Hermann Eris Busse
Bauernadel
Hermann Eris Busse

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Der letzte Bauer?

Urban und Flur lebten gut und still miteinander. Ihre bäuerliche Sendung griff tief in ihr Dasein, schmiedete sie zusammen, aber was sie vielleicht auch innerlich verbunden hätte, ein Erbe, traf nicht ein. Urban wünschte ihn zuweilen heiß und ungeduldig, ohne daß Flur davon wußte. Die Zeit ging hin, und Urban gab die Hoffnung auf, seinen Hof einem Sohn vererben zu können, der die bäuerliche Reihe weiterführte. Der Michelshof war jetzt so stattlich beisammen, alle Güter durch Zukauf abgerundet, der Boden nutzbar gemacht, selbst auf früher mißachteten Gebieten großer Trockenheit oder sauerer Nässe. Mühevoll gewann man ihm Ernte ab. Herrlich stand der Wald, viel schlagbares Gut wuchs Jahr um Jahr nach. Urban wandte weder Augen noch Sinne ab von seinem Bauernhof. Die Politik im Lande berührte ihn nicht. Er fand, es sei nur Lärm und nichts als Lärm mit viel Lug und Trug vermengt. Das Geld 166 machte ihm freilich schon zu schaffen. Wenn er nach Buchenbronn oder gar nach Freiburg auf den Markt fuhr, so trug er den Schlitzsack halb voll mit Papierscheinen heim von verkauftem Vieh, aber das nächste Mal mußte er schier einen Weidenkorb voll haben, um ein Rößlein oder einen neuen Wagen erhandeln zu können. Das war erbärmlich. Auch er haftete bei der Rentenbankgründung mit seinem Boden für ihre Sicherheit und schalt in Gemeinschaft mit den andern Großbauern, wo er mit ihnen zusammentraf, über die Regierung und das Reich: »Sie zerren einem wohl bald noch das Bett unterm Hintern weg, besteuern ungelegte Eier und ungeborene Kälber.«

Heiligs! So Schwarzwälder Bauern können schimpfen, und wenn man sie hört, dann tragen sie allein das Gebäu des Staates auf ihren schwergeprüften Schultern, sind der wichtigste Stand im Land.

Sind sie es nicht?

Die gemeinsamen Sorgen trieben die grimmigsten Eigenbrötler zusammen. Sie hockten in der »Krone«, gründeten Bauernvereine und verschrieben sich städtische Redner, um deren Meinungen anzuhören. So unsicher und hilflos waren sie im Innersten, diese prachtvollen Dickköpfe. Draußen machte die Zeit Riesenschritte, draußen vor den Bergen mit den Einsamkeiten, drüben im Lärm und im Reißen ums Geld. Sie sahen ein, daß man sich nicht mehr abschließen durfte vor der Welt, die man früher heimlich oft einmal verachtete. Die Waschzeinen voll verfallenen Papiergeldes, die sich fast in jedem Hofe vorfanden, gaben doch zu denken. Man müßte alles anders machen, glaubten sie. Aber es fiel schwer. Das zähe Hangen am Tun der Väter und Vorväter, der Ur- und Prachtsbauern löste sich nur schmerzhaft ab. Die älteren Bauern murrten und verbitterten, und ihre Söhne dachten heimlich daran, in die Stadt abzuwandern. Was soll das Schürken und Würgen auf den steil abfallenden Äckern? Der Achtstundentag in der Stadt brachte leichter verdientes Geld.

