatte. Und er starb nicht und saß später in der Sonne vor dem hölzernen Hause, und zählte sein Geld. Den Sack schickte er zu künftigem Gebrauche nach Hause.

Als fünfzig Tage vergangen waren, seit das Lager vor Znaim bestand, wurde der Zug gegen die anderen Fürsten von Mähren angeordnet, die auch immer geworben, und sich gerüstet hatten. Das Heer Wladislaws war aber so stark geworden, daß trotz der Kraft der Feinde kein Krieg mehr war. Was jetzt erfolgte, war nur ein Fortdrängen der Feinde, ein Nehmen von Beute, ein Sammeln von Kriegsgaben, und eine Verwüstung und Zerstörung; der Herzog und die Führer suchten der Verwüstung zu wehren, aber die Verwüstung geschah. Und so gingen die Krieger wie eine Wolke über das ganze Land.

Nach zwei Monden war Mähren in der Gewalt des Herzogs Wladislaw. Die Fürsten und die vornehmlicheren Führer flohen in fremde Länder. Auf grüner Heide hielt Wladislaw den Dankgottesdienst.

Es wurde ein großes Lager der Krieger Wladislaws vor Brünn errichtet, und von diesem Lager aus wurden die Dinge des Landes geordnet.

Eines Tages ließ der Herzog einen großen Platz zu einem Feste schmücken, und sandte Boten aus, alle, die entfernt waren, zu laden.

Als der Tag des Festes gekommen war, sah man einen grünen Raum mit Schranken eingefaßt, welche mit kostbaren Tüchern behängt waren. Auf dem Raume sah man Bänke in einem halben Kreise, welche mit Sammet und Seide belegt waren. Vor den Bänken stand ein Tisch, auf dem Sammet war, und an dem Tische stand ein gezierter Stuhl. Weiter rückwärts waren viele Tische zu einem Mahle gerüstet. Von den Schranken weg stand in einer langen Reihe das Heer mit seinen Führern. Wladislaw, hinter dem ein Geleite war, kam von dem Lager, und ritt an der ganzen Reihe dahin, grüßte jede Abteilung, dankte für die Treue, und nahm Abschied von denen, die nach Hause gehen würden. Als er am Ende der Reihe war, ritt er wieder gegen die Mitte, entfernte sich eine Strecke von der Reihe, und grüßte mit dem Schwerte noch einmal gegen alle.

Es erhob sich ein Ruf des Jubels und der Freude, der in den Lüften zitterte.

Der Herzog ritt wieder gegen sein Lager.

Dann löste sich die Reihe des Heeres, und die Abteilungen zogen in ihre Plätze.

Die Führer aber gingen auf den grünen Raum in den Schranken, und setzten sich auf die Bänke. Unzählige Krieger und Volk umstanden die Schranken.

Da kam auch der Herzog, und setzte sich auf den Stuhl vor dem Tische. Als das Brausen der Stimmen sich gelegt hatte, stand er auf, lüftete seine Haube, und sprach: »Fürsten der Kirche, Söhne des Stammes Premysl, Lechen, Herren, Wladyken und Obmänner. Unsere Sache ist vollendet. Das Reich Premysls steht fest. Wir haben, als der Aufruhr niedergeworfen war, auf grüner Heide in feierlichem Gottesdienste dem Herrn im Himmelreiche für seine Hilfe gedankt, und haben täglich bei der Opferfeier bis heute gedankt, und werden fortwährend danken. So gebührt es gegen Gott. Dem Heere und den Führern habe ich gedankt, und habe heute zum Abschiede den Dank wiederholt. Und auch hier wiederhole ich euch den Dank, und sage: Kehret glücklich zu den Eurigen, und freuet euch der Tage, die da kommen werden. Denkt in Liebe an einander, wie ich in Liebe eurer gedenke. Suchet meinen Hof, so oft es euch gefällt, weilet dort oder in meinem Lager, so lange ihr wollt, besuchet einer den andern, und wenn ich zu einem komme, gebe er mir eine kleine Gastfreundschaft. Wer von heute an noch in diesem Lager bleiben will, ist in demselben geehrt, wer es verlassen will, dem senden wir einen freundlichen Segen auf seinen Weg. Wir haben Pergamente schreiben lassen, jedem von euch wird ein Pergament gegeben werden, auf welchem er lesen kann, was ihm an Ehre, Amt und Gut zugedacht ist. Er sei mit den Seinigen darüber zu Rate, und komme dann nach Prag zu meiner Kammer, und sage, welche Änderungen er in dem Pergamente wünsche, und wir werden seine Wünsche zu erfüllen trachten. Herren der Kirche, der Heilige Vater Innozenz wird in diesem Jahre noch den hochehrwürdigen Kardinal Guido mit voller Gewalt in die Länder Böhmen und Mähren schicken, daß er alle die kirchlichen Dinge ordne und richte. Es wird des Heiles und der Ehren eine Fülle sein, wenn er kömmt. In den Pergamenten ist verzeichnet, was den Kirchen und Abteien und allen Heiligtümern nach dem jetzigen Kriege zukommen soll. Diepold und Heinrich, Söhne des Stammes Premysl, ich werde streben, euch zu lohnen. Bolemil, teurer greiser Krieger, du wirst dich noch des Landes freuen, das dir zuwächst, und deine Söhne und Enkel und Urenkel werden sich freuen. Lubomir, mögest du und mögen deine Söhne zufrieden gestellt sein. Und ihr auch, Diwiš, treuer Zupan, Wšebor, Preda, Chotimir, alte Krieger, möget ihr euern Teil hinreichend finden. Und Nemoy, und Jurik, und Bartholomäus, und Ctibor, und Predbor, und Casta, und Wecel, mögen euch eure neuen Fluren in der Reihe von Jahren gefallen, die euch noch bevorstehen. Welislaw, treuer Genosse, du trittst die Zupanei von Wyšehrad an. Odolen, du Stürmer, pflege der Felder, Wiesen und Wälder, die in deinem Pergamente geschrieben sind, und jage auf ihnen. Witiko, lese mit Zufriedenheit, was dir von dem Walde des Herzoges an der jungen Moldau, und was dir dort an Untertanen und Abgaben zugewiesen ist, und sei ein milder Herr deiner Leute. Rowno, du bist erweitert, Diet von Wettern, du auch, ihr grenzet jetzt an Witiko, seid drei friedliche Nachbarn. Wyhon, du findest bei Prachatic dein neues Gut, und das der andern Männer des Mittages des Landes ist vermehrt. Osel, ich habe deiner aber auch deiner Söhne gedacht. Und Sezima und ihr andern jungen Leute, mehret, was euch wird, in künftigen Kriegen noch um vieles. Und möge keiner von allen, die hier sind, gekränkt sein, und möge er seine Wünsche darlegen, daß sie nach Kräften erfüllt werden. Morgen beginnen wir, in Freundschaft von der beweglichen Beute an Kleinodien, Waffen, Pferden, Kleidern, Prunk und Gold und andern Dingen zu teilen. Und morgen werden auch meine Männer die Gaben an alle Krieger, die bei uns sind, zu reichen anfangen. Und nun bringe ich euch noch einmal meinen Dank, und saget euern Angehörigen, wenn ihr heim kommt, liebe und gute Grüße von mir, und saget den Leuten in euern Ländern, daß ich jedem Wohltaten erweisen möchte, und ich bringe den Wunsch: es komme eine fröhliche und glückliche Zeit.«

