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Eilftes Kapitel.

Eine Menge Gelehrsamkeit wird flott. – Der junge Tom wird über die todten Sprachen ganz lebendig. – Nachdem der Domine die Wunder der gewaltigen Tiefe erfahren, trifft er Anstalten, bei Lobklößen zu schwelgen. – Obgleich der Mann der Gelehrsamkeit eine Menge Lieder und Fäden vom alten Tom erhält, so verliert er doch den besten Theil eines Gewerbes, ohne es zu wissen.

Nachdem der Bündel und die übrigen Reisegeräthschaften des Domine an Bord gebracht waren, sagte er Herrn Drummond und seiner Familie ein so feierliches Lebewohl, daß er mich vollends überzeugte, er betrachte sein Unternehmen als ein höchst gefährliches Abenteuer. Ich führte ihn zur Werfte, wo die Barke lag. Zitternd überschritt er die Planke. Als er an Bord war, erholte er sich etwas und blickte um sich.

»Ihr Diener, alter Herr,« sagte eine Stimme hinter dem Domine.

Es war der alte Tom, der so eben aus der Kajüte kam. Der Domine wandte sich um und starrte ihn an.

»Dieß ist der alte Tom, Sir,« sagte ich.

»In der That, Jacob? Du sagtest mir nichts von der Verkürzung seiner regelmäßigen Verhältnisse, und ich war erstaunt. Du bist also der Dux?« fuhr der Domine fort, indem er sich zum alten Tom wandte.

Ja,« fiel der junge Tom ein, der vom Vorderschiff herkam; »er hat sich etwas geduckt, und watschelt jetzt auf seinen kurzen Stumpen einher, wie eine Ente.«

»Gieb Acht, daß ich dich nicht entere für deine Unverschämtheit, Bürschlein,« rief der Alte.«

»Ein vorschneller Junge,« sagte der Domine.

»Ja,« erwiederte Tom, »ich bin immer schnell voran.«

»Bist du auch in deiner Gelehrsamkeit voran? Kannst du mir sagen, was Ente auf lateinisch heißt?«

»O gewiß,« erwiederte Tom; »Branntwein.«

»Branntwein!« rief der Domine. »Nein. Kind, anas

»Sagt ich's doch,« versetzte Tom; »Anis.«

»Der Junge ist fähig.« (Gluck, Gluck.)

»Er ist fähig, teufelmäßig frech zu werden, alter Herr; aber nehmen Sie's nicht übel, es ist kein Falsch in ihm.«

»Das ist also vermutlich der junge Tom, Jacob,« sagte der Domine, sich an mich wendend.

»Ja, Sir,« erwiederte ich, »Sie haben jetzt den alten und den jungen Tom gesehen; es fehlt nur noch Tommy.«

»Wollen Sie den Tommy sehen, Sir?« rief Tom. »Tommy, Tommy, daher.«

Aber Tommy war im Augenblicke auf dem Vorderdeck zu emsig mit einem Knochen beschäftigt, als daß er sogleich gehorchen konnte, und der Domine wandte sich um und betrachtete den Strom. Es war ein rühriges Treiben. Barken und Boote glitten nach allen Richtungen dahin; andere lagen am Ufer, und Frachtwagen nahmen Kohlen und sonstige Ladungen auf, welche gelöscht wurden, während die Arbeiter mit einander schwatzten und lachten.

» ›Populus de fluviis‹ wie Virgil sagt. Dieser ungeheure Strom ist in der That großartig. ›Labitur et labetur in omne volubilis aevum‹, wie die Generationen der Menschen eine nach der andern in die Ewigkeit hinübergleiten,« sagte der Domine, seinen Träumereien Worte gebend. Aber Tommy war jetzt herbeigekommen, und Tom hatte in seinem Muthwillen den einen Rockschoß des Domine ergriffen und ihn dem Hunde gezeigt. Gewohnt, ein Tau zu fassen, das ihm gezeigt wurde, ergriff Tommy alsbald des Domine Rock und zerrte dreimal mit aller Kraft daran. Der Domine war in seine Gedanken vertieft und vermuthete wahrscheinlich, ich sei es, der seine Aufmerksamkeit auf einen andern Gegenstand zu lenken wünsche. Er schüttelte jedesmal mit der Hand, ohne sich umzuwenden, und schien damit ausdrücken zu wollen – »ich bin jetzt beschäftigt.«