Es machte nicht viel, wenn Ökonomieräte mit bestem Wissen und Willen auf die einsamen Höfe kamen, in die Waldwirtschaften, um Richtlinien aufzustellen. Die Jungen dachten: »Redet nur, wir wollen anderes!« Die Alten sagten 167 zueinander: »Trägt der Hof noch etwas? Geht nicht alles in den Steuersack, und gehört uns denn noch unser Boden? Eigentlich nicht mehr. Wozu schaffen und schinden wir uns überhaupt noch?«

Nachdem sie von ihren Kindern auch erfuhren, daß das Bauernsein nicht mehr lohne, und sie in die Stadt wollten, fügten die bekümmerten Leute noch dazu: »Was hat es für einen Wert, das Rackern und Plagen, wenn wir doch die letzten Bauern sind?«

Der Pfarrer predigte in der Kirche, um ihren entlaufenen Mut wieder einzufangen: »Bauern, dient weiterhin eurer Erde, so ihr der Erde dient, dient ihr Gott, und er wird euch segnen immerdar.«

»Jetzt, was ist das, Dienen und Gesegnetsein?« fragten frech die Jungen, jene Jungen, die man gerade hatte einziehen wollen, als der Krieg zu Ende ging. »Jetzt, was ist das, was bringt das ein? Wer schätzet das auch ab! Kauf dir was dafür!«

Am frechen Maul eben dieser Jungen machten sich viel die zurückgekehrten Soldaten schuldig. Nicht die Frontsoldaten, die wirklich im Krieg waren, Jahr um Jahr. Das waren schweigsame Männer, Ernste und Einsame. Sie handelten und schwiegen, sie beobachteten und arbeiteten in der Stille. Sie saßen selten im Rat der Ratlosen. Wenn sie den Mund auftaten, so rieten sie, am Alten festzuhalten und ins Neue langsam hineinzubauen: nichts über das Knie zu brechen, man habe früher auch nicht von heute auf morgen Reichtümer gesammelt; in die neue Zeit wachse man von selber hinein. Fleiß und Ehrlichkeit seien alleweil noch die besten Trümpfe, und wer nicht zu dienen verstehe, verstünde das Herrschen nimmer: derlei Aussprüche brachten sie vor.

Gabriel Gmelin, der öfters zu Urban kam, mit dem er in tiefe Freundschaft geriet, je mehr sie sich kennenlernten, Gmelin meinte auf die Frage Urbans, woher es ihm wohl vorkäme, als wäre das ganze Bauerntum auf dem Wald unruhig geworden wie ein aufgerührter Ameisenhaufen: »Das macht der große Schrecken, der ihnen in Leib und Seel gefahren ist, als die Soldaten zurückfluteten und es auf einmal im stillsten Hof herging wie im Krieg, und der große Schrecken über alles, was nachher kam, die Kunde von Putschen, von 168 Geldentwertungen und so weiter, du weißt ja, Michelsbauer, was ich mein!«

»Heiligs, ja, wie die Heuschrecken in der Bibel sind die aufgescheuchten Truppen über den Wald gefallen.«

So war es damals. In einer kalten Nacht, in der es Stein und Bein zusammenfror, rumpelte und marschierte es auf der Buchenbronner Straße und auf der Hochstraße, Pferde wieherten und Unmengen von Gefährten gahrten und kreischten. Die Bauern sahen aus den Höfen und trauten ihren Augen kaum. Da zog das graue Heer herauf, vom Rhein gegen den Wald, müde Schritte, harte Gelächter, zerrissene Gesellen. Am Morgen hielten im Schiltebach vor der »Krone« Feldküchen, Geschütze, Offiziere und Mannschaften, Pferde und Wagen. Ein berittenes Schützenregiment mit der Heimat Sagan in Schlesien nahm »Wohnung« im Dorf. Die Pferde, krank und ausgehungert, wurden in die Ställe gepfercht und auf den Heubühnen untergebracht. Die Soldaten, die verschmutzten, ausgenutzten Kerle, lagerten in Massen im Heu, die Offiziere in den Kammern der Bauern. Die Feldküche dampfte, Graupensuppe und Dörrgemüse kochte mit Stücken frischen Ochsenfleisches. Die Soldaten waren ausgehungert. Sie brauchten die Augen nicht zu schließen, um nicht zu sehen, daß ebensoviel Würmer wie Graupen im Kochgeschirr schwammen. Sie schluckten nur noch.

