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Kapitel 11

Er denkt zu seinem Heil mit Wärme und Sehnsucht an Jesus und die Erlösung kommt näher

1 Robert Blum: »Sollte auch er etwa mir gleich irgendwo in dieser Freie sich befinden, und korrespondiert nun mit mir, als einem Manne ungefähr seinesgleichen, auf diese ganz unschädliche elektrische Art und Weise, die ihm für diese Welt noch eigen geblieben ist? – Ja, ja! denn er solle besonders im Fache der ägyptischen natürlichen Magie, und das hauptsächlich durch die Kenntnis der innersten Naturkräfte einer der erfahrensten Männer gewesen sein, daraus auch seine durch die Zeit freilich schon sehr entstellten sogenannten Wundertaten sehr wohl zu erklären sein dürften, besonders so die über alles Vieh dümmsten Osmanen die große Bibliothek zu Alexandria nicht verbrannt hätten!?

2 Ja, ja, wie mir meine Hegelsche und Rongeanische Weisheit unbeschadet geblieben ist, so ist auch ihm sein großer Weisheitsschatz geblieben, aus dem heraus, und mit dessen unschätzbarer Hilfe er mir nun durch Blitze kund tut, daß er sich irgend in meiner Nähe befindet, und vielleicht ebenso den Wunsch hat, in dieser Leere irgend ein Wesen zu treffen, dem er sich mitteilen könnte!? Es muß kein Spaß sein, mit dem gewecktesten Geiste von der Welt 1800 und dazu noch etliche 40 Jahre sich bloß mit seiner höchst eigenen Gesellschaft begnügen zu müssen, und das als einer der größten Menschenfreunde! O edelster, bester und größter Menschenfreund! wohl bin ich deiner Größe gegenüber nicht wert, dir die Schuhriemen aufzulösen; aber was nützt hier alle irdische Größe! Da verschwindet wahrlich aller irdischer Glanz und alle irdische Berühmheit! –

3 Dein Name, wie für die Folge irdischer Zeiten auch der meinige, werden wohl noch lange auf der Erde fortklingen, und werden gelobt und gerühmt und bewundert werden; aber was haben wir beide davon?! Wir können uns hier in der endlosen Wesenleere bloß durch eine eigene Art elektrischer Blitztelgraphen andeuten, daß wir beide uns hier, vielleicht nicht gar zu ferne abstehend von einander befinden.

4 O wenn es doch möglich wäre, daß wir uns einander nahen könnten, wahrlich unsere Gesellschaft genügte uns für ewig! – Zwei große sich in allem höchst verwandt fühlende Seelen würden wohl für ewig nie des herrlichsten Besprechungsstoffes ermangeln und sich dadurch auf die herrlichste und alleranziehendste Weise die Zeit oder auch die Ewigkeit sehr verkürzen und köstlichst würzen!? – – Aber was nützt da auch der beste Wunsch?! – Wer soll, wer kann ihn realisieren?!

5 So wie wir beide, schweben auch vielleicht noch zahllose andere Wesen? Die Weltkörper sind vielleicht ursprünglich auch das gewesen, was wir nun sind?! – Nach Trillionen von Erdjahren haben sich zahllose Atome um sie angesammelt, und so sind aus ihnen am Ende ganze Weltkörper entstanden, in deren Mitte noch dieselben Geister und Seelen wohnen, um die sich durch die Ansammlung der Ätheratome ganze Welten gestaltet haben! Vielleicht bist Du, mein großer Freund, auch seit nahe 2.000 Jahren schon so ein kleines Kometchen geworden, und kannst aus deiner eigenen Dunstsphäre schon Blitze erwecken?! Es wird bei mir noch sicher sehr viel Geduld brauchen, bis ich nur einmal einige Meter Dunstatmosphäre um mich angesammelt haben werde?

6 Vielleicht bist du gar dort, wo ich nun gegen Abend hin wie eine Art sehr dunstiger Gegend ausnehme?! Vielleicht werde ich einmal, wenn Du schon ein reifer Planet sein wirst, ein Trabant von Dir sein? Oder so du etwa gar zu einer Sonne wirst, freilich erst nach endlos vielen Dezillionen Erdjahren, da kann ich vielleicht auch dein allernächster Planet wie Merkur werden!? –

7 Das sind wohl freilich sehr weit hinausgeschobene Hoffnungen; aber was kann man dagegen tun? Nichts, als alles in der Geduld abwarten. Auf der Erde mußten einen zeitliche Hoffnungen aufrichten, so es jemandem zu schlecht ging; hier im Reiche der Ewigkeit muß man sich dagegen denn auch mit ewigen Hoffnungen trösten, so man vor der entsetzlichsten Langeweile nicht in die barste Verzweiflung übergehen will! – –

8 Aber da sieh, da sieh, mein Auge! Jene dunstige, tief unter mir ersichtliche sonderbare Gegend wird nun etwas heller, und es scheint auch, als so sie mir näher käme!? O das wäre sehr charmant! – Das ist schon so, wie ich es mir früher gedacht habe!

9 Mein großer Freund Jesus – aha, aha – hat schon wieder geblitzt; allein das macht nichts; was habe ich denn früher sagen wollen? Ja, ja, jetzt habe ich es schon wieder; mein großer Freund, der nun schon wahrscheinlich so zu einer kleinen Kometenwelt angewachsen ist, hat meinen sehnlichsten Wunsch vernommen und bietet nun alles auf, um zu mir zu kommen; und so er zu mir kommen kann, da wird er mich sicher zu sich in seine junge Weltmitte ziehen, wird auf diese Art die Anziehungskraft der äußeren Ätheratome verstärken und somit desto eher und leichter zu einer Vollwelt anwachsen!? Ja, vielleicht hat er auch schon eine größere Menge ihm verwandter Wesen bei und um sich?! Das kann sehr leicht sein; denn Wesen, wie ich, hat es schon manche gegeben!

10 Kann Er mich nun anziehen, so hat Er auch alle seine Nachfolger, die vor mir den wahren Kreuzweg durchgemacht haben, auf eine gleiche Weise angezogen! und so könnte ich nun auch schon eine ganz große Gesellschaft um ihn antreffen?! Und so das der Fall wäre, o welch ein Vergnügen wäre das für mich! –

11 Und siehe, siehe, aus dieser Sache scheint einmal endlich doch ernstlich etwas werden zu wollen!? Die sonderbare Gegend kommt mir richtig stets näher und näher und wird dabei auch stets um etwas heller, und wie es mir vorkommt, auch etwas deutlicher!? Ich nehme nun schon wirklich etwas aus, das so ungefähr einem kleinen Berge gleich sieht, umgeben mit mehreren kleinen Hügelchen! – Gott Lob, Gott Lob! auf diese Art komme ich vielleicht doch mit der Weile und mit der rechten Geduld endlich einmal auf irgend einen festeren Grund!?« –


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