Adalbert Stifter
Witiko
Adalbert Stifter

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Witiko blieb drei Tage bei Rowno.

Am vierten ritt er beim Aufgange der Sonne in der Richtung nach Morgen weiter. Er ritt durch die Wiesen Felder und Weiden, die um den Turm waren, und kam wieder in den Wald. Da floß ein Bach in der Richtung gegen Morgen, und an dem Bache ging der Pfad hin. Witiko ritt auf demselben weiter. Er ritt eine Stunde lang an den Krümmungen des Wassers über Wurzeln Moorgrund und Gestein. Dann änderte der Bach seinen Lauf, und ging an einem großen waldigen Abhange gegen Mitternacht. Witiko ritt auf dem Pfade an ihm eine halbe Stunde fort. Dann nahm der Bach einen zweiten auf, und sie gingen vereinigt wieder gegen Morgen. Witiko ritt zwei Stunden durch dichten Wald, bis er zwischen zwei Felsrücken samt dem sprudelnden Wasser zur Moldau hinaus kam. Da war der Platz, auf dem die krumme Au lag.

Witiko suchte für sich und sein Pferd eine Herberge zur Erquickung. Er blieb zwei Stunden da. Was er das erste Mal getan hatte, tat er wieder. Er ging auf den Fels der krummen Au, und betrachtete ihn. Im Mittage hatte derselbe an seinem steilen Absturze die dreifache Krümmung der Moldau, innerhalb welcher die Häuser der krummen Au lagen, in Mitternacht war die Schlucht, durch welche Witiko herein geritten war, im Abende ging er in sanftes sich ausbreitendes Land über, das zur Anlage von Feldern und Gärten geeignet gewesen wäre, und im Morgen senkte er sich gleichfalls sachte nieder.

Als Witiko und sein Pferd gestärkt waren, ritt er wieder weiter. Er schlug neuerdings die Richtung nach Morgen ein. Er ritt zwischen hohen Felsen und der Moldau fort, so lange diese nach Morgen floß. Da sie sich nach Mitternacht wendete, verließ er sie, ritt über Anhöhen hinaus, und verfolgte seine Richtung. Der Wald erlangte jetzt sein Ende, und Witiko ritt zwischen Feldern Wiesen Weiden Gebüschen einzelnen Wäldchen und zerstreuten Häusern hindurch. Als die Sonne sich schon beinahe zu ihrem Untergange neigte, war er vor dem Zupenorte Daudleb angekommen. Er ritt auf dem Fahrstege über den Fluß Malsch, zwischen den Häusern fort, und gegen den Zupenhof zu. Derselbe lag abgesondert, hatte graue Mauern und steile Schindeldächer. Er war durch starke Zinnen beschützt. Witiko ritt gegen das Tor, welches niedrig war und einen großen Rundbogen aus alter Zeit hatte. Es stand offen, und er ritt durch dasselbe hinein. Er kam in einen Hof, welcher von Ställen Scheunen und ähnlichen Gebäuden gebildet wurde. Hier fragte ihn ein Mann um sein Begehren. Witiko sagte, daß er zum Zupane wolle. Der Mann hielt ihm den Bügel, da er abstieg, und half ihm, sein Pferd unterbringen. Darauf führte er ihn in einen zweiten Hof, und von diesem in einen großen Saal, in welchem mehrere steinerne Tische waren. Vor einem derselben saß auf einem steinernen unbeweglichen Stuhle, über welchen ein Teppich gebreitet war, der Zupan Lubomir. Er hatte ein weites dunkles Gewand an, auf welches seine unbedecktem weißen Haare nieder fielen. Vor ihm stand ein Mann in einem grauen Gürtelkleide, mit welchem Manne er redete. Einige Schritte hinter dem Manne stand ein Weib in einem halbweiten blauen Kleide, um welches sie einen Gürtel aus einem Baststricke hatte. Der Mann, welcher Witiko herein geführt hatte, bedeutete ihn, wieder einige Schritte hinter dem Weibe stehen zu bleiben, und zu warten, und entfernte sich dann aus dem Saale. Lubomir setzte sein Gespräch mit dem Manne in dem grauen Gürtelgewande fort. Endlich machte der Mann eine Bewegung wie die des Dankes, und verließ den Saal. Jetzt trat das Weib zu Lubomir, und begann zu sprechen, er antwortete ihr, sie sprach wieder, und er antwortete ihr wieder. Dieses dauerte eine geraume Zeit. Dann wollte sie den Zipfel seines Kleides küssen, er ließ es aber nicht zu, und sie ging aus dem Saale. Nun näherte sich Witiko. Als er vor Lubomir stand, sagte dieser: »Was begehrest du, mein Sohn?«