»Zieh,« rief Tom dem Hunde zu, und hielt sich die Seiten, indem ihm vor Lachen Thränen über die Wangen rollten. Tommy verdoppelte seine Kraftanstrengung und rieß den Rockflügel ab; aber der Domine bemerkte es nicht. Er war immer noch » in nubibus,« als der Hund mit seiner Beute davon rannte und Tom ihn verfolgte, um sie ihm abzunehmen. Der Domine träumte fort, und der alte Tom sang:

»Geliebtes England, reich an allem Segen,
Des Oceanes schönster Diamant,
Dir schlägt voll Liebe unser Herz entgegen,
Und bleibt auch in der Fern' dir zugewandt.

Der Gesang brachte den Domine allmählig zu sich selbst, und die Weise war wirklich so schön, daß sie selbst noch in den Ohren eines Sterbenden nachgeklungen hätte. Der Domine wandte sich um und rief, als der alte Tom geendet hatte:

»Wahrhaftig, das entzückte mein Ohr, und wer solch – und,« fuhr er fort, einen Blick auf den Unterstock des alten Tom werfend – »noch dazu ohne Bein.«

»Nun, alter Herr, mit den Beinen singe ich nicht,« antwortete der alte Tom.

»Ach, guter Dux, ich bin nicht so unerfahren, um nicht zu wissen, daß man mit dem Munde singt, aber deine Stimme ist so schmelzend, so süß, wie der Honig von Hybla, so stark –«

»Wie das lateinische Wort für Ente,« setzte Tom hinzu. »Vater, das alte Wörterbuch ist auf's Neue mondsüchtig; versetzet es mit einem andern Ringelreim wieder auf die Erde.«

»Ich werde dir mit dem Riemenring eines auf die Schultern versetzen, Meister Tom. Was hast du mit des alten Herrn Schwalbenschwanz angefangen?«

»Laßt mich die Sache beilegen, Vater; ich weiß mich schon aus der Schlinge zu ziehen.«

»Das muß freilich sein, du Schlingel, weil du so oft hineintappst; aber die Barke schwankt und stößt. Auf das Vorderdeck Jacob, und den Mast aufgerichtet! Tom und Tommy sollen dir helfen.«

Der Mast ward aufgerichtet, das Segel gesetzt, und der Lichter sprang in den Strom, ehe der Domine aus seinen neuen Träumereien erwachte.

»Gibt es Strudel hier?« fragte der Domine, mehr zu sich selbst sprechend, als zu seiner Umgebung.

»Strudel?« versetzte der junge Tom, der ihn beobachtete und zum Besten hatte; »ja das gibt's unter den Brücken. Ich habe neulich ein Dutzend Spähne nach einander untergehen sehen?«

»Ein Dutzend Kähne?« rief der Domine, sich nach Tom umwendend; »mit Mann und Maus untergegangen?«

»Man sah sie nie mehr,« versetzte der Andere in traurigem Tone.

»Wie wenig habe ich mir die Gefahren derer träumen lassen, die mir so nahe sind,« sagte der Domine, sich umwendend und mit sich selbst sprechend, »derer die da in Schiffen auf's Meer gehen und ihr Gewerbe treiben auf den Wassern; – › Et vastas aperit Syrtes‹; – ›Sie sehen die Werke des Herrn und seine Wunder in der Tiefe‹. › Alternante vorans vasta Charybdis aqua‹ – ›denn auf sein Wort erhebt sich der Sturmwind, und auf seine Stimme erbrausen die Wogen‹ – › Surgens a puppi ventus – Ubi tempestas et colli mobilis humor‹ – ›Sie werden hinaufgeschleudert zu den Wolken, sie sinken hinab in den Abgrund‹. – › Gurgitibus miris et lactis vertice torrens‹ – ›Ihr Herz zergeht wie Wachs ob ihrer Noth‹. › Stant pavidi. 0mnibus ignotae mortis timor, omnibus hostem‹ – ›Sie schwanken dahin und dorthin und taumeln wie Betrunkene‹.«

