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118

Zwölfter Theil
Achte Rede

Bedachtsame Ein- und Ausathmung

Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Osthaine, auf Mutter Migāros Terrasse, mit gar manchen wohlbekannten Oberen, wohlbekannten Jüngern, mit dem ehrwürdigen Sāriputto und dem ehrwürdigen Mahāmoggallāno, mit dem ehrwürdigen Mahākassapo und dem ehrwürdigen Mahākaccāyano, mit dem ehrwürdigen Mahākoṭṭhito und dem ehrwürdigen Mahākappino, mit dem ehrwürdigen Mahācundo und dem ehrwürdigen Anuruddho, mit dem ehrwürdigen Revato und dem ehrwürdigen Ānando und mit anderen wohlbekannten Oberen, wohlbekannten Jüngern beisammen.

Um diese Zeit nun unterwiesen und belehrten die oberen der Mönche die neu aufgenommenen. Einige der oberen Mönche unterwiesen und belehrten etwa zehn der neuen Mönche, andere der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa zwanzig, einige wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa dreißig, andere wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa vierzig. Und diese neuen Mönche, von den oberen der Mönche unterwiesen und belehrt, erfanden ein großes, allmälig gemerktes Ergebniss.

Damals nun hatte der Erhabene – es war ein Feiertag, im halben Monat, zur Offenbarung, in der voll aufgegangenen Mondnacht – inmitten der Mönchgemeinde unter freiem Himmel Platz genommen. Zur Offenbarung: nämlich der Ordensregel; und zwar im Herbste, am Ende der Regenzeit, zum letzten Mal vor Beginn der Wanderschaft. Vergl. die 108. Rede, S. 107, und die 63., S. 209 der Übersetzung. – Eine gleiche Einrichtung hatte S. Francesco alljährlich für Pfingsten getroffen. Im allgemeinen zur Mondnacht cf. die 32. u, 146. Rede, Dīghanikāyo No. 2, Lieder der Mönche v. 1234. Der ganze Zauber der herbstlichen Lunarien, wie er da und sonst mit ein paar Strichen angedeutet, ist in eine Gemme Kālidāsas' meisterhaft eingeschnitten, Ṛtusaṃhāram III, 22:
Śaradi kumudasaṉgād vāyavo vānti śītā,
vigatajaladavṛndā digvibhāgā manojñāḥ,
vigatakaluṣam ambhaḥ śyānapaṉkā dharitrī,
vimalakiraṇacandraṃ vyoma tārāvicitram.
Und der Erhabene blickte über die stillgewordene lautlose Schaar der Mönche hin und wandte sich also an sie: »Erstarkt bin ich, ihr Mönche, auf also beschrittenem Pfade, erstarkt im Herzen bin ich, ihr Mönche, auf also beschrittenem Pfade: wohlan denn, ihr Mönche, immer noch stärker müsst ihr da werden um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Ich werde nunmehr Sāvatthī am letzten herbstlichen Vollmonde verlassen.«

 

Es kam nun den Mönchen im Lande zu Ohren: ›Der Erhabene, heißt es, wird gar bald von Sāvatthī, am letzten herbstlichen Vollmonde fortziehn.‹ Da machten sich denn die Mönche im Lande gen Sāvatthī auf, den Erhabenen zu besuchen.

Die oberen der Mönche aber unterwiesen und belehrten die neu hinzugekommenen immer genauer noch. Einige der oberen Mönche unterwiesen und belehrten etwa zehn der neuen Mönche, andere der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa zwanzig, einige wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa dreißig, andere wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa vierzig. Und diese neuen Mönche, von den oberen der Mönche unterwiesen und belehrt, erfanden ein großes, allmälig gemerktes Ergebniss.

Als nun die Zeit angebrochen war, hatte der Erhabene an diesem Feiertage, im halben Monat, am letzten Herbsteswechsel, in der voll aufgegangenen Mondnacht, inmitten der Mönchgemeinde unter freiem Himmel Platz genommen. Und der Erhabene blickte über die stillgewordene, lautlose Schaar der Mönche hin und wandte sich also an sie:

»Keine Worte wechselt, ihr Mönche, diese Versammlung, keine Worte äußert, ihr Mönche, diese Versammlung, ist rein aus dem Kerne bestanden. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschaar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass sie Opfer und Spende, Gabe und Gruß verdient, heiligste Stätte der Welt ist. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschaar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass bei ihr geringe Gabe als groß gilt und große Gabe als größer. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschaar, i8i solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, wie eine solche schwer zu finden ist in der Welt. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschaar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass man gern etliche Meilen geht um sie zu sehn, und sei es auch nur von rückwärts.

»Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschaar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass es da, ihr Mönche, unter diesen Jüngern Mönche giebt, die Heilige, Wahnversieger, Endiger sind, die das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das Heil sich errungen, die Daseinsfesseln vernichtet, sich durch vollkommene Erkenntniss erlöst haben: eben solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die nach Vernichtung der fünf niederzerrenden Fesseln emporsteigen um von dort aus zu erlöschen, nicht mehr zurückzukehren nach jener Welt: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jungem, die nach Vernichtung der drei Fesseln, von Gier, Hass und Irre erleichtert, fast schon geläutert, nur einmal wiederkehren, nur einmal noch zu dieser Welt gekommen dem Leiden ein Ende machen werden: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die nach Vernichtung der drei Fesseln zur Hörerschaft gelangen, dem Verderben entronnen zielbewusst der vollen Erwachung entgegeneilen: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

»Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer der vier Pfeiler der Einsicht beharrlich ausharren: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer der vier gewaltigen Kämpfe beharrlich ausharren: auch, solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer der vier Machtgebiete, der fünf Fähigkeiten, der fünf Vermögen, der sieben Erweckungen, des heiligen achtfältigen Weges beharrlich ausharren: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

»Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer liebevollen Gemüthes beharrlich ausharren: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer erbarmenden Gemüthes, freudevollen Gemüthes, unbewegten Gemüthes beharrlich ausharren: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

»Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer im Schauder beharrlich ausharren: Cf. Lieder der Mönche Seite 276 Anm. 1. auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer im Wahrnehmen der Wandelbarkeit beharrlich ausharren: auch solche Mönche giebt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

»Es giebt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer in bedachtsam geübter Ein- und Ausathmung beharrlich ausharren. Ein- und Ausathmung, ihr Mönche, bedachtsam geübt und gepflegt, lässt hohen Lohn erlangen, hohe Förderung. Ein- und Ausathmungen, ihr Mönche, bedachtsam geübt und gepflegt, lassen die vier Pfeiler der Einsicht zustande kommen; die vier Pfeiler der Einsicht, bedachtsam geübt und gepflegt, lassen die sieben Erweckungen zustande kommen; die sieben Erweckungen, bedachtsam geübt und gepflegt, lassen die wissende Erlösung zustande kommen.

»Wie aber wird bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausathmung geübt, wie gepflegt, auf dass sie hohen Lohn verleihe, hohe Förderung? Da begiebt sich, ihr Mönche, der Mönch ins Innere des Waldes oder unter einen großen Baum oder in eine leere Klause, setzt sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet, und pflegt der Einsicht. Bedächtig athmet er ein, bedächtig athmet er aus. Athmet er tief ein, so weiß er ›Ich athme tief ein‹, athmet er tief aus, so weiß er ›Ich athme tief aus‹; athmet er kurz ein, so weiß er ›Ich athme kurz ein‹, athmet er kurz aus, so weiß er ›Ich athme kurz aus‹. ›Den ganzen Körper empfindend will ich einathmen‹, ›Den ganzen Körper empfindend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich einathmen‹, ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Heiter empfindend will ich einathmen‹, ›Heiter empfindend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Sälig empfindend will ich einathmen‹, ›Sälig empfindend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich einathmen‹, ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich einathmen‹, ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken empfindend will ich einathmen‹, ›Die Gedanken empfindend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken ermunternd will ich emathmen‹, ›Die Gedanken ermunternd will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken einigend will ich einathmen‹, ›Die Gedanken einigend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken lösend will ich einathmen‹, ›DieGedanken lösend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich ausathmen‹, so übt er sich. ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich ausathmen‹, so übt er sich. Also wird bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausathmung geübt, also gepflegt, auf dass sie hohen Lohn verleihe, hohe Förderung.

»Wie aber werden bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausathmungen geübt, wie gepflegt, auf dass sie die vier Pfeiler der Einsicht zustande bringen? Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch, tief einathmend, weiß ›Ich athme tief ein‹, tief ausathmend, weiß ›Ich athme tief aus‹; kurz einathmend, weiß ›Ich athme kurz ein‹, kurz ausathmend, weiß ›Ich athme kurz aus‹; ›Den ganzen Körper empfindend will ich einathmen‹, ›Den ganzen Körper empfindend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich einathmen‹, ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich ausathmen‹, so sich übt: zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Bei den Körpern nenne ich es, ihr Mönche, den Körper verändern, nämlich das Einathmen und das Ausathmen: darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. – Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch ›Heiter empfindend will ich einathmen‹, ›Heiter empfindend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Sälig empfindend will ich einathmen‹, ›Sälig empfindend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich einathmen‹, ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich einathmen‹, ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich ausathmen‹, so sich übt: zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Bei den Gefühlen nenne ich es, ihr Mönche, das Gefühl verändern, nämlich beim Einathmen und Ausathmen wohl darauf achthaben: darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. – Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch ›Die Gedanken empfindend will ich einathmen‹, ›Die Gedanken empfindend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Die Gedanken ermunternd will ich einathmen‹, ›Die Gedanken ermunternd will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Die Gedanken einigend will ich einathmen‹, ›Die Gedanken einigend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Die Gedanken lösend will ich einathmen‹, ›Die Gedanken lösend will ich ausathmen‹, so sich übt: zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Gemüthe über das Gemüth, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Nicht kann, ihr Mönche, sag' ich, ein unbesonnener Mensch, der unklar denkt, bedachtsam Ein- und Ausathmung üben: darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit beim Gemüthe über das Gemüth, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. – Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich ausathmen‹, so sich übt; ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich einathmen‹, ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich ausathmen‹, so sich übt: zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Und wie da Begehren und Bekümmern überstanden wird hat er weise gemerkt, und wohl hat er es ausgeglichen: darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Also werden bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausathmungen geübt, also gepflegt, und lassen die vier Pfeiler der Einsicht zustande kommen.