»Mein Begehren ist nur«, antwortete Witiko, »daß Ihr erlaubt, daß ich Euch sehe, und daß ich Euch danke, weil Ihr einmal für mich gesprochen habt.«

»So komme in mein Empfangsgemach«, entgegnete Lubomir.

Er stand auf, und ging gegen eine Tür. Witiko folgte ihm. Lubomir öffnete die Tür, und führte Witiko über eine steinerne Treppe empor. Sie kamen in einen großen Vorsaal mit dunkelgrauen Wänden, in welchem mehrere Bewaffnete waren. Lubomir sagte: »Gehe hinunter, Slawa, und halte im Steinsaale Wache, wenn etwa noch jemand vor Sonnenuntergange mit mir sprechen will.«

Einer der Bewaffneten entfernte sich über die Treppe hinab.

Lubomir führte Witiko nun in ein zweites Vorgemach, welches aber viel kleiner war als der Saal. In demselben befanden sich drei unbewaffnete Männer. Lubomir sagte zu einem: »Radim, bringe Empfangswein und Kuchen.«

Der Mann entfernte sich, und Lubomir und Witiko traten aus dem Vorgemache in eine große Stube. Dieselbe war eine Eckstube, und hatte an jeder der Außenseiten vier Fenster. Sie war ganz mit Ulmenholz getäfelt, und hatte eine Decke, die aus Ulmenholz geschnitzt war. Der Fußboden war mit einer Hülle von Rehfellen überzogen. In der Stube standen drei große Tische aus Ulmenholz und viele Stühle aus demselben Holze. Über der Tür und über jedem Fenster war ein erlesenes Hirschgeweih. An den Wänden hin und in die Vertiefungen der Fenster hinein lief eine Bank ebenfalls aus Ulmenholz. Nur an vier Stellen war die Bank unterbrochen, und an diesen Stellen standen auf hohen Unterständern vier große menschliche Gestalten, die aus Eichenholz geschnitzt waren.

Als die Männer die Mitte der Stube erreicht hatten, blieb Lubomir stehen, und sagte: »Sei mir willkommen, Witiko, wofür willst du mir danken?«

»Ihr kennt mich?« fragte Witiko.

»Du bist mit mir an dem Sterbebette des gütigen Herzoges Sobeslaw gewesen«, erwiderte Lubomir, »und bist für ihn in eine Sendung gegangen, welche dir übel hätte werden können.«

»Es rührt mich im Herzen, daß Ihr an dem Sterbebette Sobeslaws gestanden seid«, sagte Witiko, »und zu danken bin ich hier, daß Ihr in dem großen Saale des Wyšehrad für mich gesprochen habt.«

»Ich habe nicht für dich gesprochen«, antwortete Lubomir, »sondern für die Sache. Aber es hat mir sehr wohlgefallen, was du getan hast, und es freut mich, daß du zu danken gekommen bist. Du siehst, wir sind hier von dem umgeben, was ein Land bieten kann, das an den großen Wald grenzt: Holz von seinen Bäumen und Felle und Geweihe von seinen Tieren. Die Gestalten, die hier stehen, sind aus der alten Geschichte des Reiches: Samo, Krok, Libuša und Premysl. Der Abt Bozetech, der ein Freund meines Vaters war, hat sie geschnitzt, und hat sie ihm gegeben. Von meinem Vater sind sie in meine Hände gekommen.«

Als Lubomir dieses gesprochen hatte, kam der Mann Radim, den er um Wein gesendet hatte, in die Stube, und brachte auf einem Tragbrette zwei silberne Becher mit Wein und einen kleinen runden Kuchen. Er stellte das Brett auf den mittleren Tisch, und entfernte sich wieder.