»Das thun sie, Vater – thun sie das nicht zuweilen?« bemerkte Tom, nach seinem Vater hinüber schielend. »Das ist Alles, was ich von seiner Rede verstanden habe.«

»Der Kopf wirbelt ihnen,« fuhr der Domine fort.

»Gib Acht, daß dir der Kopf nicht wirbelt, Meister Tom,« sagte sein Vater über die Anspielung aufgebracht.

»›Wenn sie dann den Herrn anrufen in ihrer Noth‹ – ›Cujus jurare timent et fallere nomen‹ – ›so errettet er Sie aus ihrer Angst, denn er spricht, und der Sturm verstummet, er winkt, und die Wogen sind stille;‹ ja stille und sanft wie das friedliche Wasser, das unser ankerndes Fahrzeug bespült – doch es scheint mir, der Schauplatz hat sich geändert. Diese Gefilde standen früher nicht in meinen Augen. ›Riparumque toros et prata recentia rivis.‹ Wir sind gewiß nicht mehr an der Werfte.«

Der Domine sah sich um, und entdeckte jetzt erst, daß die Stelle, an der wir uns eingeschifft hatten, schon weiter als eine Meile hinter uns lag.

»Wozu dient denn eigentlich die Sprache, Sir?« fragte Tom, der die ganze Zeit über des Domine's Selbstgespräch belauscht hatte.

»Eine närrische Frage, Junge. Wir sind mit dem Vermögen der Sprache ausgestattet, um uns unsere Gedanken mittheilen zu können.«

»Das meinte ich eben auch, Sir. Aber wenn das der Fall ist, wozu dient denn all' Ihr Kauderwälsch, das keiner von uns versteht?«

»Ich bitte um Verzeihung, Kind, ich redete, wie ich vermuthe, in den todten Sprachen.«

»Wenn sie todt sind, warum gönnen Sie ihnen nicht die Ruhe in ihrem Grabe?«

»Ah, du bist witzig. (Gluck, Gluck.) Aber du mußt wissen, Kind, daß es angenehm ist, mit den Todten umzugehen.«

»Wenn dem also ist, so wollen wir Sie beim Kirchhof von Battersea an's Land setzen.«

»Still, Tom. Er steckt wieder voll Bosheit, Sir – Sie müssen ihm verzeihen.«

»Es macht mir Vergnügen, ihn sprechen zu hören, aber noch ein größeres Vergnügen würde es mir machen, Euch singen zu hören.«

»So soll's sein, Sir, um Tom's Frechheit zu ertränken.«

»Schwebe auf der Morgenebbe Schwingen
Durch die Fluthen, die den Kiel umzieh'n,
Die in weichen Wellen ihn umringen,
Und in lichten Kreisen vor ihm flieh'n.
Als erglänzten sie vom Wiederscheine
Der im Meer verborg'nen Edelsteine.«

»Eine hübsche Weise, und ich hörte sie zum ersten Male von einem hübschen Weibsbild. Aber das ist Alles, was ich von dem Liede weiß. Sie sang noch ein anderes –«

»Ich wollt', ich wär ein Schmetterling.
Und unterm Laub geboren.«

»Ein Schmetterling möchtet Ihr sein,« sagte der Domine, der die Worte des alten Tom buchstäblich nahm und seine Gestalt betrachtete.