Die Bauern hatten zuerst freudig die Feldgrauen empfangen; dieses noch vom Krieg zu erleben, die Heimkehr der Männer wenigstens, dünkte sie schön. Sie warfen Kartoffeln zentnerweis vor der Feldküche nieder und brachten auch Speck und rauh gemahlenes Hafermehl. Ordentliche Kannen voll Milch stürzten die Frauen, obschon sie doch genug für die nahen Städte abliefern mußten, den Soldaten in den Kaffee, zu dem sie ihre gebrannte Gerste gestiftet hatten. Die Feldgrauen ließen es sich wohl sein. Sie wurden heimisch. Bauerntöchter und Mägde hatten vorerst keinen Mangel an Schätzen mehr. Es wurde getanzt. Die fremden Heimkehrer griffen nach den Frauen mit einer Gier ohnegleichen, nicht nur nach ihrem Leiblichen, auch nach ihrem Gemüt. Sie begehrten die Mutter, Liebkosung und Wärme. Manche waren natürlich gewaltsam, roh, wenige jedoch scheu und beglückt.

Als die Soldaten zwei Wochen schon im Schiltebach waren, 169 ohne zur Weiterbeförderung in die Heimat abgerufen zu werden, wandelte sich das Bild. Die Ungeduld kam über sie, lang zurückgestaute Ungeduld. Und Weihnachten nahte, wo sie daheim sein wollten. Untätig harrten sie und grübelten. In den deutschen Landen ging es drunter und drüber. Vieles sickerte durch in nicht nachprüfbaren Gerüchten. Die Zukunft stand dumpf in der Ferne, selbst die nächste Zeit blieb trüb und undeutbar. Im Gewand der Feldgrauen schlichen sich Aufwiegler unter die Einquartierten und peitschten ihre müden Nerven auf mit fremden Sätzen. Weltrevolution! Entfernt die Kriegsmacher, die Soldatenschinder, die Quäler und Halsabschneider, die Geldsäcke, die Schieber und Kriegsgewinnler. Die Aufwiegler konnten ernten, denn der Geist der Unzufriedenheit lauerte in allen Müden.

Die Soldaten forderten: »Wir wollen heim!«

Mancher riß heimlich aus. Heimlich erhob sich auch ein schwunghafter Handel mit den Bauern um Wolldecken, Leder, Ferngläser, Waffen, Munition, ja selbst um Pferde. Die Offiziere waren machtlos. Die Soldaten dachten: »Je mehr wir verkümmeln, desto weniger brauchen wir mitzuschleppen und zu versorgen. Geld schaffte sich leichter fort als diese Lasten auf den breiten Karren mit den Pferden.«

Die Ungeduld verstärkte sich von Tag zu Tag. Aber es gab doch noch keine Züge, und so blieb nichts als warten, endlos warten. In der dritten Woche begannen auch die Bauern zu murren. Die Pferde auf den Bühnen verpesteten und verdarben die Böden. Das Ungeziefer von Mensch und Tier nahm überhand. In jedem Haus lagen Grippekranke. Zu allem hin trat noch Tauwetter ein mit heftigen Regengüssen. Die Soldaten mußten in den Häusern bleiben, die stanken, weil zu viel Menschen und Tiere darinnen lebten. Endlich kam der Befehl zum Marsch auf den nächsten Bahnhof; sang- und klanglos, in dichtem Nebel, zogen die Reste des Regiments von dannen, müde, aufgeregt, heimwehkrank. Das geschah vier Tage vor Weihnachten.

»Gottlob, gottlob!« seufzten die Bauern. In den Höfen sah es aus wie im Krieg, und Kisten und Kasten leer. Die verbotenerweise gekauften Wolldecken wimmelten von Läusen, die Pferde standen ab vor lauter Schwäche und Krankheit. Die 170 Bauern, die selbst aus dem Krieg kamen, brachten keine freudigen Seelen heim, obschon sie ihre Weibervölker über die Hinterlassenschaften der Einquartierung mit den Worten trösten konnten: »Hättet erst ein Jahr das erleben müssen wie die im Feindesland!«

Schweigen war das beste.