»Nun, Witiko, nimm den Wein des Willkommens, und brich das Stückchen Kuchen der Einkehr dazu«, sagte Lubomir.

Witiko nahm einen der silbernen Becher, und trank etwas Wein daraus. Als er den Becher wieder hingestellt hatte, brach er ein Stückchen Kuchen ab, und aß es. Lubomir trank aus dem anderen Becher, und brach auch ein Stückchen Kuchen. Dann sagte er: »Du bist sehr gerne in meinem Hause aufgenommen, Witiko, und wirst in demselben als Gast geehrt werden, so lange du in ihm verweilen willst. Setze dich jetzt zu mir auf einen dieser Stühle.«

Er wies auf einen Stuhl neben dem Tische, auf dem der Wein stand, Witiko setzte sich auf denselben, und er auf den nächsten.

Dann sagte Witiko: »Ich danke Euch für die gute Aufnahme, ich werde in Eurem gastlichen Hause, wenn Ihr es erlaubt, nur einige Tage verweilen.«

»Tue nach deinem Willen, wir werden diesen Willen immer achten«, erwiderte Lubomir.

»Und ich werde streben die Gastfreundschaft nicht zu verunehren, die Ihr mir gewähret«, antwortete Witiko.

»Du bist nach der Erhöhung Wladislaws von Prag fortgegangen, Witiko, wir haben es in unserer Gegend wohl gehört«, sagte Lubomir.

»Es liegt ein kleines Haus, das uns eigen ist, in dem Walde, der an Bayern reicht«, entgegnete Witiko, »in dem Hause ist ein alter Schaffner, und ich bin dahin gegangen, weil ich es lange nicht gesehen habe.«

»Es liegt im Walde an der Moldau«, sagte Lubomir.

»Mehr als eine Tagreise von hier im Walde gegen Abend«, antwortete Witiko, »nicht ganz an der Moldau sondern bei dem Kirchenorte Plana.«

»Ich weiß«, erwiderte Lubomir, »das Tal ist ganz von dem großen Walde umgeben.«

»Ganz von dem großen Walde«, sagte Witiko.

»Es sind dort noch Luchse Bären Wölfe«, sagte Lubomir, »und wären noch mehr, wenn nicht die strengen Winter herrschten.«

»Sie geben den Leuten Pelze, die sich nicht sonderlich vor den Tieren fürchten«, sagte Witiko.

»Die Waldkirche des oberen Planes ist sehr alt«, entgegnete Lubomir, »es war schon lange vor der Bekehrung des Herzogs Boriwoy, da sich die Lechen aus dem Mittage des Landes taufen ließen, die Betstelle des Siedlers Ciprinus dort.«

»So sagte mir ungefähr auch der Pfarrer von Plan«, entgegnete Witiko.

»So besorge in der Zeit dein Haus, wie es deine jungen Kräfte vermögen«, sagte Lubomir.

»Ich helfe und sorge wie ich kann«, antwortete Witiko, »der Boden ist dort für Getreide karg, und für Obst noch karger.«

»Wo der Boden karg ist, sind die Leute hart«, entgegnete Lubomir, »und sie wissen beides nicht.«

»Sie leben bei uns von dem, was der Boden bringt«, sagte Witiko, »und was sie aus dem Walde ziehen. Einige suchen sich auch von auswärts her Erwerb zu schaffen.«

»Wenn sie es nur nicht durch den Krieg tun, an dessen Ertrag sie sich gewöhnen«, sprach Lubomir.