Der junge Tom rief:

»Ja, Sir, ein Schmetterling, und ich sehe nicht ein , warum er das nicht bald werden sollte. Seine Beine sind fort, und seine Flügel noch nicht da; also ist er die Puppe, und Sie wissen, daß die nicht mehr weit zum Schmetterlinge hat. Ist doch ein närrischer alter Kauz, der Vater – nicht wahr?«

»Tom, Tom, auf's Vorderdeck, wir müssen durch die Brücke schießen.«

»Schießen!« rief der Domine, »schießen – wozu?«

»Sie fürchten sich doch nicht vor Feuergewehr, Sir?« fragte Tom.

»Ich sagte nicht, daß ich mich vor Feuergewehr fürchte; aber wozu wollt Ihr schießen?«

Wir kommen sonst nicht weiter, Sir; wir werden bald noch genug zu schießen haben. Sie kennen den Strom nicht.«

»In der That, an solche Dinge dachte ich nicht; ich glaubte nicht, daß es auch noch andere Gefahren hier gebe, als die Tiefe des Wassers.«

»Geh auf's Vorderdeck, Tom, und treibe deinen Spott nicht mit Leuten, die besser sind, als du,« rief der alte Tom. »Scheren Sie sich nicht um ihn, er foppt Sie nur.«

»Verdollmetsche mir das, Jacob; die Sprache beider Tome ist mir so unverständlich, als mir die des Hundes Tomy sein würde.«

»Oder als Ihr Latein ihnen ist, Sir.«

»Wahr, Jacob, wahr. Ich habe kein Recht, zu klagen. Nein, ich klage nicht, denn ich freue mich, wenn ich gleich bisweilen etwas verblüfft bin.«

Jetzt schoßen wir unter der Putney-Brücke durch. Ein Ruderboot fuhr an uns vorüber, und der alte Tom begrüßte es mit der Reminiscenz –

»Hörtest nie vom hübschen Fischerknaben?«

»Nein, noch nie,« sagte der Domine, da er sah, daß die Augen des alten Tom auf ihn gerichtet waren. Durch diese Einfalt des Domine ergötzt, faßte ihn der junge Tom auf der andern Seite am Aermel und begann mit seiner Tenorstimme:

»Hörtet Ihr kein einzig Mal
Von dem Mädchen in dem Thal?

»Ich erinnere mich nicht, Kind,« versetzte der Domine.

»Was haben Sie denn aber die ganze Zeit Ihres Lebens über gemacht?«

»Ich habe mein Leben dazu angewendet, meine Schüler in die Elemente der Gelehrsamkeit einzuschießen.«

»So sind Sie also ein alter Soldat, und fürchten sich vor Feuergewehr? Warum bleiben Sie nicht aufrecht? Zieht vielleicht der ungeheure Auslieger Ihren Kopf so herunter?

»Tom, Tom, ich zerhaue dich in Schweinsrippchen, wenn du so fortfährst. Mach' daß du mit dem Mittagessen anfahren kannst, du Schlingel, und laß den Herrn in Ruhe. Der Wind wird stärker.

›Ein wogend Meer, ein nasses Segel,
Ein Sturmwind, der es faßt
Und brauset durch die weiße Wölbung
Und beugt den starken Mast, –
Und beugt den starken Mast, ihr Jungen,
Indessen unbesiegt
Das gute Schiff von England's Küste
Auf Adlerschwingen fliegt‹.«

»Jacob, sagte der Domine, »ich habe aus dem Munde der hundertzüngigen Fama vernommen, wie sorglos und gleichgültig die Matrosen bei der Gefahr sind; aber nie hätte ich geglaubt, daß man einen so leichten Sinn an den Tag legen könne. Jener Mann, obgleich noch nicht sehr bei Jahren, was ist er? – ein Wrack von einem Menschen auf einem unnatürlichen Fußgestelle, das in gar keinem Verhältniß zu seinem Leibe steht. Jener Junge, beinahe noch ein Kind, zeigt sich so frisch und munter, als besäße er Alles, was ihm die Welt bieten kann. Ich habe eine gewisse Neigung zu dem kecken Burschen, und würde ihm gerne die Elemente– wenigstens der lateinischen Sprache, beibringen.«

