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Die Vestalin.

Er frevelte an Rom. Mit Ruthenschlägen
Treibt man zum Tod ihn. Seine Kraftgestalt
Bäumt sich der Fessel. Da – erwünschter Halt!
Der Vesta Priesterin tritt ihm entgegen.

Er kniet und küßt ihr Kleid. »Gieb deinen Segen,
Die Gnade mir, die himmlisch dich umwallt.«
Und während rings der Menge Jubel schallt,
Sieht man ihr stilles Antlitz sich bewegen.

Die schönen Augen, steter Schwermuth Quelle,
Schlägt sie zum Himmel auf: »Ihr Götter, Dank,
Daß ich, die aus des Todes Becher trank,

Verschenken darf die süße Lebenswelle!
Sieh, aus dem ew'gen Dunkel meiner Nächte
Reicht dir das Licht der Sonne diese Rechte!«

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