»Es ist in früheren Zeiten wohl geschehen«, sagte Witiko, »sie erzählen noch davon, und es sind Dinge vorhanden, die vom Kriege stammen.«

»Wie es überall ist«, sagte Lubomir.

»Jetzt wissen sie wenig von der Zeit und ihrer Bedeutung«, sagte Witiko.

»Wie alle wenig wissen«, entgegnete Lubomir. »Die Zeit ist noch nicht reif, mein Sohn Witiko. Die zwei Willen, welche den Bau des neuen Herzoges aufgerichtet haben, müssen erst zerfallen, und dann wird das Unheil und Blutvergießen in das Land kommen, was die einen zu verhüten geglaubt haben. Unter allen war vielleicht nur ein Mann, der die Zukunft genau wußte, nämlich der Herzog Sobeslaw; doch der ist jetzt ein toter Mann. Er wollte die Übel verhindern, da er zu seinem Sohne Wladislaw sagte: Unterwirf dich deinem Vetter, und da er Zeugen zu den Worten rief, darunter auch junge, wie dich, daß sie die Worte auf spätere Zeiten brächten; aber es wird nichts helfen, Sobeslaw handelte unter Zwang als ein sterbender Mann mit den sterbenden Kräften. Hätte er gelebt, so würde er vielleicht alles gehemmt haben.«

»Ich kann viele Menschen in ihrem Tun nicht begreifen und erkennen«, sagte Witiko.

»Sie sich selber nicht«, antwortete Lubomir, »sie werden von der Wut ihrer Triebe gejagt, und können nicht ermessen, was sie zu einer Zeit zu tun im Stande sein werden. Wenn der alte Bolemil das neunzigste Jahr erreicht, wie es seinem Vater gegönnt war, dann können seine Augen noch sehen, was er ihnen geweissagt hat. Dich wollte ja der neue Herzog bei sich behalten?«

»Ja«, entgegnete Witiko, »ich muß mich aber erst zurecht finden.«

»Du wirst vielleicht das Rechte finden, mein Kind Witiko«, sagte Lubomir, »die Bestrebungen müssen erst offener werden, dann werden viele Sinne klarer sehen, was sie tun sollen. Der Herzog sucht sich überall zu stärken. Er vermehrt seine Leute um sich, sucht Landesteile zu befestigen, und Freunde zu gewinnen. Er hat den Sohn des schwarzen Otto wieder in das Herzogtum Olmütz eingesetzt, und hat Wladislaw den Sohn des Herzogs Sobeslaw, der früher dort war, zu sich nach Prag gezogen, um seine Augen auf ihm zu behalten. Er hat ihn sehr reichlich ausgestattet, und zieht ihn überall hervor. Er ist auch mit seiner jungen Gemahlin im Frühling zu dem deutschen Könige Konrad nach Würzburg gegangen.«

»Der deutsche König Konrad ist ja der Halbbruder Gertruds der Gemahlin Wladislaws«, sagte Witiko.

»Es kann dies der Grund sein, weshalb sie zu ihm gegangen sind, es können auch Bündnisse geschlossen worden sein«, entgegnete Lubomir. »Die dem Wahltage auf dem Wyšehrad beigewohnt haben, sind zum Teile um Wladislaw, zum Teile sind sie zerstreut, können aber immer wieder gesammelt werden. Sei es nun, wie es ist, wir müssen harren, was kommen wird.«

»Wisset Ihr etwas von der erlauchten Herzogin Adelheid?« fragte Witiko.

»Ich weiß etwas von ihr«, sagte Lubomir, »sie ist noch immer mit ihren Kindern Sobeslaw Ulrich und Wenzel in Hostas Burg.«

»Im Winter hat mir ein Bote gesagt, daß sie damals dort war«, entgegnete Witiko.

»Sie ist noch dort«, sagte Lubomir, und will dort bleiben, und trauern. Sie hat die unbeschränkte Herrschaft über die Burg, und der Herzog hat Boreš zu ihrem Kastellan eingesetzt. «

»Das ist gut für sie«, sagte Witiko.

