Karl Philipp Moritz
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Karl Philipp Moritz

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Mein Besuch bei Hartknopf in Ribbeckenau

Ich fand ihn im Garten, wie er Bohnenstangen setzte, und er bewillkommnete mich unter den Bohnenstangen. Er war nun der völlige Hauswirt geworden, denn er hatte auch Bienenkörbe, die er mir zeigte.

Ich brachte ihm wieder Rettichsamen mit, denn der, den ich schickte, hatte auf seinen Feldern noch nicht gedeihen wollen.

In seinem Antlitz glänzte eine heitere Freude – und dann zuweilen wieder ein tiefes Nachdenken.

Er hatte mir schon geschrieben, daß er verlobt sei. Ich wünschte ihm Glück dazu, und er dankte mir bloß mit einem Händedruck. –

Nun war auf den nächsten Sonntag gerade eine große Feierlichkeit in Ribbeckenau, bei welcher ich mit zugegen war. Die Kirche in Ribbeckenau hatte nämlich hundert Jahre gestanden und feierte nun ihr erstes Jubelfest, und Hartknopf hatte schon allerlei Veranstaltungen getroffen, um diese Feierlichkeit recht glänzend zu machen.

Ribbeckenau schien wirklich seine Welt geworden zu sein – er hatte einen Zauberkreis um sich hergezogen, der das, was er umschloß, in seinen Gedanken zu einem Elysium umschuf.


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