Franz von Kobell
Gedichte in pfälzischer Mundart
Franz von Kobell

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Stee' un' Gedicht'.

        Was e' guter Stee' is, e' ächter Stee',
Der glanzt un' strahlt for sich
Un' braucht ke' Hilf mit Folie',
Is edl innerlich,
Was aber e' schlechter, falscher Stee',
Der sicht nor ebbes gleich
Wann Folieflitter hinner'm steckt
Un' ringsrum goldig's Zeuch.
Un' grad so is's mit de' Gedicht',
E' gut's bleibt übrall gut,
E' schlechts kriecht nor e' bische' Glanz
Wann 'm 'was helfe' thut.
Was aber helft? E' Folie?
Gewiß, un' Gold? Ja wohl
Um's Gold schun gar, do lobt mer viel
Un' wär's aach leer un' hohl,
Un' willscht, daß ich die Folie nenn',
Ich glaab ich err mich nit,
Servir' nor zu der Dichterei
Aach gute' Champagner mit,
Do geb' emol Acht, wie schö' d'es machscht
Un' was e' Bravog'schrei,
Wann nor der liebe Traube'hansworscht
Mit seiner Empfehlung drbei.

 


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