»Es ist gut«, antwortete Lubomir.

»In dem Lande ist aber überall Ruhe«, sagte Witiko.

»Jetzt ist Ruhe«, antwortete Lubomir, »insonderheit bei uns, die wir abgelegen sind. Hier lebt das Volk in der Unwissenheit der Dinge, die da kommen werden, es bebaut die Felder, und liebt die Sackpfeife und den Tanz. Wir, die wir in dem Lande zu Wächtern der Pflege des Volkes gesetzt sind, können nichts tun, als ihre Anliegen schlichten, ihnen Rat und Hilfe geben, und den Glauben fördern, durch den sie gesitteter und beglückter werden.«

»Ich habe vor vier Tagen gehört, wie sie im Mondscheine im Walde einen heidnischen Gesang gesungen haben«, sagte Witiko.

»Sie haben eine Tryzne gefeiert«, entgegnete Lubomir, »das geschieht noch immer, und wird vielleicht noch lange dauern. Das Volk liebt die alten Bräuche, und das ist gut; es würde Land und Leute umkehren, wenn es sich in jedem Augenblicke änderte. Wenn auch der Glaube hier im Mittage viel älter ist als gegen Mitternacht, wo sie näher an den heidnischen Gebieten liegen, so sind doch auch hier viele Sitten geblieben, die an die alte Zeit erinnern, und werden viele Jahre bleiben. Wenn die Bräuche nicht Glaubenslehren sind, so schaden sie nicht viel. Und einmal wird eine Zeit kommen, wo sich alles vermischt, und die Leute nicht mehr wissen, ob ein Brauch ein heidnischer oder christlicher ist. Wenn du zur Zeit der Sonnenwende einmal hier wärest, so würdest du auf allen Hügeln die alten Feuer erblicken, die sie einst der Wende der Sonne angezündet haben. Wenn sie die heilige Jungfrau Maria anrufen, so gehen noch manche zu heiligen Bäumen, oder zu heiligen Felsen, und singen zu ihr, da sie sich die Stirne berühren. Sie üben auch Zeichendeuterei, feien das Vieh, wenn es zum ersten Male auf die Weide geht, und halten den Sperber für einen heiligen Vogel.«

»Ich habe überall die Sonnenwendfeuer anzünden gesehen, wo ich bisher gewesen bin«, sagte Witiko, »die Bayern an der Donau an dem Inn an der Traun und an der Enns tun es auch.«

»So ist der Brauch ein weit verbreiteter«, entgegnete Lubomir, »und wird um so weniger schnell verschwinden. Sonst ist unser Volk hier gut und sanft, und verdient wohl, daß man es schützt, und wahrt, und nicht in Leiden stürzt, die es nicht verschuldet hat. Ich werde dir jetzt das Gemach zeigen lassen, das wir dir in diesem Hause zur Wohnung geben, damit du ausruhen, oder sonst die Zeit nach deinem Willen verwenden kannst, bis ich dich zu meiner Gemahlin führe, und du das Abendessen mit uns teilest. Dein Pferd wird gut versorgt werden.«

»Wenn Ihr erlaubt, so besorge ich es selber«, antwortete Witiko.

»Das ist gut von dir, daß du es tust«, sagte Lubomir, »die Pferde lohnen oft die Pflege dem Pfleger besser als jedem anderen Reiter. Tue es auf deine Art, ich werde dir jemand geben, der dir dienen muß. Jetzt trinke aber noch aus deinem Becher, ehe wir die Stube verlassen.«

Er griff bei diesen Worten nach seinem Becher und trank daraus. Witiko tat das gleiche aus dem seinen.

Dann standen sie auf, und gingen zur Tür hinaus.

Im Vorgemache sagte Lubomir: »Radim, gehe mit diesem jungen Reitersmanne, und tue, was er heischt. Ich nehme jetzt Abschied von dir, Witiko, und werde dich später selber zu dem Abendtische geleiten.«

Nach diesen Worten verließ er durch eine Tür das Gemach.


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