Urban dachte auch so, als er seinen Hof allerdings in geschonterem Zustand vorfand als mancher andere Bauer. Das Schweigen war dem Michelshofer das liebste in den ganzen Wochen nach seiner Heimkehr.

*

Nicht nur in den Städten und geschlossenen Siedlungen wandelte sich das gewohnte Weltbild so rasch, daß nur die Jugend leichtfüßig mitkam. Auch bis in die Einöden und Bergeinsamkeiten drang jetzt das beunruhigte Wissen um gewaltige Neuerungen. Die Zeitungen fluteten förmlich ins Haus. Die armseligsten Hütten wurden mit Probenummern bedacht. Die Parteiblätter warben aufregend und freigebig um Leser und Genossen. Die christlichen Bekehrungsgesellschaften jeder Art legten sanft und scheu ihre Meinung auf die Türschwelle oder schickten bescheiden auftretende Boten, welche von einer unabweislichen, leisen, glühenden Beredsamkeit waren, in die Stuben. Augen und Ohren sollten den Bauern aufgetan werden. Dies wollten alle Schichten erreichen. Herein in die Parteien mit euch, in die weltlichen, politischen und in die religiösen. Da sollten die bisher stumpfen Männer und Frauen oder auch die von ruhigem Grüblersinn befangenen Bauernköpfe nicht aufgerüttelt werden, irr gemacht an ihren bisherigen Lebenswerten? Was nützte es, fleißig und fromm zu sein? Gab es noch anderes, dessen der einfältige Landmann bedurfte? Gewiß, es gab viel! Eifrige Geistliche und junge Lehrer schafften emsig an der Erweckung der Bauern, um sie bestimmten Zwecken zuzuführen. Es verging fast kein Samstagabend oder Sonntagnachmittag, an dem nicht irgendwo in einer Wirtschaft ein Redner auftrat, der sich um die »Not der Landwirtschaft«, um die »Politische Sendung des Landmannes«, um die »Religiöse Erneuerung« des Dorfbewohners mit mehr oder weniger wohlgeformter Sprachgewalt bekümmerte. Dazu kamen zahllose Gründungen 171 von Vereinen, solchen, denen die Auswertung des Viehstandes, die wirtschaftliche Gestaltung des Feldbaues, der Kampf gegen Viehseuchen am Herzen lag. Man redete dem bisher erfahren und stolz seinem Hofgut dienenden Bauern in alle seine Verrichtungen mit städtischer Nasenweisheit hinein, und mit Hilfe von Lichtbildern an Wirtshauswände geworfen gab man dem aufhorchenden und aberwillig begreifenden Bauern zahlenmäßige Für- und Gegenbeweise aller Art.

Was Wunder, daß den Männern eine bohrende Unsicherheit ins Blut schlug, Zweifel am Gestern. Der Krieg, so wenig er die Jahre nach dem Schluß an den Grundpfeilern des Bauern und Volkstums scheinbar gerüttelt hatte, bewies nun doch seine geheime Wirkung. Es gab natürlich auch Bauern genug, die sich umstellten. Wenn man sie aber klug aushorchte, namentlich nach dem fünften Schoppen, so schimpften sie los und gestanden ein, sich nicht mehr zurechtzufinden.

»Es macht keine Freude mehr, Bauer zu sein«, sagte auch mancher Alte. Aber warum? Kann man denn nicht mehr dort weitermachen, wo die Väter aufgehört haben?

»Ach, die Väter«, sagen die Jungen und machen vergrumpfelte Gesichter. Ein Blinder sieht, was sie damit ausdrücken wollen. Und die Alten verlieren ihre große, stolze Bauernsicherheit, nachdem das Gut des Geldes und der Liegenschaften so fraglich geworden ist.