»Ich zweifle, ob sie Tom je lernen würde, Sir. Er hat seinen eigenen Kopf.«

»Es schmerzt mich, das von dir zu hören, denn es fehlt ihm nicht an Talent, nur an Unterricht; und der Dux, ich finde einen großen Gefallen an ihm – ein zweiter Palinurus. Wie konnte es aber ein Mann wagen, sich auf einem solchen Elemente einzuschiffen und sich mit Gefahren in einen Kampf einzulassen, welche die äußerste Anstrengung jedes Gliedes erfordern, da ihm doch gerade diejenigen Glieder fehlen, die am meisten zu seiner Sicherheit nothwendig sind. Nein, das ist mir ganz unbegreiflich.«

»Er weiß sich auf seinen Beinen zu halten, Sir.«

»Wie kann er sich auf etwas halten, was er nicht mehr hat? Auch du sprichst seltsam auf dem Wasser. Ich sehe die Gefahren, welche mich umringen, Jacob, und doch bin ich ruhig; ich fühle, daß ich kein ruchloses Leben geführt habe. – ›Integer vitae scelerisque purus‹, wie Horaz treffend sagt, kann ich mich, wie ich gethan habe, auf die ungeheure Wasserfläche wagen. Was ist es, das der Junge für uns bereitet? Es hat einen einladenden Geruch.«

»Lobklöse, Herr,« erwiederte der alte Tom, »keine so üble Auskleidung für den Magen.«

»Ich erinnere mich keines solchen Wortes – unde derivatur, Freund?«

»Was ist das?« fragte der alte Tom.

»Nichts anderes, als das lateinische Wort für Lobklöse, Vater,« rief Tom, welcher das schmackhafte Gericht nebst einem großen hölzernen Löffel heraufbrachte, »'s ist ein zum Todtwerden luftiger alter Herr mit seiner todten Sprache. Das Essen ist fertig. Sollen wir den Anker fallen lassen, oder erst zu Tisch pfeifen?«

»Wir können ankern, Junge. Die Ebbe dauert keine Viertelstunde mehr, und der Wind ist uns entgegen.«

Tom und ich gingen auf's Vorderdeck, zogen das große Segel ein und warfen den Anker aus. Der Lichter sprang in die Strömung. Der Domine war durch den Anblick der Mastenwälder, an denen wir unter der Londoner Brücke vorübergekommen waren, und die wir jetzt eine Strecke weit hinter uns hatten, wieder in sein Traumleben versetzt worden, und rief plötzlich mit lauter Stimme: » Parce precor, periculosum est!«

Der schnelle Umschwung des Lichters auf seinem Anker hatte den Domine mit der plötzlichen Drehung des Rundgemäldes überrascht und er glaubte uns in einen der Strudel geworfen, deren Tom erwähnt hatte.

»Was ist vorgefallen, guter Dux? sprich,« fragte er den alten Tom mit dem Ausdrucke der Angst aus seinem Gesichte.

»Nun, ich will es Ihnen auf meine eigene Weise erklären,« erwiederte der alte Tom lächelnd, und sang folgende Strophe, während er den Domine an einem Knopfe seines Spensers hielt:

»Das Fahrzeug will sich schlafen legen,
's ist segelmüd', die Fluth ist stumm;
›Das Kabel klar‹! tönt's uns entgegen,
Der Anker liegt, wir springen um.

»Und nun, Herr, wollen wir die Lobklöse ausstechen. Wir werden vor morgen früh den Anker nicht mehr lichten; der Wind ist uns gerade in den Zähnen, und er wird diesmal scharf pfeifen, deß bin ich sicher. Sehen Sie, wie die Wolken fliegen; so wollen wir uns einen luftigen Abend machen, und Sie sollen auch Ihren Antheil Grog an Bord bekommen, ehe Sie sich niederlegen.«

»Ich habe schon von diesem Getränke gehört,« versetzte der Domine, sich auf den Rand der Lücke setzend, »und möchte wohl auch einmal davon kosten.«


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