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Warnung.

So wie dem fallenden Laub im Herbst die gelichtete Linde,
Sprach meinem Herzen ich zu – Nachts, da ich's wanken gefühlt.
Weiche dem Sturme doch nicht, wenn ich selber, der Stamm, auch erbebe;
Halte dich fest, o mein Herz, wo du so lange gehaust.
Sprich, wohin dehnt es dich so? Mit dem Flügel des hastenden Windes
Flatterst du lieblich zuerst Vögeln und Wolken gesellt;
Aber du fliegst nicht wie sie, die als Siedler der Lüfte geboren –
Immer, du irdisches Blut, zieht dich die Erde zurück.
Kehrst du dann müd' und gelähmt zu dem Ast, wo der Lenz dich begrüßte,
Bin ich verdorrt, und der Tod nistet, wo du einst gebläht
Bleibe, mein Herz, o du Kind, und erzittre so bang nicht im Busen,
Schmiege dich tiefer hinweg, wenn dich der Sturmwind verlockt.
Wie du auch hüpfst in der Brust, noch, o Schwälbchen, noch bist du nicht flügge,
Ach, und dein kindischer Flaum trägt nicht zum Himmel empor.

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