Urban und Gabriel Gmelin saßen oft beisammen und sprachen über diese Dinge. Urban konnte zuweilen sagen: »Nun ist's fertig, wir sind halt die letzten rechten Bauern, jetzt kommen die Ökonomen ans Ruder und die sogenannten Gutsbesitzer. Wie kann ein Segen dabei sein, wenn der Bauer nicht mehr an den Erdboden langt? Boden und Bauer gehören zusammen. Wenn sie nimmer zusammenkommen können und wollen, dann geht es eben dem Ende zu . . . fertig . . . amen . . . aus.«

Gmelin versuchte oft, den Michelshofer zu beruhigen, der manchmal vor lauter innerer Aufregung das Kind mit dem Bade ausschüttete: »Bauern hat es gegeben von frühesten Zeiten an, und wird es immer geben in irgendeiner Form. Vom letzten Bauern kann man nicht reden.«

Im geheimen dachte er: »Die Furcht vor dem Untergang 172 des Urbauerntums ist triebhaft in diesen hartschädeligen Wäldern.«

Doch sonst, sonst gedieh Urbans Ansehen. Er hatte sich nach außen hin scharf am Seil. Er zeigte, daß er Krieger, Soldat war. Er erzählte zwar keine Fronterlebnisse, ganz selten nur entwischte ihm irgendeine Mitteilung, aber als der Großbauer trat er unerschütterlich auf. Durch seine Haltung stärkte er manchem Bauern das Rückgrat, und das wurde eines Tages bitter nötig.

Als die Bauern an einem reinen Frühherbstmorgen mähen gingen, das letzte Öhmd, da sahen sie zwei Kraftwagen, mit Herren besetzt, auf den Gemarkungen Buchenbronn und Schiltebach herumsurren und an vielen Stellen anhalten. Die Herren stiegen aus, begingen Gelände, sprachen und deuteten viel. Zwei davon trugen große Pläne mit sich, die immer wieder ausgebreitet wurden. Die Bauern waren nicht ganz dumm. Ihre Zeitungen hatten zu oft den Muhrsee genannt im Zusammenhang mit der elektrischen Stromversorgung, so daß sie schon ahnen konnten, wo hinaus dieses befremdliche Erscheinen der Stadtherren wollte. Sie begriffen aber nur schwer, daß ihr Land in dieser Entfernung vom See noch Beachtung fand. Eines Sonntags machte ihnen das ein Vortrag klar. Herrgott, wenn es an ihr Land ging, griff es an ihre Seele!

»Da muß mir Fabian her«, knurrte Urban und schlief kaum, derart beschäftigte ihn der Vortrag. Man hatte gehört, daß der Muhrsee ungeheuer vergrößert werden sollte, Höfe ins Wasser mußten, Wiesen, Äcker, ganze Wälder schluckten die zusammengezogenen Wasser in dem riesigen Becken, das kaum vorstellbar war, und dies alles gäbe ausgenutzt eine Kraft ohnegleichen – Strom, Strom. Man leite Bäche ab in den Muhrsee, irgendwie, oh, wer verstand denn das richtig, irgendwie würden die Gewässer ringsum gesammelt, doch das alles wußte ja Fabian. Auf der Stelle mußte er bei, um langsam und genau zu erklären.

Die meisten Bauern schritten nach dem Vortrag mit verwirrten Köpfen heim. Sie fühlten wohl, wie tief sie das Werk anging. Obschon kein Hof, kein Gewann, kein Flurname genannt war, konnten doch fast alle ungefähr abschätzen, was in die Stauseezone hinein mußte. Auch Urbans Weid- und 173 Waldland mußte angegriffen, einbezogen werden. Es war zwar nicht der beste Boden, gottlob! Aber ging ihn das im Grunde etwas an, ob es sein oder anderer Leute Land war? Es handelte sich eben um Bauernland, und einer stand für alle, alle für einen, wenn es erst so weit kommen sollte, daß man ihnen ihr Erbgut nehmen würde.

Fabian mußte kommen und reinen Wein einschenken, auf Ehr und Seligkeit.

Fabian kam.

 


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