»Fröhliche und glückliche Zeit«, erscholl es aus tausend Kehlen.

Und ehe noch einer der Herren auf den Bänken etwas sprechen konnte, rief das Volk vor den Schranken: »Heil, Heil Wladislaw, dem Herzoge von Böhmen und Mähren.«

»Heil Wladislaw, dem Herzoge von Böhmen und Mähren«, riefen die Männer auf den Bänken.

»Heil dem Kriegsherrn«, riefen die Streiter, welche sich an die Versammlung herzu gedrängt hatten.

Wladislaw ging nun zu denen, die sich auf dem grünen Platze befanden, und redete mit ihnen.

Dann war unter dem freien Himmel ein Mahl des Herzogs und der Herren, und es war ein Mahl aller Krieger, und an das Volk wurde Wein und es wurden Lebensmittel verteilt.

Boten gingen noch an diesem Tage in allen Richtungen ab, zu melden, was geschehen war. Auch in den Wald wurden Boten gesendet.

In einer Reihe von Tagen, die da folgten, wurde nun die Beute verteilt, und es wurden die Gaben an die Krieger gegeben.

Und dann empfing der Herzog die Besuche der Herren, die kamen, ihm zu danken und Abschied zu nehmen.

Und die Männer tauschten unter sich Besuche und Geschenke und Versicherungen der Liebe, und viele rüsteten sich zur Heimkehr. Der Herzog setzte noch ein Gericht ein, die Verwüster auszuforschen und zu bestrafen, er sendete von seinen Kriegern Abteilungen in Städte und Vesten, daß sie des Landes wachten, und bereitete seinen Zug nach Prag vor. Viele der Herren beschlossen, ihn zu geleiten. Weil das Land Mähren noch im Banne war, so rüstete sich auch der Bischof Zdik, mit ihm zu ziehen, um dann von Prag wieder nach Passau zu gehen.

Witiko und Rowno und Wyhon und die anderen aus dem Walde dankten dem Herzoge in seinem Gezelte für sich und ihre Krieger, und ordneten dann ihren Zug, um gemeinschaftlich nach dem Walde heim zu kehren.

Als Witiko mit den Seinigen nach Plan kam, waren die Jungfrauen schön gekleidet, fast alle andern waren auch in ihren festlichen Gewändern, viele Menschen waren von den umliegenden Gegenden gekommen, alle drängten sich, die Heimkehrenden zu sehen, und Witiko wurde mit Freudenrufen und mit Jubel empfangen.

Die Männer aber taten feierlich wie nach dem ersten Kriege, der Pfarrer segnete sie, Witiko dankte ihnen vor der Kirche, und verabschiedete sich. Die Männer von Plan gingen nun gleich zu den Ihrigen, die andern aber schlugen den Weg in ihre Heimat ein.

Witiko begab sich in das steinerne Häuschen.


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