»Wie aber werden, ihr Mönche, die vier Pfeiler der Einsicht geübt, wie gepflegt, auf dass sie die sieben Erweckungen zustande bringen? Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch beim Körper über den Körper wacht, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns, gewärtig hat er zu einer solchen Zeit die Einsicht, unverrückbar; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch die Einsicht gewärtig hat, unverrückbar, der Einsicht Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Einsicht Erweckung vollbringt er da, der Einsicht Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also besonnen weilend zerlegt er weise den Sinn, zertheilt ihn, dringt in seine Tiefe ein; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also besonnen weilend weise den Sinn zerlegt, ihn zertheilt, in seine Tiefe eindringt, des Tiefsinns Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Tiefsinns Erweckung vollbringt er da, des Tiefsinns Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also den Sinn weise zerlegend, ihn zertheilend, in seine Tiefe eindringend erwirkt er Kraft, unbeugsame; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also den Sinn weise zerlegend, ihn zertheilend, in seine Tiefe eindringend Kraft erwirkt, unbeugsame, der Kraft Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Kraft Erweckung vollbringt er da, der Kraft Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Kraft erwirkt, erhebt sich in ihm eine überweltliche Heiterkeit; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Kraft erwirkt hat und in ihm eine überweltliche Heiterkeit aufgeht, der Heiterkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Heiterkeit Erweckung vollbringt er da, der Heiterkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Heiterkeit im Herzen, wird er lind im Leibe, lind im Gemüthe; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Heiterkeit im Herzen hat und lind im Leibe, lind im Gemüthe wird, der Lindheit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Lindheit Erweckung vollbringt er da, der Lindheit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er sälig den Leib gelindert, wird ihm das Gemüth einig; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch sälig den Leib gelindert hat und das Gemüth ihm einig wird, der Innigkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Innigkeit Erweckung vollbringt er da, der Innigkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also einig geworden im Gemüthe hat er es wohl ausgeglichen; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also einig geworden im Gemüthe es wohl ausgeglichen hat, des Gleichmuths Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Gleichmuths Erweckung vollbringt er da, des Gleichmuths Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht.

»Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle wacht, beim Gemüthe über das Gemüth wacht, bei den Erscheinungen über die Erscheinungen wacht, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns, gewärtig hat er zu einer solchen Zeit die Einsicht, unverrückbar; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch die Einsicht gewärtig hat, unverrückbar, der Einsicht Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Einsicht Erweckung vollbringt er da, der Einsicht Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also besonnen weilend zerlegt er weise den Sinn, zertheilt ihn, dringt in seine Tiefe ein; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also besonnen weilend weise den Sinn zerlegt, ihn zertheilt, in seine Tiefe eindringt, des Tiefsinns Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Tiefsinns Erweckung vollbringt er da, des Tiefsinns Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also den Sinn weise zerlegend, ihn zertheilend, in seine Tiefe eindringend erwirkt er Kraft, unbeugsame; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also den Sinn weise zerlegend, ihn zertheilend, in seine Tiefe eindringend Kraft erwirkt, unbeugsame, der Kraft Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Kraft Erweckung vollbringt er da, der Kraft Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Kraft erwirkt, erhebt sich in ihm eine überweltliche Heiterkeit; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Kraft erwirkt hat und in ihm eine überweltliche Heiterkeit aufgeht, der Heiterkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Heiterkeit Erweckung vollbringt er da, der Heiterkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Heiterkeit im Herzen, wird er lind im Leibe, lind im Gemüthe; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Heiterkeit im Herzen hat und lind im Leibe, lind im Gemüthe wird, der Lindheit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Lindheit Erweckung vollbringt er da, der Lindheit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er sälig den Leib gelindert, wird ihm das Gemüth einig; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch sälig den Leib gelindert hat und das Gemüth ihm einig wird, der Innigkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Innigkeit Erweckung vollbringt er da, der Innigkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also einig geworden im Gemüthe hat er es wohl ausgeglichen; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also einig geworden im Gemüthe es wohl ausgeglichen hat, des Gleichmuths Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Gleichmuths Erweckung vollbringt er da, des Gleichmuths Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht.

»Also werden, ihr Mönche, die vier Pfeiler der Einsicht geübt, also gepflegt, und lassen die sieben Erweckungen zustande kommen.

»Wie aber werden, ihr Mönche, die sieben Erweckungen geübt, wie gepflegt, auf dass sie die wissende Erlösung zustande bringen? Da übt, ihr Mönche, der Mönch der Einsicht Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt des Tiefsinns Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Kraft Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Heiterkeit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Lindheit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Innigkeit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt des Gleichmuths Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht. Also werden, ihr Mönche, die sieben Erweckungen geübt, also gepflegt, und lassen die wissende Erlösung zustande kommen.«

 

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.


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